Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Gapany für Kramer (noch) zu stark

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

In Abwesenheit der beiden am Knie verletzten Sensler Spitzenschwinger Michael Nydegger und Steven Moser–der 20-jährige Brünisrieder hatte sich beim Schwarzsee-Schwinget in Plaffeien das Innenband angezerrt und muss vier Wochen pausieren–ging Benjamin Gapany als grosser Favorit in das Freiburger Kantonale. Dies umso mehr, weil aus regeltechnischen Gründen diesmal keine Gäste von anderen Teilverbänden beim Kantonalen zu Gast waren. Seiner Stellung als Siegesanwärter wurde der 21-jährige Landwirt aus Marsens gerecht. Zwar startete er mit einer Niederlage gegen den starken Waadtländer Pascal Piemontesi in den Tag, die folgenden fünf Kämpfe konnte er jedoch allesamt für sich entscheiden. Für Gapany, der ebenfalls an einer leichten Knieverletzung laboriert, war es ein psychologisch wichtiger Erfolg, nachdem er in dieser Saison das Genfer Kantonale gewinnen konnte. «Mein guter Saisonstart gab mir viel Selbstvertrauen. Dann allerdings kamen die Sorgen um mein Knie. Dass ich das Schwarzsee-Schwinget aufgeben musste, war nicht gut für den Kopf. Mit dem Sieg in Châtel hat sich die Blockade hoffentlich gelöst.»

Zukunftshoffnung Kramer

Auf dem Weg zu seinem Triumph am Kantonalen besiegte Gapany, die wohl grösste Hoffnung der Freiburger im Hinblick auf das Eidgenössische in Estavayer, zweimal Lario Kramer–zunächst im zweiten Gang und schliesslich im Schlussgang nach nur gerade 30 Sekunden mit Kurz. «Gapany war der klar Bessere und mir körperlich deutlich überlegen», sagte Kramer, «obwohl ich nicht sonderlich gestresst war». Der am 9. Juli 18 Jahre alt werdende Galmizer hat nunmehr dreimal gegen Gapany verloren, stets in kurzer Zeit. «Er verfügt insbesondere in Sachen Schlussgangteilnahmen über viel mehr Erfahrung als ich», meinte Kramer, der eine Ausbildung zum Gemüsegärtner absolviert. Mit Siegen unter anderem gegen Michel Dousse und Thomas Glauser hatte er sich als Erster für die Endausmarchung–es war seine Premiere bei den Aktiven–qualifiziert und so in Châtel den dritten Kranz nach dem Kantonalen 2015 und dem Südwestschweizer 2016 geholt. «Mein Ziel, den Kranz, habe ich bereits nach dem 5. Gang erreicht. Ich bin sehr zufrieden.»

 Kramer hat damit unterstrichen, dass er neben Gapany und Moser ebenfalls zur Gilde der jungen, hoffnungsvollen Freiburger Schwinger zählt. «Schwingen ist klar meine Leidenschaft», so Kramer, der im letzten Jahr beim Eidgenössischen Jungschwingertag in Aarberg einen Zweig gewonnen hatte. «In meinem letzten Jahr bei den Jungschwingern war ich teils dominant. Dennoch gibt es in meinem Jahrgang noch ganz andere Kaliber wie etwa ein Sämi Giger.» Der 18-jährige Schlussgang-Verlierer des Nordostschweizerischen vom Sonntag wird als einer der Favoriten für das Eidgenössische gehandelt. Dank seinen jüngsten Resultaten in Estavayer ebenfalls dabei sein wird Kramer. Auch wenn er Lehrgeld zahlen dürfte, so wird der Jahreshöhepunkt für das Seeländer Talent auf seinem Weg nach oben eine wichtige Erfahrung darstellen.

