In einem hochstehenden und teilweise hart geführten Sensler Derby gab es keinen Treffer zu bewundern, aber beiderseits viele schöne Spielzüge. Überstorf erarbeitete sich in der ersten Halbzeit eine leichte Feldüberlegenheit, musste aber bis zur 32. Minute auf eine grosse Chance warten. Kevin Portmann zirkelte den Ball von links in den Fünfer, aber niemand konnte einschieben. Giffers brillierte mit seiner wie gewohnt starken Defensive und im Angriff mit der starken Leistung von Jan Neuhaus. Die grösste Möglichkeit vergab dieser in der 44. Minute, als er sich auf halbrechter Position durchsetzte, aber den Ball knapp neben das Dreieck setzte.

Nach der Pause übernahmen die Einheimischen das Geschehen resolut, und die Gäste wurden mehrheitlich in ihrer Platzhälfte eingeschnürt. Mann der Partie aus Sicht Überstorfs war immer deutlicher Portmann. Aber auch er fand kein Rezept gegen den einmal mehr überragenden Giffers-Torhüter Marco Vogelsang. So verhinderte dieser mit einer spektakulären Fussabwehr einen Gegentreffer (61.), und nur drei Minuten später fischte er einen Rückwärtsköpfler von Portmann aus dem Dreieck. Wenig später scheiterte auch Yannick Glatzfelder knapp. Die gelegentlichen Konter von Giffers hatten es aber in sich. Spektakulär war ein Fallrückzieher von Neuhaus auf Pass von Nicolas Lüdi (62.).

Pech hatten die Oberländer in der Schlussphase. Nach einem Zusammenprall mit Portmann musste der souveräne Verteidiger Adrian Hayoz das Spielfeld mit einer ausgekugelten Schulter verlassen. Kurz vor Spielende vergaben zudem Kryeziu und Yan Berset den Sieg, als sie sich gemeinsam durch die Überstorf-Abwehr schlängelten, aber an Torhüter Aebischer hängen blieben.

Freud und Leid

Über die an Marly abgegebene Tabellenführung ärgerte sich Trainer Stefan Brülhart: «Wir hatten wohl sehr viele Chancen, aber wenig zwingende. Giffers hat sehr clever gespielt und liess effektiv wenig zu.» Und weiter meinte der Überstorf-Trainer:«Obwohl wirheute zwei Zähler abgegeben haben, müssen wir wenig ändern. Ich werde nun in den Trainings vermehrt darauf achten, dass wir lernen, gegen defensiv spielende Teams besser zu agieren. Ich hoffe, dass wir Marly bald wieder von der Spitze verdrängen können.»

Giffers-Trainer Markus Raemy freut sich ob des gewonnenen Punktes: «Wir standen hinten gut, liessen Überstorf das Spiel machen und haben nicht unverdient den angestrebten Zähler erkämpft. Bei uns läuft es momentan ausgezeichnet, und ich bin überzeugt, dass wir in der Rückrunde unseren Rückstand auf die Spitze weiter verringern können. Ich hoffe, dass unsere verletzten Spiel bald wieder fit sind.