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Gestraft durch die Sprache

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In einem Leserbrief, der am 11. Oktober 1969 in den FN erschienen ist, gab FN-Leser Marius Schneuwly seinem Ärger über eine Busse Ausdruck – und zwar nicht, dass er sie erhalten hat, sondern wie. «Letzthin bin ich in Freiburg als Verkehrssünder ertappt worden», schrieb er damals in seinem Leserbrief. «Die Parkplätze waren reserviert; die Herren Grossräte erschienen scheinbar alle, und man benötigte sie, die Parkplätze. Und so erhielt ich eben einen Bussenzettel. Als Zögling der ‹alten Freiburgerschule› war es mir nicht möglich, die Busse – auf französisch geschrieben – zu entziffern. Also schickte ich den grünen Zettel dorthin zurück, woher er gekommen war, ans Oberamt Freiburg. Höflich bat ich um eine deutsche Übersetzung, da ich ja auch deutsch gesündigt hatte» schrieb Marius Schneuwly. Rot, gestempelt und unterschrieben habe er folgende Meldung erhalten: «Monsieur, pour la traduction, veuillez passer à la gendarmerie de Tavel. La langue officielle à Fribourg est le français.» Der FN-Leser nennt zum Schluss seiner Zuschrift auch die Quintessenz: «Als Deutschsprechender sollst Du in der Stadt Freiburg nicht sündigen, denn durch Deine Sprache bist Du ohnehin schon genug gestraft.»

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In der Serie «Aus dem Archiv» stöbern die FN in alten Zeitungsbänden und erinnern daran, was in früheren Zeiten für Schlagzeilen gesorgt hat.

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