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Gewerkschaft fordert einen Baustopp ab 31 Grad

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Die aktuelle Wetterlage macht vielen Personen zu schaffen. Abkühlung zu finden ist schwer. Besonders hart von der Hitze betroffen sind Bauarbeitende. Die Gewerkschaft Unia fordert ein Baustopp. 

Die Sonne knallt auf den schwarzen Asphalt, die Luft flimmert über den Boden und der Wind weht nur schwach. Die Hitze brennt auf der Haut und die Augen verkrampfen sich trotz Sonnenbrille. Das Hemd klebt an der nassen Haut, Schweissperlen formen sich an der Stirn und rollen über die Wangen. Wer aus einem gekühlten Bus oder einem klimatisierten Büro direkt auf die Strasse tritt, spürt es: Die Sommerhitze ist erdrückend. Personen, die aktuell in klimatisierten Räumen arbeiten, können sich glücklich schätzen.

Doch Bauarbeiterinnen und Bauarbeiter sind von diesem Luxus oftmals weit entfernt. Mehrere Stunden auf einem Dach schuften oder Strassenarbeiten erledigen: Ein kühles Zimmer oder sogar nur der Schatten eines Baumes bleibt oftmals ein Wunschdenken. Während von überallher die Hitze an den Arbeitenden zerrt und die Sonne die Arbeiten erschwert, erwärmen physische Tätigkeiten den Körper zusätzlich. Die Gesundheit der Arbeiterinnen und Arbeiter ist gefährdet. Die Gewerkschaft Unia fordert deshalb einen Baustopp. 

«Bereits ab 31 Grad sollen die Bauarbeiten gestoppt werden», so Gewerkschaftsführer Yannick Ferrari. Vor allem wenn die Sicherheit und Schutzmassnahmen nicht eingehalten werden können. «Wasser, Sonnencreme und Sonnenschutz sollen von den Arbeitgeberinnen und -gebern zur Verfügung gestellt werden», sagt Ferrari gegenüber den FN. Alternativ könnten die Arbeitszeiten angepasst und öfters Pausen eingelegt werden. So sollen die kühlen Morgenstunden genutzt werden, um der Hitze auszuweichen. Auch wenn bei gewissen Bauprozessen Pausen ungünstig sind, wie bei der Verarbeitung von Beton, könne dieser in den frühen Morgenstunden bestellt werden.

«Aktuell informieren wir die Arbeitenden über die Folgen und Risiken», so Ferrari. Es sei wichtig, so viele Leute wie möglich zu erreichen. Denn: «Nicht alle Unternehmen stellen Wasser oder Sonnencreme zur Verfügung.» Dies seien vor allem kleinere Firmen, die sich dies nicht leisten könnten. So bleibt ein Baustopp als Endziel. 

Gesundheit geht vor

Die Gesundheit der Arbeitenden sollte immer gewährleistet sein, so Ferrari.

Das Einhalten von Terminen sorgt für Stress, und Baumeisterinnen und Baumeister sehen deshalb von einem Baustopp ab.

Yannick Ferrari
Gewerkschaftsführer

Das viele Kontrollieren und das Einhalten von Terminen sorgen für Stress und heisse Köpfe. «Das vereinfacht die Arbeit in dieser Hitze nicht», so Ferrari und erzählt weiter: «Natürlich haben sich vielleicht einige Personen nach 30 Jahren an die Hitze gewöhnt.» Das Unfallrisiko steige dennoch an. So sei jemand aufgrund der Hitze in Ohnmacht gefallen und schwer verunfallt. «Diese Person ist jetzt gelähmt.»

Ein Baustopp ist laut Unia deshalb ab einer Temperatur von 31 Grad eine optimale Schutzmassnahme, wenn die Hitze nicht auf eine andere Art erträglicher gemacht werden kann.  

Der Kanton Genf hat bereits am Montag entschieden, dass schwere Bauarbeiten ab zwölf Uhr mittags nicht mehr ausgeführt werden dürfen, wie RTS berichtet. Der Kanton ist damit einer der ersten, die ein Arbeitsstopp einführen. 

Keine Maschinen 

Anders sieht es Alexandre Zosso. Er leitet die Strassenbaustelle der St. Ursenbrücke, die sich zwischen Tafers und St. Ursen befindet. «Wir trinken sehr viel Wasser», so dieser. Er offeriere den Arbeitenden das Wasser und Sonnencreme. «Die Hitze am Morgen ist noch erträglich», so Zosso. Aber sobald die Sonne an Kraft gewinne, sei es schwieriger. «Wir machen häufiger Pausen und trinken einen kalten Tee im Schatten.» Auf die Frage, ob ein Baustopp infrage käme, antwortet Zosso: «Wir versuchen, die Bauarbeiten fortzusetzen.» Was man aber nicht vergessen dürfe: «Wir sind auch nur Menschen und keine Maschinen», so Zosso. So müsse Rücksicht auf die Bedürfnisse der Arbeitenden genommen werden. 

Fakten

Trinken und noch mehr trinken

Wenn viel geschwitzt wird, muss auch viel getrunken werden, sagt Thomas Plattner, Freiburger Kantonsarzt. Das sei die einzige Massnahme gegen eine drohende Dehydration. «Wenn man aber nur Wasser trinkt, kann das auch zu einem Problem führen», so Plattner. Da der Schweiss salzig ist, könne es zu einem Salzmangel kommen, wenn man nur das Wasser ersetzt. «Mit einer normalen Ernährung nimmt man eigentlich genügend Salze zu sich und kann so das Risiko vermeiden», relativiert der Kantonsarzt. Gefährdet seien vor allem Sportler und Sportlerinnen oder ältere Menschen, bei denen das Durstgefühl und der Appetit, besonders bei grosser Hitze, oft geringer ist als bei jüngeren Personen. Hier kann ein isotonisches Getränk oder eine Suppe den Salzmangel ausgleichen. 

«Bei einer schweren Dehydration können Benommenheit, Muskelkrämpfe und Kreislaufbeschwerden bis hin zu einem Herzkreislaufkollaps auftreten», so Plattner. Dann sei es höchste Zeit, ärztliche Hilfe anzufordern. Langzeitfolgen seien aber nicht zu erwarten. «Es handelt sich um ein akutes Problem, dass man mit genügend Flüssigkeitszufuhr effektiv vermeiden und behandeln kann.» 

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