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Gottéron hält alle Trümpfe in der Hand

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Die Torhüter

 Die Viertelfinalserie Biel – Freiburg ist gleichzeitig das Duell der wohl besten Torhüter der Nationalliga A. Statistisch weist Freiburgs Benjamin Conz die besseren Werte auf. Seine Fangquote von 92,96 Prozent ist die beste aller Stammtorhüter der Liga, Biels Reto Berra liegt mit 90,6 Prozent klar unter diesem Wert. Dennoch kann der mit 193 Zentimetern grossgewachsene Bülacher an guten Tagen ein Spiel im Alleingang entscheiden. Berra, der als nervenstark gilt, dürfte für die Serie besonders motiviert sein, da sich der 26-Jährige für die kommende Saison unbedingt für einen Vertrag in der NHL aufdrängen möchte.

Bei Conz ist aus Freiburger Sicht zu hoffen, dass er auch in den Playoffs sein maximales Leistungsvermögen abrufen kann. Letztes Jahr hatte er im Tor Luganos gegen Freiburg eine schlechte Viertelfinal-Serie gezeigt. Allerdings spricht wenig dafür, dass sich dies in diesem Jahr wiederholt. Denn der 21-Jährige hatte letzte Saison bereits während der Qualifikation hinter der löchrigen Abwehr Luganos weniger überzeugt als in dieser Saison. Insgesamt präsentiert sich das Viertelfinal-Duell auf der Torhüterposition ausgeglichen.

 

 Das sagt Gottéron-Trainer Hans Kossmann: «Conz und Berra sind zwei sehr gute Torhüter. Berra verfügt über viel Erfahrung. Er wurde letztes Jahr zum Torhüter des Jahres gewählt und gibt Biel in jedem Spiel die Chance, zu gewinnen. Und Conz hat in dieser Saison ebenfalls konstant gute Leistungen gezeigt.»

 

 Die Abwehr

 Die Zahlen sprechen klar für Freiburg. Gottéron hat in der Qualifikation 123 Gegentore kassiert, Biel 161. Tatsächlich hat Freiburg, das sich in dieser Saison defensiv deutlich gesteigert hat und diszipliniert und systemtreu spielt, in diesem Bereich klare Vorteile. Hinter dem angeschlagenen Clarence Kparghai, Thomas Wellinger und Anthony Huguenin, die den Club Ende Saison übrigens allesamt verlassen werden, herrscht maximal Mittelmass. Allerdings hat sich Biel, das fast die gesamte Saison ohne ausländischen Verteidiger gespielt hat, zuletzt verstärkt. Vor zwei Wochen verpflichteten die Seeländer Chris Campoli. Der 28-jährige Kanadier hat in seiner Karriere immerhin bereits 458 NHL-Spiele absolviert und sich sehr gut in das Gefüge der Bieler eingefügt. In den vier Partien, die er bestritten hat, kam er auf drei Assists und eine unglaubliche Plus-Minus-Bilanz von +8. Allerdings ist Campoli momentan ebenfalls ein wenig angeschlagen. Egal ob der Kanadier spielt oder nicht, in der Defensive sollte Gottéron mit Kalibern wie Joel Kwiatkowski, Romain Loeffel oder auch den sehr soliden Michael Ngoy und Sebastian Schilt klare Vorteile besitzen.

 

 Das sagt Hans Kossmann: «Wir haben viel Erfahrung in unserer Abwehr, verfügen über zwei Ausländer und Spieler mit Kreativität. Doch auch Biel hat jetzt einen ausländischen Verteidiger und mit Anthony Huguenin einen Spieler, der von hinten heraus für Kreativität sorgt. Biels Abwehr ist deshalb besser, als viele denken.»

 

 Der Sturm

 Mit 163 Toren haben die Freiburger in der Qualifikation nur drei Treffer mehr erzielt als Biel. Der Vorteil der Freiburger ist jedoch, dass sie offensiv weniger berechenbar sind. Bei Gottéron haben gleich acht Spieler zehn Tore oder mehr erzielt. Bei Biel sind es bloss deren sechs, zwei davon, die Lockout-Stars Tyler Seguin (25 Tore) und Patrick Kane (13), spielen jedoch nicht mehr im Seeland. Ein besonderes Augenmerk sollten die Freiburger auf Jacob Micflikier richten. Der Kanadier hat in der Qualifikation 50 Punkte gesammelt und war damit viertbester Skorer der Liga. Verfügen die Bieler also durchaus über starke ausländische Stürmer, hat Freiburg im Bereich der Schweizer Stürmer mit Spielern wie Andrei Bykow, Benjamin Plüss, Julien Sprunger, Christian Dubé oder Sandy Jeannin ganz klare Vorteile. Nicht umsonst ist Biel das Team, das offensiv am meisten von seinen ausländischen Spielern abhängig ist. 57 Prozent aller Bieler Tore haben Importspieler erzielt.

