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Für den FC Basel geht es dank Inkonstanz im Team und im Verein konstant bergab

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Drei Trainer, verpasster Europacup und Abstiegskampf: Sportlich erlebte der FC Basel seit dem kuriosen Transfersommer neuerliche Tiefpunkte. Erst unter Fabio Celestini ging es wieder bergauf. Doch die grosse Frage bleibt: Bringt der FCB Konstanz in seinen Klub?

Die Wirrungen des FC Basel, wo viele ihre Rolle suchen, lassen sich wunderschön an der Personalie Heiko Vogel erläutern. Der Pfälzer war ab dem 1. Januar als Sportdirektor zurückgekehrt. Nach 38 Tagen entliess er seinen Freund Alex Frei und übernahm dessen Trainerposten. Natürlich nur interimistisch, weil Vogel ja gar nicht Trainer sein wollte. Er blieb es trotzdem bis Ende Mai. Dann überliess Vogel seinen Platz der «absoluten Wunschlösung» Timo Schultz, der je nach Quelle eigentlich nur die Nummer 2 oder die Nummer 3 auf der Trainer-Liste war. Doch nach einer bemerkenswerten Transferperiode, in der sich Vogel als Sportdirektor so richtig auslebte und 21 Abgänge und 18 Neuverpflichtungen eintütete, entliess er den nach nur elf Spielen gehörig ins Schlingern geratenen Schultz und wurde «bis auf weiteres» wieder Trainer. Vier Spiele und null Punkte später war Vogel nach nur zehn Monaten mit drei Jobwechseln wieder Geschichte beim FC Basel. Verrückt, aber wahr.

Personelle Inkonstanz in Führungspositionen

Vogel mag das krasseste Beispiel sein. Aber die personelle Inkonstanz in Führungspositionen ist ein Hauptproblem des FC Basel und fängt ganz oben an. David Degen war in den zweieinhalb Jahren, seit er Mehrheitsaktionär ist, zunächst einfach Retter, dann auf keinen Fall Sportchef oder Präsident, dann doch Präsident, Chief Football Officer, und seit kurzem hat er als Leiter der neuen alten Sportkommission als de facto Sportchef doch auch im sportlichen Bereich offiziell das Sagen. Von Degens oft geäussertem Wunsch, dass er den Verein so aufbauen will, dass es sein Eingreifen nicht mehr braucht, ist der FCB 2023 noch weit entfernt. Degen wirbelt weiter an vielen Baustellen, was an seinem Elan, aber auch an falschen Personalentscheidungen liegt.

Auch andere haben ihre perfekte Rolle in den letzten Jahren noch nicht gefunden. Marco Streller war Spieler, Sportchef, Ambassador, und plötzlich ist er wieder Teil der sportlichen Leitung und nahe an der Mannschaft. Ruedi Zbinden war Chefscout, Sportchef, trat zurück, wurde zum normalen Scout zurückgestuft und ist jetzt das Sprachrohr der Sportkommission. Martin Andermatt wechselte vom Co-Trainer in den Nachwuchs, wo mit Mario Cantaluppi bereits der fünfte U21-Trainer in den letzten zwei Jahren installiert wurde. Und es gibt zahlreiche weitere Beispiele.

Vom Erfolg blenden lassen

Wie kann das nur funktionieren? Offensichtlich nicht. Denn weil im Sommer auch das Kader der ersten Mannschaft einen nie dagewesenen Neuanstrich erhalten hat, schlitterte der FC Basel in den letzten Monaten in die grösste sportliche Krise seit dem Jahr 1994.

Seit April hat der FCB keine zwei Ligaspiele mehr in Folge gewonnen. Und nach dem 0:3 am 8. Oktober in Bern fand sich der einstige Serienmeister auf dem Schlussrang der neuen Zwölferliga wieder. Ein Szenario, das sich in Basel vor dem Saisonbeginn auch in den schlimmsten Träumen keiner vorstellen konnte, stand man im Mai doch noch im Halbfinale der Conference League. Ein Erfolg, von dem sich die Verantwortlichen offensichtlich blenden liessen. Denn der sportliche Niedergang begann schon im Frühjahr, als der FCB in der Liga nur noch wenig auf die Reihe bekam und erst am letzten Spieltag den fünften Rang und damit die Qualifikation für den Europacup doch noch sicherte.

