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GNS-Leiter Banz sieht in der Stärkung des ambulanten Sektors eine Lösung

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Philipp Banz ist seit Oktober 2023 Geschäftsführer des Gesundheitsnetzes See und in dieser Funktion mit grossen Herausforderungen konfrontiert. Er sieht in der Stärkung von ambulanten Dienstleistungen einen Lösungsansatz.

Seit rund drei Monaten ist Philipp Banz neuer Gesamtleiter des Gesundheitsnetzes See (GNS). Damit verantwortet er den Betrieb der Pflegeheime in Courtepin, Jeuss, Kerzers, Murten und Sugiez sowie die Spitex See/Lac. «Ich bin gut gestartet und habe eine klare Ausgangslage angetroffen», sagt Banz im Gespräch mit den FN. Einfach ist diese Ausgangslage nicht: Gestützt auf den Bericht des nationalen Gesundheitsobservatoriums (Obsan) von 2022 muss auch der Seebezirk für die kommenden Jahre mit einer Verdreifachung der Zahl jener Menschen rechnen, die auf Pflege, Betreuung oder Unterstützung angewiesen sind. Dass dies mit Kosten verbunden ist, ist sich Banz bewusst: «Es gilt nun, Lösungen zur nachhaltigen Finanzierbarkeit zu finden.»

Einbezug der Gemeinden

Um diese Herausforderung zu meistern, erarbeitet das GNS unter der Leitung von Philipp Banz eine Strategie. Spruchreif ist diese jedoch noch nicht: «Es wäre verwerflich, zu sagen, dass ich nach drei Monaten schon eine Lösung parat habe.» In erster Linie gehe es ihm jetzt darum, das Gespräch mit den Gemeinden als Trägerinnen des GNS zu suchen. Das Interesse seitens der Gemeinden sei gross: «Es gibt Fragen, auch kritische Fragen.» Er wolle nun deren Bedürfnisse und Erwartungen abklären, um das Zielbild konkretisieren zu können. «Wir wollen bis im Frühling eine Strategie und darin integriert eine Vision 2035 ausformulieren.» 

Klar ist für Banz jedoch bereits heute, dass es nicht der richtige Weg ist, die Langzeitpflegeplätze zu verdreifachen. Abgesehen davon, dass dies kaum zu finanzieren wäre. «Es braucht eine Bereitschaft für neue Konzepte und die Stärkung des ambulanten Sektors», stellt der Geschäftsführer klar. Er spricht Wohnformen wie Mehrgenerationenhäuser und bezahlbare Alterswohnungen mit medizinisch ambulanten Dienstleistungen an. Denn auch wenn die Kosten für die Spitex See/Lac derzeit am meisten ansteigen: 

Die Spitex ist nicht der Kostentreiber, sondern vielmehr ein Mittel, um die Gesamtkosten zu senken. 

Philipp Banz
Geschäftsleiter GNS

Die Finanzierung der Spitex müsse verstanden und verbessert werden, ist Banz überzeugt. Er zeigt die aktuelle Kostenaufteilung der Spitex-Leistungen auf: Rund 48 Prozent übernehmen die Krankenkassen, einen Teil davon zahlen die Versicherten im Rahmen des Selbstbehalts. Die andere Hälfte tragen der Kanton zu rund 20 Prozent und die Gemeinden mit einem Anteil von etwa 80 Prozent.

Die Hälfte der Spitex-Kosten liegt somit auf den Schultern der öffentlichen Hand: «Aktuell ist es nicht möglich, die Spitex nur über die Tarife der Krankenkassen und die Kunden zu finanzieren.» Der Geschäftsleiter nennt ein Beispiel: 

Es ist wichtig, zu wissen, dass die Krankenkassen die Wegzeiten der Spitex zwischen den Kunden nicht bezahlen – die Wegzeiten sind im Tarif nicht berücksichtigt.

