Gemeinsam gegen die Sucht
Release und Lifat haben offiziell fusioniert
Die Fusion zwischen dem Empfangs- und Präventionszentrum Release und der Freiburgischen Liga für Alkohol- und Suchtprävention Lifat ist formell beschlossen: Am Dienstagabend haben die Mitglieder beider Vereine einstimmig Ja gesagt.
Von CAROLE SCHNEUWLY
Der Zusammenschluss von Lifat und Release sei zugleich eine Vernunft- und eine Liebesheirat, sagte Lifat-Präsidentin Erika Schnyder an der Gründungsversammlung des neuen Vereins. Die Lifat habe schon länger einen Partner gesucht, um ihr Angebot auszubauen, und das Zentrum Release habe sich dazu am besten geeignet. «Die Fusion wird vor allem den Nutzern der beiden Institutionen zugute kommen.» Auch Release-Präsidentin Béatrice Ackermann-Clerc sagte, sie sei von der Fusionsidee von Anfang an begeistert gewesen: «Der Zusammenschluss wird beide Partner stärken.»
Lifat-Direktor Pierre-Yves Moret blickte zurück auf die dreijährigen Vorbereitungsarbeiten. Da man schon länger in verschiedenen Bereichen zusammengearbeitet habe, habe man sich sehr schnell für den gemeinsamen Weg entschieden. Von Anfang an sei klar gewesen, dass die Fusion keine Arbeitsstellen kosten dürfe. Man habe festgestellt, dass die beiden Institutionen über unterschiedliche fachliche Kernkompetenzen verfügten, die sich gut ergänzten. Insgesamt waren 34 Personen (Mitarbeiter und Vorstandsmitglieder) direkt betroffen.
Release-Direktor Philippe Cotting stellte den gut 30 Versammelten das Organigramm des neuen Vereins vor: Der Vorstand wird aus neun bis elf Personen bestehen, die Direktion aus vier. In der täglichen Arbeit werden die ehemalige Lifat und das ehemalige Release ihre bisherigen Aufgaben beibehalten: Fünf Lifat-Mitarbeiter kümmern sich weiterhin um die Primärprävention (Vorbeugung zum Beispiel in Schulen oder Vereinen), während 15 Release-Mitarbeiter für die Sekundärprävention zuständig sind (Gassenarbeit, Programme für Jugendliche in Schwierigkeiten). Jeder Partner habe seine Aufgaben, betonte Cotting, und es sei nicht so, dass bei der Fusion das grosse Release die kleine Lifat geschluckt habe.
Neuer Name wird gesucht
Die Versammelten sagten sowohl zu den Statuten als auch zum Fusionsvertrag einstimmig Ja. Gleichzeitig wählten sie den ersten Vorstand des neuen Vereins, der für eine Übergangszeit von zwei Jahren im Amt sein wird. Vertreten sind die ehemalige Lifat, das ehemalige Release sowie die Mitarbeiter beider Institutionen. Präsidiert wird der derzeit neunköpfige Vorstand von Béatrice Ackermann-Clerc, Vizepräsident ist René Auberson. Erika Schnyder hat sich aus dem Vorstand zurückgezogen. Philippe Cotting wird Direktor, Pierre-Yves Moret sein Stellvertreter.
Der neue Verein heisst vorerst «Release + Lifat». Eine Jury wurde mit der Aufgabe betraut, einen neuen Namen zu finden. Der Entscheid sollte bis Ende September fallen und der Name auf Anfang 2007 eingeführt werden.
«Release + Lifat»
in Zahlen
l 3 Hauptziele: die Gesundheitsförderung, die Primärprävention und die Sekundärprävention.
l 24 Mitarbeiter (17,3 Vollzeitstellen).
l 50 Jahre Erfahrung: Die Lifat wurde 1956 gegründet, das Release 1972.
l 240 Mitglieder.
l 2,6 Millionen Franken Budget (früheres Release 2,1 Millionen Franken; frühere Lifat 500 000 Franken). cs