 

 Das sagt Hans Kossmann:

«Zuletzt hat Biel viele Tore geschossen. Das zeigt, dass sie es können. Sie spielen jeweils mit drei oder gar vier ausländischen Stürmern, zudem sind Spieler wie Mathieu Tschantré oder Marc Wieser ebenfalls stets gefährlich. Als die Lockout-Stars Kane und Seguin in Biel spielten, haben sie viel Platz eingenommen, andere mussten vorübergehend zurückstecken, doch nun haben sich diese allmählich zurückgemeldet.»

 

 Die Spezialsituationen

 In den Playoffs entscheiden oft die Spezialsituationen über Sieg und Niederlage. Gottérons Powerplay war in der Qualifikation lange Zeit das beste der Liga. Zuletzt war das Überzahlspiel Freiburgs jedoch nicht mehr ganz so überzeugend. Ein Grund ist sicherlich der Abgang des Lockout-Centers David Desharnais, der das Powerplay überragend lenkte. Dennoch schloss Gottéron die Qualifikation hinter Zug und Bern als drittbestes Powerplayteam ab. Knapp 23 Prozent aller Powerplays führten bei Freiburg zum Torerfolg, bei Biel waren es bloss 17,7 Prozent, womit die Seeländer den viertschlechtesten Wert der Liga aufweisen. Im Boxplay weisen die beiden Teams ähnliche Statistiken auf. Freiburg übersteht 83,3 Prozent der Unterzahlspiele ohne Gegentreffer und belegt damit den vierten Platz der Liga, gleich vor den Bielern mit 82,4 Prozent.

 

 Das sagt Hans Kossmann:

«Die Spezialsituationen haben in den Quali-Spielen gegen Biel oft den Unterschied zu unseren Gunsten ausgemacht. Dass wir zuletzt ein bisschen nachgelassen haben, hat mit der Konzentration zu tun.»

 

 Die Trainer

 Hut ab vor Kevin Schläpfer. Zum zweiten Mal in Folge hat es der Bieler Trainer geschafft, mit einem spielerisch limitierten Team die Playoffs zu erreichen. Er ist sicherlich ein sehr guter Motivator mit grossem Eishockey-Sachverstand, im taktischen Bereich dürfte der gewiefte Gottéron-Trainer Hans Kossmann seinem Kontrahenten indes dennoch leicht überlegen sein.

 

 Fazit

 Gottéron hält alle Trümpfe in der Hand und ist, vom Torhüterposten abgesehen, in allen Bereichen stärker einzustufen als Biel. Es ist kein Zufall, dass Gottéron in dieser Saison fünf der sechs Begegnungen gegen Biel gewonnen hat und in der Bieler Eishalle zuletzt sechsmal in Serie als Sieger vom Eis ging. Dennoch sind Überraschungen in den emotionaler und härter geführten Playoffs immer möglich. In diesem Jahrhundert hat bereits viermal der Qualifikations-Achte den Quali-Sieger ausgeschaltet. Und Biel ist gut in Fahrt, die Seeländer haben sechs ihrer letzten sieben Spiele gewonnen und dabei dreimal zu null gespielt. Dennoch müsste bei den Bielern, die vor allem Leidenschaft und Kampfstärke in die Waagschale werfen werden, schon alles zusammenpassen, wollen sie Gottéron ein Bein stellen. Ob es eine enge Serie wird, hängt stark davon ab, wie stark Biels Torhüter Reto Berra aufspielen wird.

 

 Das sagt Hans Kossmann:

«Der Unterschied zwischen den beiden Mannschaften ist kleiner, als viele denken. Die Duelle in dieser Saison waren alle sehr eng. Unsere Vorteile liegen im läuferischen Bereich. Mit unserer Schnelligkeit müssen wir versuchen, Biel unter Druck zu setzen. Biel hat dafür physische Vorteile. Ihre Spieler sind grösser als unsere, und sie haben viele grosse Stürmer, die in den Ecken schwer zu kontrollieren sind. Ausserdem können sie dadurch für viel Verkehr vor unserem Tor und viel Druck auf den Torhüter sorgen.»

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