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Gottéron fällt tiefer und tiefer

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 Nicht einmal die grössten Pessimisten hätten vor der Saison damit gerechnet, dass die neunte Spielrunde für Gottéron bereits einen wegweisenden Charakter für den weiteren Meisterschaftsverlauf aufweisen könnte. Doch nach dem Fehlstart mit bereits sechs Niederlagen standen die Freiburger gestern in Biel ohne jede Frage unter Zugzwang. Dessen waren sich die Spieler durchaus bewusst. Taten statt Worte hatte etwa Christian Dubé gefordert. Allein an der Umsetzung scheiterte Gottéron zum wiederholten Male.

Nur der Start vielversprechend

Auch wenn im Startabschnitt nicht alles zusammenpasste und die Seeländer die um eine Spur feinere Klinge führten, stimmte das Engagement bei den Gästen noch zuversichtlich. Die oft zurecht gescholtene Defensivarbeit war zunächst leicht verbessert, wohl auch deshalb, weil Trainer Hans Kossmann zumeist sechs Verteidiger spielen liess (Maxime Montandon kam vorerst nur sporadisch zum Einsatz) und dadurch den Rhythmus seiner Backs hoch hielt. Im Angriff blieben die Bemühungen weitestgehend ohne Zählbares; insbesondere das Powerplay konnte höheren Ansprüchen nicht genügen. Und trotzdem waren es die Freiburger, die in ihrer Situation mit dem mangelnden Selbstvertrauen das so wichtige 1:0 erzielen konnten. Andrei Bykow riss in der 19. Minute nach einer unübersichtlichen Szene vor Simon Rytz die Arme zum Jubel in die Höhe–das Spiel ging jedoch zunächst weiter, weil der Bieler Goalie den Puck noch von der Torlinie gekratzt zu haben schien. Erst beim nächsten Spielunterbruch anerkannten die Schiedsrichter den Treffer nach der Videokonsultation.

Biels Doppelschlag

Damit gingen die Freiburger zum zweiten Mal in dieser Saison mit einer Führung in die erste Pause. Inwiefern diese Gottéron die dringend benötigte Sicherheit geben sollte, wurde von den Bielern umgehend und mit Vehemenz geprüft. Das Heimteam erhöhte die Kadenz merklich und machte Druck. Nach dem Ausgleich durch Gaëtan Haas (27.) zeigte sich dann wieder die ganze Fragilität dieser Freiburger Equipe, die so dringend ein Erfolgserlebnis braucht. Es zieht sich wie ein roter Faden durch die bisherigen Vorstellungen Gottérons: Sobald ein Gegentreffer kassiert wird, steckt in der Folge jedem einzelnen Freiburger die Angst in den Knochen. Dies drückt sich jeweils in haarsträubenden Nachlässigkeiten aus. Mit einem Doppelschlag sorgten Kevin Fey und Gianni Ehrensperger im aus Freiburger Sicht miserablen Mitteldrittel für die Wende. Beide Male wurde der Torschütze von den Gästen sträflich alleine gelassen. Genauso wie Benjamin Conz, der beim dritten Bieler Tor zwar nicht die beste Falle machte und das Torhüter-Duell gegen seinen ehemaligen Teamkollegen verlor, von seiner Vorderleuten aber nicht zum ersten Mal komplett im Stich gelassen wurde.

Nun, Gottéron blieb ja noch der Schlussabschnitt, um eine Reaktion zu zeigen. Diese fiel allerdings keineswegs heftig aus. Dubé und Benjamin Plüss hatten noch die besten Chancen, ihre Farben neu zu lancieren. Insgesamt gelang aber zu wenig im Spiel nach vorne (nur drei Tore in den letzten drei Partien), die neuerlich enttäuschende Ausländer-Fraktion–bei welcher auch gestern Joel Kwiatkowski durch überflüssige Strafen noch der Auffälligste war–eingeschlossen. Nein, von einem Aufbäumen der Freiburger war im Bieler Eisstadion wenig zu sehen. Kein Spieler weit und breit, der einen Akzent hätte setzen können, stattdessen ergab man sich der Passivität. So brachten die wahrlich nicht übermächtigen Seeländer den Vorsprung relativ leicht über die Runden, setzten kurz vor Ende noch das 4:1 drauf und behaupten damit ihre Position über dem Strich.

Heute Charaktertest

Derweil spitzt sich die Lage bei Gottéron, das weiter Rätsel aufgibt, weiter zu. Je länger der erhoffte «déclic» auf sich warten lässt, desto dünner wird das Nervenkostüm der Freiburger. Das Team von Kossmann lieferte gestern jedenfalls keine Argumente, die auf eine Wende hoffen lassen. Heute steht im St. Leonhard gegen Ambri das nächste Schicksalspiel auf dem Programm. Über Handlungsspielraum verfügt der Trainer kaum. Vielmehr stehen die Spieler, auf die heute der ultimative Charaktertest wartet, in der Pflicht. Denn eines ist klar: Lange kann und darf es so nicht weitergehen, ansonsten wird der Kampf um die Playoffs härter, als es sich die Freiburger je erträumt hätten.

Telegramm

Biel – Gottéron 4:1 (0:1, 3:0, 1:0)

4854 Zuschauer.–SR Eichmann/Mollard, Ambrosetti/Mauron.

Tore:19. Bykow 0:1. 27. Haas (Rouiller, Spylo) 1:1. 36. Fey (Cadonau, Tschantré) 2:1 (Strafe angezeigt). 38. Ehrensperger 3:1. 57. Haas (Peter, Olausson/Ausschluss Kwiatkowski) 4:1.

Strafen:3-mal 2 Minuten gegen Biel, 2-mal 2 Minuten gegen Freiburg.

Biel:Rytz; Rouiller, Jelovac; Jecker, Wellinger; Joggi, Untersander; Cadonau, Fey; Arlbrandt, Olausson, Ehrensperger; Umicevic, Kamber, Herburger; Tschantré, Haas, Spylo; Berthon, Peter, Rossi.

Freiburg-Gottéron:Conz; Ngoy, Kwiatkowski; Helbling, Abplanalp; Huguenin, Schilt; Montandon; Mottet, Dubé, Wirtanen; Monnet, Pouliot, Tambellini; Sprunger, Bykow, Plüss; Fritsche, Ness, Vauclair; Brügger.

Bemerkungen:Biel ohne Steiner, Gottéron ohne Mauldin und Kamerzin (alle verletzt) sowie Hasani (überzählig).

Die FN-Besten:Rytz, Dubé.

Schussstatistik:32:29.

 

Der heutige Gegner

Die Fakten zum HC Ambri-Piotta

• Alain Birbaum läuft es in Ambri nicht viel besser als in Freiburg. Nach neun Spielen hat der Verteidiger einen Assist auf dem Konto und weist eine Minus-5-Bilanz auf. Der momentan verletzte Stürmer Adrien Lauper hat bisher ein Tor auf seinem Konto und eine ausgeglichene Plus-Minus-Bilanz.

 

• Identifikationsfigur Inti Pestoni fällt mit einer Schulterluxation vier bis sechs Wochen aus. Neben Pestoni und Lauper fehlen zudem O’Byrne, Kobach und Bianchi.

 

• Letzte Saison hat Ambri sieben von acht Spielen gegen Gottéron verloren.

 

• Ambri spielt momentan mit dem kanadischen Verteidiger Geoff Kinrade, der vom SC Bern ausgeliehen ist.fm

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