Bild Marc Schumacher

Europäisch spielt der FCB erstmals seit 2020 dennoch nicht. Weil er im Hinspiel gegen die kasachische Feierabendtruppe aus Kostanay zwei Platzverweise und ein 1:3 kassierte, das er im Rückspiel nach einer denkwürdigen Reise nicht mehr drehen konnte.

Dass Vogel und der Verwaltungsrat nicht am selben Strang zogen, wurde am Tag nach dem Ausscheiden deutlich. Der eigentlich nicht gerne öffentlich in Erscheinung tretende Verwaltungsrat An­dreas Rey negierte in einem bizarren Statement Vogels Aussage vom Vortag, die Conference League sei nicht budgetiert gewesen, rief dann überraschend Rang 3 in der Liga als Ziel aus und rechtfertigte die doch als naiv zu bezeichnende Transferpolitik damit, dass man verdienten Spielern keine Steine in den Weg legen wolle. Dabei waren einige Spieler wie Zeki Amdouni oder Andy Diouf vor dem Abschied nur ein Jahr da.

Schultz eine Fehlbesetzung

Mit etwas Abstand lässt sich festhalten, dass der Mega-Umbruch im Sommer zwar rund 20 Millionen Franken in die klamme Klubkasse gespült hat und damit kein weiteres Verlustjahr droht. Doch neben dem verzögerten Eintreffen von Ersatz ging auch reichlich Qualität verloren. Viele neue Spieler wurden überschätzt oder zumindest wurde davon ausgegangen, dass sie sich schneller in Basel einleben und performen würden, als es am Ende der Fall war. Zudem sorgten die schwächelnde Achse um die arrivierten Spieler, die nicht wie ein Wein mit dem Alter besser werden, und die vielen Disziplinlosigkeiten (sechs rote Karten) für Punktverluste. Auch Rekordspieler Fabian Frei sucht seine Rolle. Als Mittelfeldspieler gestartet, musste er ab dem Herbst erneut in der Innenverteidigung aushelfen. Dass Frei mit drei Toren dennoch FCB-Liga-Topskorer ist, sagt zudem einiges über den Zustand des Teams aus.

Auch die Einstellung von Timo Schultz war ein Fehler. Denn der Norddeutsche verlor zusätzlich zu den vielen Mutationen im Team, die den Saisonstart erschwerten, auch mit laschen Trainings und schlechter interner Kommunikation schnell einen Grossteil der Kabine und war bald wieder Geschichte.

Der sportliche Niedergang, der auch mit einer 0:3-Heimniederlage gegen Stade Lausanne-Ouchy inklusive wütenden Fans garniert wurde und nach vier Niederlagen in Folge mit 0:12 Toren und der Entlassung von Vogel gipfelte, wurde erst vom dritten Trainer der laufenden Saison gestoppt.

Umschwung mit Celestini

Fabio Celestini ist zwar erst anderthalb Monate im Amt. Doch mit seiner Kämpfermentalität und Vielsprachigkeit hat er einem faden Team neues Leben eingehaucht. Letzter ist der FCB dank 13 Punkten aus sieben Spielen nicht mehr. Im Cup, dem schnellsten Weg nach Europa, ist der FCB auch noch dabei. Und Freude macht ebenfalls, dass Celestini mit Leon Avdullahu, Arlet Junior Zé und Roméo Beney auch in schwierigen Phasen auf Eigengewächse setzt und diese sich auch empfehlen. Auf dem Campus scheint die Qualität der nachkommenden Spieler unter Daniel Stucki, dem dritten Chef seit Degens Übernahme, wieder besser zu werden.

Doch rund um die erste Mannschaft bleibt die Situation angespannt. Der FCB hat den zweitschlechtesten Angriff der Liga und die viertschlechteste Defensive. Naturgemäss schielt so mancher Basler noch auf Rang 6 und die Champions Round. Doch die Realität lautet Abstiegskampf. Es bleibt zu hoffen, dass im Winter trotz Zbindens Ankündigung, das Kader zu verändern, nicht erneut Aktionismus betrieben wird. Denn der FCB, in dem in den letzten Jahren so viel Inkonstanz herrschte, braucht im Jahr 2024 höchstens punktuell Verstärkungen und ansonsten vor allem Konstanz.

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