Glückliche Skiclub-Präsidentin, prominente Gratulanten

Müde, aber glücklich – so fühlte sich nach einer schlaflosen Nacht die Präsidentin des Skiclubs La Berra, Gertrude Perroud. Sie ist nicht die Einzige, die beim Namen Mathilde Gremaud ins Schwärmen gerät.

Nicht nur Mathilde Gremaud steht mit ihrer tollen Leistung plötzlich im Rampenlicht, auch Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter. «Langsam bin ich ein bisschen müde, ich habe mit so gut wie sämtlichen Medien aus der Romandie und bald auch aus der Deutschschweiz gesprochen», sagte Gertrude Perroud am frühen Dienstagnachmittag im Gespräch mit den FN lachend. Geschlafen hatte die Präsidentin des Skiclubs La Berra, für den Mathilde Gremaud fährt, zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Sie hatte sich den Wettkampf in der Nacht auf Dienstag im Gemeindesaal von La Roche auf Grossleinwand angeschaut. Hatte mitverfolgt, wie eine Athletin aus ihrem Club zur ersten Freiburger Olympiasiegerin überhaupt avancierte. «Ich bin einfach nur glücklich, es ist schlicht und ergreifend wunderbar – es war toll, dass wir das letzte Nacht alle zusammen miterleben durften.»

«Immer noch ein Mädchen von hier»

Perroud verfolgt die Karriere von Gremaud schon lange. «Zunächst sagt man sich: Doch, die hat noch Potenzial, dann kommen die ersten Erfolge – und mittlerweile hat sie einen ganzen Olympia-Medaillensatz. Unglaublich, wie schnell es gehen kann.» Mathilde Gremaud sei dem SC La Berra immer noch eng verbunden, sie schaue regelmässig vorbei, um den Kids ein paar Tipps oder auch Autogramme zu geben. «Der Erfolg ist ihr keineswegs zu Kopf gestiegen, das schätze ich wirklich sehr an Mathilde. Sie ist immer noch ein Mädchen von hier.»

Trainieren kann Mathilde Gremaud bei ihrem Stammclub nicht mehr ernsthaft. «Dazu fehlt uns im Skigebiet La Berra ganz einfach eine Piste oder Anlage, auf der sie ihren Ansprüchen entsprechend trainieren könnte.» Einen Snowpark gibt es allerdings, er wurde vor vier Jahren eröffnet, als Mathilde Gremaud in Pyeongchang Olympia-Silber holte. Für Profis ist er aber nicht konzipiert, eher für die Freestyle-Amateure, von denen es im SC La Berra mehr und mehr gibt. Ein gewisser Gremaud-Effekt sei erkennbar, sagt Perroud. «Wenn es darum geht, neue Ski zu kaufen, dürfen es bei den Kindern mittlerweile oft gerne mal Freestyle-Ski sein.» Rund 20 Freestylerinnen und Freestyler zählt der Club. Passend zum Olympia-Exploit ihres Aushängeschilds findet am Samstag auf der Berra ein Kids-Contest im Ski Freestyle statt. «Es ist tatsächlich eine Sparte, die wir weiterentwickelt haben und noch mehr weiterentwickeln wollen. Die Erfolge von Mathilde helfen uns sicher dabei.»

Gratulationen von Ignazio Cassis bis Jolanda Neff

Nicht nur von ihrem Skiclub, sondern auch in den sozialen Medien wurde Mathilde Gremaud am Dienstag gefeiert. «Toller Exploit von Mathilde Gremaud, erste Freiburger Olympiasiegerin!! Der Staatsrat sendet seine herzlichsten Glückwünsche!!!», sparte der Kanton Freiburg auf seinem Twitter-Account nicht mit Ausrufezeichen. Glückwünsche gab es auch von Ignazio Cassis. «Morgenstund hat gleich zweimal Gold im Mund. Herzliche Gratulation an Mathilde Gremaud und Corinne Suter», twitterte der Bundesrat.

Viele Sportlerinnen und Sportler taten auf Twitter und Instagram ihre Bewunderung für Mathilde Gremaud kund. «2 Olympische Spiele, 3 Medaillen. Und, ah ja… erst 22 Jahre», schrieb die Freiburger Fussball-Nationaltorhüterin Gaëlle Thalmann. Basketballer Natan Jurkovitz von Freiburg Olympic beschrieb die Leistung mit einem Wort: «énorme!» Zu den Gratulantinnen und Gratulanten gehörten auch Motocross-Freestyle-Fahrer Mat Rebeaud, Beachvolleyballerin Joana Heidrich, der Greyerzer Motocross-Fahrer Valentin Guillod oder Mountainbike-Olympiasiegerin Jolanda Neff.

Kinder fahren am Samstag in den Freiburger Alpen gratis

Zu einer spontanen PR-Aktion hat Gremauds Goldmedaille die Seilbahnen der Freiburger Alpen inspiriert. Kinder bis 16 Jahre fahren in Schwarzsee, Jaun, Charmey, La Berra, Les Paccots, Moléson und Rathvel am kommenden Samstag gratis, wenn sie an der Kasse «Merci Mathilde» sagen.