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Fussball für Dummies – die 17 Regeln verdeutscht

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: christian schmutz

Wann ist der Ball hinter der Linie? Wann ist Abseits? Wann Foul? Endlich werden die überlebenswichtigen Fragen der Sofa-Fussballstars geklärt. Mit diesem Wissen können die FN-Leserinnen und Leser nun die entscheidenden Spiele der WM richtig geniessen.

PS: Panini-Kleber kommen im Reglement nicht vor und hier deshalb auch nicht.

1. Das Spielfeld

Rutschbahn, Schaukel oder zumindest Jasskarten sollten jeweils zum Spielen zur Verfügung stehen. Neben einigen Nebensächlichkeiten wie Toren, Penaltypunkten und Outlinien gibt es Kippstangen in den Ecken und eine technische Zone für die Bank und ihre Bänker.

Wörtlich aus dem Regelwerk: «V-förmige Rinnen sind nicht gestattet.» (Das heisst für uns: Wir sollten möglichst rasch der v-förmigen Fussballersprache entrinnen.)

2. Der Ball

Ein völlig unwichtiges Ding. Das erkennt man daran, dass gleichzeitig nur ein Ball gebraucht wird und nicht jeder Spieler einen erhält. Finanziell wäre dies für die millionenschweren Fussballer kein Problem. Spätestens seit Sepp Herberger wissen wir, dass der Ball rund ist. Wäre er eckig oder oval, wäre das Spiel keine runde Sache und das Runde könnte nicht ins Eckige.

Wörtlich aus dem Regelwerk: «Zur Auswechslung eines defekt gewordenen Balles hat der Schiedsrichter eine Frist von 10 Minuten einzuräumen.» (Und was passiert, wenn einer den Ball klaut?)

3. Zahl der Spieler

Das Kreuzworträtsel hilft – es ist immer noch die «Elf». Dabei kommen mittlerweile bei grösseren Mannschaften mehrere Dutzend Spieler im Rotationsprinzip dran. Dieses Prinzip wird in den Regeln weder erklärt, noch ist es eingeschränkt.

Wörtlich aus dem Regelwerk: «Die Verantwortung für eine Auswechslung trägt in jedem Fall der Verein.» (Das heisst: Der Ref ist nicht schuld für verpasste 100-Prozentige von Reservespielern. Für alles andere aber schon.)

4. Ausrüstung der Spieler

Auch wenn «Rüstung» drin vorkommt, können die Schienbein- und allenfalls Gelenkschoner nicht als Rüstung gelten. Diese miese Regel gilt es darum abzuschaffen. Bestrebungen werden von der Modebranche unterstützt. Modische Einflüsse sind nämlich in den frühen 1990er-Jahren (Radlerhosen) massiv und diktatorisch beschnitten worden. Wo bleibt die individuelle Freiheit?

Wörtlich aus dem Regelwerk: «Ein Trikot ist ein Kleidungsstück mit Ärmeln.» (Wenn wir lang genug nachgedacht hätten, hätten wir auch daraufkommen können.)

5. Der Schiedsrichter

«Hängt sie auf, die schwarze Sau!», steht zwar nicht in den Spielregeln, wird jedoch von gewissen Fans zwischen den Zeilen des Reglements herausgelesen. Die Imagekampagne der Referees hat nun gefruchtet – bevor neue Sprüche entstehen, haben sie ihre Farben gewechselt.

Wörtlich aus dem Regelwerk: «Der Schiedsrichter ist als zum Spielfeld gehörend zu betrachten.» (Das heisst: Allfällige Ringe unter den Augen müssen vom Platzwart nachgezeichnet werden.)

6. Der Linienrichter

Es gab eine Zeit, da gab es ehrbare Leute, die über Linien richteten. Sie verurteilten gelbe und rote Linien und setzten in ihrem Leben auf echte, weisse Gradlinigkeit. Nun wurden diese ehrbaren Richter aber degradiert und sind nur noch langweilige «Schiedsrichter-Assistenten».

Wörtlich aus dem Regelwerk: «Sie sollen dem Schiedsrichter helfen.» (Das heisst: Ein richtiger Job für Nicht-Selbst-Denker.)

7. Dauer des Spiels

Am einfachsten würde das Spiel einfach dauern, bis die Mehrheit der Beteiligten be-dauert, dass das Spiel überhaupt angefangen hat. Da dies nicht umsetzbar war, wurde der einstige deutsche Bundestrainer Sepp Herberger angefragt. «Ein Spiel dauert 90 Minuten», entschied er.

Wörtlich aus dem Regelwerk: «Als offizielle Zeit gilt [u. a.] die sprechende Uhr der SBB.» (… die der Schiedsrichter dann wohl immer auf einem Wägelchen hinterherzieht und die mit ihrem Plappern alle nervt.)

8. Spielbeginn und Schiedsrichterball

Das Spiel fängt immer mit einem Glücksspiel (Münzenwurf) an. Der Schiedsrichterball hingegen ist der Beweis, dass der Ball dem Schiri gehört und er zum Beispiel auch mal selbst einen gepfiffenen Penalty schiessen darf.

Wörtlich aus dem Regelwerk: «Am Schiedsrichterball können sich beliebig viele Spieler beteiligen.» (Das heisst: Dieser Ball ist vergleichbar mit dem Opernball in Wien. Nur dass dort die Hälfte der Teilnehmer Frauenkleider anziehen muss.)

