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Gottéron gewinnt mit einem Unterschied von 1

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Bild Alain Wicht

Auf dem Eis läuft es für Gottéron ganz gut. Neben dem Eis hat der Club mancherorts allerdings noch Luft nach oben –etwa bei der App oder bei den Retro-Leibchen.

Die Gottéron-Ausgabe 20/21 hat sehr vieles, um zu gefallen. Sie hält sich seit Oktober mehr oder weniger ständig im oberen Drittel des Klassements, zeigt ein ansprechendes Spiel und gewinnt die meisten Partien, in denen sie leicht favorisiert ist. Unser Goalie ist an einem guten Abend fast schon ein Sieges- oder zumindest ein Punktegarant, unsere Ausländer performen wie schon lange kein Quartett (ja, Quintett) mehr vor ihnen, das Powerplay und das Boxplay funktionieren ziemlich gut, verzeichnet Bestwerte in der Liga.

Die Mannschaft wurde auf dieses Jahr smart verstärkt, alle Komplimente gehen an den Sportchef, der auch als Trainer eine bisher sehr gute Figur abgibt – Chapeau! Ich fand damals die Verpflichtung von DiDomenico zwar nicht zwingend, jetzt sehe ich aber Woche für Woche, wie der Typ liefert und vor allem seine Mitspieler besser macht, was für ein intelligenter Spieler und somit Top-Transfer!

Ich weiss, ich mache mir jetzt hier keine Freunde, wenn ich dies hier so lapidar schreibe, aber ein Gottéron ohne Schmutz, Lhotak oder Lauper in seinen Reihen, gewinnt einfach öfters Spiele, das konnte man sich schon lange ausdenken. Einzig Stalder wird an der Saane vermisst, seine Konstanz und relativ tiefe Fehleranfälligkeit fehlt uns in der Defensive, das zeigten die letzten Wochen ganz unmissverständlich. Besonders bitter, dass wir wegen der Pandemie diese neue Blütezeit nicht live im Stadion erleben dürfen.

Merkwürdiger Liveticker

Sportlich haben wir als Fans kaum was auszusetzen. Neben dem Eis beobachte ich aber ein paar Kleinigkeiten, die sich so ein grosser Profiklub nicht allzu oft leisten dürfte. So konnte ich beispielsweise im Oktober nicht nachvollziehen, warum die neue App so voller bugs publiziert wurde. Ich meine, Corona war spätestens seit März ein Thema, trotzdem sah die App so aus, als wäre sie last minute erstellt worden.

Eigentlich funktionierte fast nichts, mit täglichen Meldungen, dass man sich nun anders für die Spiele registrieren muss. Einmal konnte man eine Kreditkarte hinzufügen, Stunden später schon nicht mehr. Einmal konnte man seine Tickets in der App abspeichern, Stunden später wieder nicht. Leute kriegten via Email die Eintrittsbestätigungen von fremden Menschen, und Formulare wurden gar oft mit Photoshop gefälscht, die Kontrollen waren minim.

Ein Flickwerk sondergleichen, trotz der widrigen Umstände unter dem Strich leider nur peinlich. Die App funktioniert ja auch als Liveticker. Aber Hand aufs Herz, wer hat nicht auch schon gedacht, Brodin hätte uns ganz alleine zu einem 7:0 geschossen?

Ein grosses Seufzen kann ich nicht unterlassen, wenn ich nach dem Spiel Meldungen bekomme, wie: «Biel verliert mit einem Unterschied von 1.»

Schön, Biel verliert also gegen uns. Wir haben gewonnen. Könnte man das vielleicht gottéronzentrierter mitteilen? Gottéron GEWINNT, statt Biel verliert? Wer hat jemals im Eishockey so etwas gesagt wie «mit einem Unterschied von 1»? Woran liegt es? Wurde die App auf Englisch programmiert? Wars eventuell gar mal eine App aus Indien, im Cricket wird das Skore zum Teil mit «overs» und «Unterschieden» gewertet und ausgerechnet. Oder hat Gottéron im 21. Jahrhundert immer noch Mühe, deutsch-französisch Übersetzer zu finden? Leute, kontaktiert mich, ich helfe euch gerne!

Mittlerweile funktionieren die Push-Nachrichten etwas besser. Es ist nun immerhin Gottéron, welches die Spiele gewinnt und nicht der Gegner, der sie verliert. Aber eben, wenn man es sich anschaut, ist es nicht wirklich besser.  