Rücktritt von Michael Pellet

Mit 33 Jahren seine Karriere beendet hat derweil am Sonntag Michael Pellet. In Châtel-Saint-Denis gewann der jüngere Bruder von Legen- de Hans-Peter Pellet seinen 32. und letzten Kranz und wurde von seiner Familie, die sich unisono dem Schwingsport verschrieben hat, gefeiert. Michael Pellet nahm insgesamt an vier Eidgenössischen teil und holte 2010 beim Neuenburger Kantonalen in Fleurier seinen einzigen Kranzfestsieg.

Der zurücktretende Sensler Michael Pellet wird von zwei seiner Brüder getragen. Kalifornischer Gast: «Swiss Wrestler» Frank Kaech. 

Frank Kaech: Der schwingende US-Banker

D er Schwingsport wird auch in Übersee ausgeübt, zumeist von Nachfahren von Auswanderern. Insbesondere in Kalifornien, an der Westküste der USA, finden Feste mit Schweizer Standards statt. Immer wieder sind amerikanische «Swiss Wrestler» auch zu Gast an Schweizer Festen – so am Sonntag in Châtel-Saint-Denis, wo Frank Kaech zum dritten Mal im Ursprungsland des Sports an den Start ging. Im August 2015 hatte der 28-Jährige beim Schaffhauser Kantonalen in Guntmadingen seinen bisher ersten und einzigen Kranz gewonnen. Beim Freiburger Kantonalen gelang ihm dies wie im Vorjahr beim Baselländischen nicht. Nach zwei Startniederlagen drehte Kaech mit Siegen gegen Damien Schafer, Fabien Emonet und Guillaume Remy zwar auf, der letzte verlorene Kampf gegen Rolf Kropf verhinderte den Kranzgewinn aber definitiv. Kaech klassierte sich im 10. Rang.

«Mein Grossvater, mein Vater und mein Bruder haben bereits geschwungen, deshalb war es klar, dass ich es dereinst auch tun werde», sagte Kaech, dessen Grosseltern aus dem Nidwaldischen und Luzernischen stammen. So ist der gelernte Banker aus Chico, der sich ausschliesslich um Kunden aus der Landwirtschaft kümmert, einer von rund 30 aktiven Schwingern aus den USA und Kanada. «Die Zahl ist zuletzt ein wenig gesunken», erklärt Kaech. «Trotzdem gibt es im Jahr neun Feste in Übersee.» 2015 sei ein gutes Jahr für ihn gewesen mit vielen Erfolgen, «in dieser Saison geriet ich etwas ins Straucheln».

Trotzdem wird Kaech Ende August als einer von vier Amerikanern als Gast beim Eidgenössischen in Estavayer-le-Lac mit von der Partie sein. «Um mich zu qualifizieren, musste ich einen Kranz holen.» Dies gelang ihm am Schaffhauser Kantonalen. Es sind minimale Leistungsausweise, welche die Amerikaner erfüllen müssen, um an einem Eidgenössischen teilnehmen zu können. Auch wenn Kaech in Estavayer krasser Aussenseiter sein wird, so steckt er seine Ziele hoch. «Ich strebe einen Kranz an. Warum sollte ich es nicht tun?», fragt er mit dem unbegrenzten Optimismus, der den Amerikanern so eigen ist. Dass es nicht unmöglich ist, bewies der US-Amerikaner John Ming. Der letzte ausländische Kranzgewinn an einem Eidgenössischen liegt allerdings lange zurück. 1977 war es, in Basel.

Um die Region schon ein-mal kennenzulernen, startete Kaech am Freiburger Kantonalen. Und am nächsten Sonntag wird er noch am Innerschweizerischen in Einsie-deln SZ schwingen, um die Atmosphäre eines grösseren Festes zu spüren. Danach kehrt er nach Kalifornien zurück, um zu arbeiten und um den letzten Schliff für den grossen Auftritt in Estavayer zu holen. Zweimal pro Woche trainiert er das Schwingen. Einfach ist es allerdings nicht. Die USA und Kalifornien sind nicht die Schweiz, und die Distanzen zu seinen Mitstreitern sind dementsprechend gross. fs

Meistgelesen

Mehr zum Thema