Philipp Banz
Geschäftsleiter GNS

Die Fahrten sowie weitere Leistungen und die damit verbundenen Personalkosten tragen somit die Gemeinden und der Kanton. Gibt es nun mehr zu tun bei der Spitex, steigen zwar die Kosten für die öffentliche Hand, gleichzeitig wäre ein Aufenthalt im Spital oder im Pflegeheim jedoch viel teurer. «Es ist unsere Aufgabe in den nächsten Jahren, die Möglichkeiten auszuloten, um die 48 Prozent zu erhöhen und damit die Beiträge der öffentlichen Hand zu reduzieren.» Es werde jedoch Systemgrenzen geben, «die wir nur gemeinsam auf kantonaler und nationaler Ebene verbessern können», stellt Banz klar.  

Die meisten Menschen wollen zu Hause bleiben. Es geht nun darum, die Grundlagen dafür zu verbessern.

Philipp Banz
Gesamtleiter Gesundheitsnetz See
Die Herausforderungen in der Pflege sind gross in den kommenden Jahren. 
Bild Etelka Müller

Ein Globalbudget

Seit 25 Jahren arbeitet Philipp Banz im Bereich Gesundheit. Er war in den Kantonen Aargau, Thurgau, Bern und Wallis tätig. Im Kanton Freiburg stellt er fest, dass bereits viel vorgegeben ist: «Zum Beispiel die Anzahl Stellen in der Pflege inklusive der Vorgabe der Qualifikation.» Der unternehmerische Handlungsspielraum sei damit begrenzt. «Wenn wir grössere Handlungsmöglichkeiten diskutieren wollen, zum Beispiel mit einem Leistungsauftrag und einem Globalbudget, könnten wir diese mit Qualitätsvorgaben wie Zufriedenheit von Bewohnern, Angehörigen und Mitarbeitenden, Krankheitsquoten der Mitarbeitenden oder Sturzstatistiken begleiten.» Mit einem grösseren unternehmerischen Spielraum und Qualitätskontrollen liessen sich Kosten sparen und – noch wichtiger – «das Ergebnis verbessern». 

Auf den Fachkräftemangel angesprochen, gibt Banz Entwarnung: «In Freiburg ist dieser weniger stark ausgeprägt als in anderen Kantonen.» Am stärksten spüre er diesen in der ambulanten psychiatrischen Spitex. Dass der administrative Aufwand in allen Bereichen zugenommen hat in den letzten Jahren, sei ein Fakt. Hier gehe es darum, neue Technologien sinnvoll zu nutzen und auch den Mut zu haben, gewisse administrative Aufgaben ohne Wertschöpfung zu benennen und zu eliminieren. 

Höhere Tarife

Damit es auf Pflege oder Unterstützung angewiesenen Menschen im Seebezirk auch in den kommenden Jahren gut geht, braucht es laut Banz ganz klar eine Stärkung des ambulanten Sektors: «Höhere Tarife und allenfalls auch neue Versicherungsprodukte könnten eine Lösung sein, da der ambulante Bereich in der Gesamtkostenbetrachtung günstiger ist als stationäre Angebote.»

Auch stationäre Übergangslösungen zum Beispiel zwischen Akutspital und zu Hause seien ein wichtiges Thema. Zudem sei ein Angebot für demenzkranke Menschen gefragt: «Der Bedarf ist da, aber es hat sich noch kein Pflegeheim im Seebezirk darauf spezialisiert.» Des Weiteren sieht der Geschäftsführer Potenzial in der Förderung der interkulturellen Kompetenzen und der Zweisprachigkeit. Hier geht Banz mit gutem Beispiel voran: Er und seine Familie wohnen in Neuchâtel, sodass auch Französisch zu ihrem Alltag gehört und sie ihre Sprachkompetenzen verbessern können. «Aber natürlich geht das nicht mehr so rasch wie früher», sagt Philipp Banz und schmunzelt.   

Philipp Banz sieht Potenzial in der Stärkung des ambulanten Sektors. 
Bild Etelka Müller

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