Falsche Retro-Leibchen

Dann kopiert Gottéron offensichtlich tolle Ideen von gewissen grossen europäischen Fussballklubs. Barça zum Beispiel, welches mit einer Milliarde in der Kreide steht, verkauft eine Art Retro-Leibchen. Da muss ich zuerst sagen, freut mich, super Einfall, so generiert Gottéron in diesen schwierigen Zeiten unverhoffte Einnahmen. Doch dieses Vintage Jersey (oder Vintage Maillot), welches Gottéron als jenes der Saison 90/91 bewirbt, ist nie und nimmer jenes von der beworbenen Saison.

Dass die Sponsoren auf dem Retro-Leibchen nicht die damaligen sind, leuchtet ja noch ein, doch ein bisschen Recherche hätte gezeigt, dass es unmöglich das Maillot von 90/91 ist. Viel eher entspricht das Design dem offiziellen Trikot der Saisons irgendwo zwischen 1991 und 1994. Schlimmer noch, Gottéron hat unsere Webseite www.maillots.ch offiziell auf seiner eigenen Homepage verlinkt, ein kurze Visite der Seite hätte Erleuchtung gebracht. Auf meine Hinweise hat der Klub auch nie reagiert.

Liebstes Gottéron, ich mag gute Ideen und Innovation, aber ist es wirklich nötig, immer mit einem Fehlstart zu beginnen? Nun wird zwar schön zweisprachig offiziell der Wechsel von Diaz zu uns bekanntgegeben und bestätigt, aber in der Pressemitteilung  steht, Diaz habe in seiner Karriere Gold mit der Juniorennati geholt. Ja, Gold an der Junioren-WM klingt für mich nach Weltmeister. Diese Goldmedaille war einfach der Wiederaufstieg von der B-Gruppe in die Elite. Ich beruhige mich nun wieder, denn eigentlich ist es nur motzen auf hohem Niveau. Ich bin halt immer noch ein Bauernbub, j’aime le travail bien fait, c’est tout.

Das Wichtigste, das Sportliche nämlich, stimmt dieses Jahr. Ich würde mir einfach manchmal ein bisschen mehr Professionalität auch neben dem Eis wünschen. Gottéron ist wie das gesamte Schweizer Eishockey in Transition, nicht alles ist gut, aber bei uns wird immerhin vieles besser.

In höchsten Tönen möchte ich noch die neue Sendung «Gottéron Talk» loben, die Gästeauswahl ist abwechslungsreich, man freut sich, vertraute Gesichter wieder mal zu sehen, und Stéphane Decorvet moderiert jeweils gekonnt zweisprachig und sehr souverän sowie sympathisch durch die Sendung, ich freue mich jedenfalls immer sehr auf die Pre-Game-Show. Dass die Sendung ab und zu einem Show-Case für Sponsoren verkommt, sei wegen der Umstände momentan ebenfalls entschuldbar.

Bykov muss bleiben!

Auf sportlicher Ebene werden in naher Zukunft die Entscheidungen zu den Personalien Furrer und Bykov interessant. Bei einem Verlust von Bykov, einem enfant du pays, würde wohl jedem Fan das Herz bluten, aber ich glaube nicht, dass Dubé den gleichen Fehler wie damals mit Beni Plüss noch einmal machen wird. Man zieht mit den Grossen mit und will 7 Ausländer auflaufen lassen, aber mit unserem kleinen Bykov nicht verlängern? Ja, genau, wagt es mal, werdet ja selber sehen, was passiert.

Bei Philippe Furrer stellt sich leider die Kosten/Nutzen-Frage: Er ist, wenn er wieder mal regelmässig spielen könnte, sicher noch ein Topverteidiger, hat aber in den drei Saisons bisher nur 56 Prozent aller Partien absolviert, was einfach zu wenig ist, wenn man derart auf ihn setzt. Ohne Zahlen und Gehälter zu kennen, würde ich unter dem Strich aber auch mit ihm schon mal für eine Saison verlängern, er besitzt immer noch viele Fähigkeiten, die Gottéron auch nächste Saison gut gebrauchen könnte. Denn die Klasse hat er nach wie vor, wir möchten sie einfach öfters sehen.

Enttäuschung Ligareform

Zur Ligareform möchte ich mich heute nicht extensiv äussern, ich habe schon vor zwei Jahren auf die Gefahren der Ausländererhöhung hingewiesen, und sportkundige Leute wie Dino Kessler, Roman Josi oder André Schultheiss haben schon alles gesagt, was es zu diesem leidigen Thema zu sagen gibt. Dass Marc Lüthi mit einem simplen Andy-Kaufman-Trick durchkommt, spricht einfach nicht für die Liga und deren Klubbosse, ich bin wie die vorhergenannten vor allem sehr enttäuscht. Aber ehrlicherweise muss man auch zugeben, dass man die zu befürchtenden Nachwirkungen erst in ein paar Jahren nachprüfen kann. 

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