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Freiburg gedenkt seinem «Seppi»

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Um 14.18 Uhr stand am Sonntag für einen Moment die Zeit still. Die Familie und Fans von Jo Siffert trafen sich zum Todeszeitpunkt des vor 50 Jahren verunglückten Rennfahrers zu einer Schweigeminute an seinem Grab in Freiburg.

Der 24. Oktober 1971 war für die Rennwelt und Freiburg ein schwarzer Tag: Um 14.18 Uhr verlor Jo Siffert bei einem Rennen in Brands Hatch sein Leben. Genau 50 Jahre nach dem tödlichen Unfall von Jo Siffert trafen sich Familie und Fans an dem Grab der Rennsportlegende auf dem Freiburger St. Leonhard-Friedhof.

Ein Mann trug einen Helm mit Schweizerkreuz unter dem Arm, das Markenzeichen des Formel-1-Piloten, vereinzelt waren T-Shirts mit Jo-Siffert-Schriftzug oder Automarken-Logos zu sehen. Auf dem Grabstein lagen eine Rose und zwei Kerzen, auf dem Grab kleine Botschaften, ein Plakat mit Unterschriften und Blumen.

Immer mehr Fans trafen ein, um der Legende mit Freiburger Dialekt zu gedenken, die Weltstars wie Roger Moore oder Steve McQueen zu seinen Fans zählte. So diente Siffert Schauspieler Steve McQueen als Vorbild für eine Rolle, und ist kurz im Vorspann von Moores Serie «Die Zwei» zu sehen.

Freunde und Fans gedenken Jo Siffert auf dem Friedhof St.Leonhard.
Charles Ellena

Emotionale Ambiance

Nach dem Spiel der Landwehr und mehreren kurzen Reden gedachten die Freiburger bei einer Schweigeminute ihrem «Seppi», wie er liebevoll von allen genannt wurde. Unter der Teilnehmenden waren auch seine beiden Kinder. «Es ist sehr bewegend, von so vielen Leuten umrundet zu sein», sagte seine Tochter Véronique de Sybourg-Siffert gegenüber den FN. «Es ist Emotion pur. Es ist wundervoll, all diese Menschen zu sehen.»

Erinnern könne sie sich nicht an ihren Vater. «Ich war zwei Jahre alt, als er starb. Zum Glück sind uns die Fotos geblieben.» Immer wieder kommen Bekannte und Fans auf die Geschwister zu, begrüssen sie, zeigen ihnen Fotos und Dokumente, machen Selfies.

«Es ist sehr emotional und beeindruckend, dass so viele Menschen gekommen sind», sagt auch Jo Sifferts Sohn Philippe. «Das bedeutet, dass mein Vater jemand Besonderes war.» Er verlor seinen Vater, als er neun Monate alt war. «Ich habe nie einen Vater gehabt. Es ist etwas, das mir fehlt.» Heute sei er selber Vater dreier Kinder.

Dass durch das Engagement vieler Personen mehrere Anlässe und eine Ausstellung in Jo Sifferts fünfzigstem Todesjahr durchgeführt werden konnten, freue ihn sehr. Insgesamt hätten 5000 Besucher die Ausstellung bis jetzt gesehen. Ein Highlight sei die Teilnahme der schottischen Rennsportlegende Jackie Stewart gewesen

Philippe Siffert, Sohn von Joe Siffert, spricht am Grab seines Vaters. 
Charles Ellena

Mit Geschick und Einsatz

Auch Jo Sifferts langjähriger Mechaniker Heini Mader befand sich, sichtlich bewegt, unter den Gästen. «Todtraurig» sei er, sagte der 85-Jährige gegenüber den FN. Er könne nicht beschreiben, was es für ihn bedeute, hier zu sein.

Auch wenn der schreckliche Unfall schon 50 Jahre her sei, «so etwas vergisst man nicht.» Mader unterstützte Siffert in seiner schwierigsten Zeit zwischen 1963 und 1966, als dieser mit wenig Ressourcen aber viel Geschick und Einsatz, unterstützt von zahlreichen Freunden, an die Spitze des Rennsports fuhr. «Dass heute so viele Menschen gekommen sind, beweist, dass sie ihn im Herzen behalten haben.»

Die Anteilnahme war gross.
Charles Ellena

Wie ein Familienmitglied

Jo Siffert brachte ein Stück Glamour nach Freiburg, ohne aber die Bodenhaftung zu verlieren. In der Bar «Rex» war er mit Prominenten wie Jean-Paul Belmondo und Ursula Andress zu sehen – aber auch mit der Bevölkerung der Stadt.

«Er war ganz ein lieber, ein Gentleman. Er ist mit allen gut ausgekommen und erfüllte jeden Autogramm-Wunsch», sagte der 88-jährige Guido Weber aus Grenchen. Seine Frau sei mit «Seppi» zur Schule. Er sei kein guter Schüler gewesen, habe viel gefehlt, was er aber durch seine sympathische Art habe wettmachen können.

Seine Frau habe an den Feierlichkeiten am Samstag teilgenommen, könne aber heute aus gesundheitlichen Gründen nicht dabei sein. Sie hätten Siffert oft an Rennen begleitet, auch nach Brands Hatch – allerdings nicht im Jahr 1971. Er habe ihm auch organisatorisch geholfen, selber sei er Tourenwagen gefahren. Immer noch besitze er ein Lenkrad, das er bei Seppi gekauft habe. «Ich fühle mich heute, als ob ein Familienmitglied gestorben wäre.»

Seit ein paar Jahren kommt auch Bruno Meuwly aus Alterswil regelmässig an die Gedenkfeier – selbstverständlich im Jo-Siffert-Polohemd. «Ich habe als 8-jähriger Junge im Fernsehen von seinem Tod erfahren, wir verfolgten alle Autorennen.» Sein Tod habe bei ihm zuhause eine Krise ausgelöst. Schon sein Vater sei ein Fan gewesen.

«Jo Siffert schätzte die Einfachheit. Wenn ihm ein Schuhbändel riss, hat er einfach Isolierband zu Hilfe genommen.» Ihn beeindrucke, dass er als einfacher Mann so weit gekommen sei. «Eine unglaubliche Leistung, dass ein Schweizer aus dem Nichts zur Formel 1 kommt. Das ist heute selbst mit viel Geld kaum möglich», sagte Heribert Baeriswyl aus Tafers über sein Idol.

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