9. Ball in und aus dem Spiel

Diskussionen, ob der Ball nun draussen war oder nicht, gehören zu einem Fussballspiel wie die Ausreden von Christian Constantin nach dem Match. Hier noch einmal für alle: Der Ball ist erst draussen, wenn er vollständig, also mit ganzem Durchmesser über die Linie ist – oder wenn der Schiri anders entscheidet.

Wörtlich aus dem Regelwerk: «Wenn der Schiedsrichter pfeift, ist der Ball aus dem Spiel.» (… sagen wir doch längst!)

10. Wie ein Tor erzielt wird

Diese Regel ist in Aarau, Bulle und Schmitten der Zensur zum Opfer gefallen. Niemand scheint dort nämlich noch zu wissen, wie man Tore schiesst. Also mal langsam: Standbein neben den Ball und bumm. – Voilà, geht doch.

Wörtlich aus dem Regelwerk: «Die Mannschaft, die während des Spiels die meisten Tore erzielt, hat gewonnen.» (Sehr gut, endlich ist das auch geklärt.)

11. Abseits

Die Königin aller Fussballregeln. Wer die erfunden hat, müsste von allen Männern der Welt ein Gratisbier erhalten. Sie ist nämlich die allerletzte Bastion der Männlichkeit geblieben. Damit dies so bleibt, soll die Regel hier auch nicht ausgedeutscht werden.

Wörtlich aus dem Regelwerk: «Spieler, die wiederholt abseits stehen, werden nicht verwarnt.» (… schade, das wäre eine gute Chance, um spielfrei «abseits» des Platzes zu bekommen.)

12. Verbotenes Spiel und unsportliches Betragen

Endlich gibts Action auf dem Platz. Bei Begriffen wie «verboten» und «unsportlich», da hüpft das heutige Sportlerherz vor Freude. Die Regel ist gespickt mit Begriffen wie «schlagen», «stossen», «treten», «umsäbeln» und «anspucken» – bestens geeignet für eine spannende Verfilmung.

Wörtlich aus dem Regelwerk: «Rempeln ist eine zulässige Spielweise.» (… wenn das so ist, dann reicht es locker für ein paar spektakuläre Rempler in einem Hollywood-Streifen.)

13. Der Freistoss

Es gilt nun auch das letzte Vorurteil über Fussball zu klären: Die Regel 13 hat keine sexuelle Konnotation! Dies geht beim besten Willen nicht, denn die Gegenspieler müssen bei der Ausführung 9,15 m entfernt sein.

Wörtlich aus dem Regelwerk: «Wenn ein Spieler zu früh aus der Abwehrmauer hervorprellt …» (… dann wird er wohl zur Strafe an die Mauer des Stadions geprellt.)

14. Strafstoss (Elfmeter)

Ein einziger Schuss und fünf Seiten Erläuterungen im Regelheft! Das Einzige, was man davon festhalten muss: In England gehen Strafstösse einfacher rein. Der Penaltypunkt ist dort 12 Yards, also 10,98 m vom Tor entfernt. Es ist also dort ein Circa-Elfmeter.

Wörtlich aus dem Regelwerk: «Falls ein Elfmeterball an den Torpfosten getreten wird und platzt, ist das Spiel mit Schiedsrichterball wieder aufzunehmen.» (Frage: Ist denn der neue Ball auch wieder ein Elfmeterball? Und ist damit 11 Meter Umfang oder Durchmesser gemeint?)

15. Der Einwurf

«Schiri, du Elch!», wirft ein Trainer nach einem Pfiff des Unparteiischen ins laufende Spiel ein. Ein solcher Einwurf muss laut Reglement nicht wiederholt werden und das Spiel kann weitergehen.

Wörtlich aus dem Regelwerk: «Der Spieler muss entweder auf der Seitenlinie oder auf dem Boden ausserhalb des Spielfeldes stehen.» (Das heisst, dass er beim Einwurf vielleicht ein Handspiel macht, da ja die Linie laut Regel 9 zum Feld gehört.)

16. Torabstoss

Beim Abstoss ist der Ball erst im Spiel, wenn er aus dem Strafraum ist. Zehn erfolglose Versuche nacheinander, den Ball aus dem Sechzehner zu bringen, sind nicht verboten. Dies könnte nach einer 1:0-Führung interessant werden …

Wörtlich aus dem Regelwerk: «Gelangt der Ball, nachdem er regelkonform ins Spiel gekommen ist (also aus dem Strafraum geflogen ist) unberührt ins eigene Tor, so ist das Spiel mit Eckstoss fortzusetzen.» (… und der Abstösser sogleich im Zirkus anzumelden.)

17. Eckstoss/Corner

Spätestens seit den Curling-Übertragungen an den Olympischen Spielen (Corner Guard) ist allen klar: Der Corner gehört zu einem Spielfeld. Deshalb ist die Eckstange auch «Luft» und das Spiel kann weitergehen, wenn der Ball davon ins Spiel zurückprallt.

Wörtlich aus dem Regelwerk: «Zur Ausführung des Eckstosses darf die Eckstange nicht umgebogen werden.» (Das heisst: Im restlichen Spiel schon. Viel Spass dabei.)

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