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Georges Neuhaus: Der letzte Handörgeler der Unterstadt

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Georges Neuhaus feiert am Montag seinen 65. Geburtstag. Vorgefeiert wurde schon am Samstag im Café des Boulangers, mit musikalischer Begleitung von Georges Neuhaus höchstpersönlich. Gemeinsam mit seiner Gattin ist er einer der Letzten, die mit ihrer Handorgel in der Freiburger Unterstadt von Café zu Café ziehen.

«Apéro sympa mit Giorgi und Janine» steht in bunter Schrift auf einer Tafel im Café des Boulangers in der Freiburger Unterstadt. Viele verschiedene Farben leuchten den Gästen aus der Gaststube entgegen. Die Tische sind gedeckt und etwas zu Knabbern steht bereit. In der Mitte steht ein langer Tisch, an dessen Kopfende Janine und Georges Neuhaus sitzen. Er in weissem Hemd und bunter Weste, sie in einem rosafarbenen Kostüm. Noch steht die Handorgel von Georges Neuhaus neben seinen Füssen am Boden, doch bald wird sich das ändern. 

Während sich das Café des Boulangers langsam füllt, stimmt Neuhaus plötzlich die ersten Töne an. Seine Gattin singt dazu. «Schon seit ich 15 oder 16 Jahre alt bin, ziehe ich in der Altstadt mit meiner Handorgel umher», sagt Georges Neuhaus. Was früher noch eine Tradition war, dass unterschiedlichste Musikerinnen und Musiker von Café zu Café zogen, um die Gäste zu unterhalten, ist heute eine Seltenheit. Mittlerweile gehört Georges zu den Letzten. 

«Es ist schon nicht mehr gleich wie früher», sagt Georges Neuhaus bedauernd. Zwar würden die Leute immer noch kommen und den beiden zuhören, der Kreis werde aber immer ein wenig kleiner. 

Georges ist einer der Letzten, die mit ihrer Handorgel durch die Cafés der Unterstadt ziehen, hier im Café des Boulangers (im Bild mit seiner Frau, die ihn mit ihrem Gesang begleitet).
Charles Ellena

Handorgel zum Heiligabend

Seit er sechs Jahre alt ist, spielt Georges Neuhaus auf seinem Instrument. «Ich habe mir damals zu Heiligabend eine Handorgel gewünscht.» Seine Eltern hätten ihm dann diesen Wunsch erfüllt und ihm eine Handorgel mitgebracht. Neuhaus habe noch am selben Abend das Instrument in die Hand genommen und begonnen zu spielen. «Meine Grandmaman Baeriswyl sagte dann: Den muss man sofort irgendwo unterbringen», erinnert er sich.

Sein grösstes Vorbild war damals sein Onkel Peti, wie er sagt. «Er war ein Virtuose und hat mir viel beigebracht.» Doch Notenlesen hat Neuhaus nie gelernt: «Ich kenne keine einzige Note, ich habe eine Begabung. Ich kann das einfach», erklärt er. 

Im Café des Boulangers in der Freiburger Unterstadt herrscht gute Stimmung.
Charles Ellena

Seit 38 Jahren gemeinsam

Als er 18 Jahre alt war, hat er seine heutige Ehefrau kennengelernt, durch die Musik, wie er sich erinnert. «Wir waren im Restaurant Tirlibaum und haben begonnen, zusammen Musik zu machen.» Seit ihrer Hochzeit, also seit 38 Jahren, begleitet seine Gattin Janine ihn. 

«Eine Zeit lang sind wir auch mit ihrer Schwester gemeinsam aufgetreten», sagt Neuhaus. Das «Trio Monique», wie sie sich nannten, bestand also aus der Handorgel von Georges, dem Gesang von Janine und der Bassgeige ihrer Schwester Monique. 

«Unsere Leute kennen uns und kommen auch von weit her, wenn wir auftreten», sagt Neuhaus. Denn der ehemalige Speditionschef der Firma Cardinal übernahm im Jahr 1996 mit seiner Gattin das Restaurant Soleil Blanc, ebenfalls in der Unterstadt. «Wir hatten immer eine gute Kundschaft, ganz liebe Leute», sagt Neuhaus. Mit vielen sei er noch heute in Kontakt.

Vor allem volkstümlich

Das Repertoire von Georges und Janine umfasst vor allem volkstümliche Musik. Auch Tango und Cha-Cha-Cha geben die beiden gerne zum Besten. «Am liebsten habe ich die Stücke, bei denen meine Frau jodelt», schwärmt Georges Neuhaus. Vor allem die alten Stücke würden jetzt wieder in die Mode kommen, sagt er.

Diese spielen sie auch lieber, denn die Gattin von Georges Neuhaus leidet an Demenz. Und was sie früher gespielt habe, sei ihr deutlich besser präsent, erklärt Neuhaus. «Bei den neusten Stücken bleibt ihr nicht immer alles», sagt er, und nach einem Moment des Zögerns: «Es wird immer verfluchter.»

Deshalb treten die beiden heute auch nicht mehr so oft auf wie früher. Für Geburtstage und Apéros lassen sie sich aber immer noch ab und zu engagieren. So eben auch am Samstag im Café des Boulangers. Zu Georges Neuhaus bevorstehendem 65. Geburtstag vom Montag trafen sich Freunde und Bekannte. Kaum jemand schaffte es, dabei still an seinem Tisch sitzen zu bleiben. Wer nicht gerade mitsang oder zumindest ein wenig schunkelte, schwang sogar das Tanzbein in der vorderen Ecke der Gaststube. 

Kommentare (3)

  • 26.07.2022-Werro Rene

    Guten tag habt ihr die familie werro vergesen
    Mit schwizerörgeli und chromatisch

  • 25.07.2022-Schneuwly

    Ja. die Zeiten. endern sich leader es Warren schone. momente. Damas. une die Mutter Maria Schafer sang auch. mit manchmal. super stimmung je des. mal.

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