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Gottéron spielte nur sieben Minuten

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 Über zehn Minuten blieb die Kabinentür der Freiburger nach dem Spiel zu, der sichtlich frustrierte Hans Kossmann las seinen Spielern gehörig die Leviten. Als Erster erschien mit Michael Ngoy ein Akteur, der beim vorentscheidenden zweiten Gegentor von Alexander Giroux (13.) zusammen mit Sebastian Schilt auf dem Eis gestanden war, und nach Worten rang. Nur vier Tage nach der Pleite gegen Schlusslicht Rapperswil machte Gottéron defensiv genau die gleichen Fehler. Gleichzeitig feierten die Ambri-Fans ihr Team noch immer frenetisch; nur wegen dem schlechteren Torverhältnis sind die Leventiner nicht Leader in der NLA.

Plötzlich vieles anders

Vor einem Jahr, als Gottéron in Richtung Qualifikationssieg steuerte, kämpfte Ambri sportlich und finanziell ums nackte Überleben. Zurzeit sieht nun vieles ganz anders aus. Ex-Gottéron-Coach Serge Pelletier ist es in der Zwischenzeit mit guten Transfers gelungen, seine Truppe auf Vordermann zu trimmen. Während sein Antipode Hans Kossmann im letzten Drittel seine besten Kräfte in nur noch drei Blöcke konzentrierte, spielte der verdiente Sieger aus dem Tessin mit vier Linien durch. Dies sei mit ein Grund gewesen, dass seine Mannschaft trotz des kräfteraubenden Spiels am Vorabend gegen Davos wiederum drei Punkte holen konnte. Weniger gut präsentiert sich die Lage beim Vizemeister, bei dem die Absenzen der Center Andrei Bykow und Sandy Jeannin immer mehr ins Gewicht fallen. «Die jungen Spieler, die diese Lücken schliessen sollten, bringen im Moment einfach zu wenig. So kann es nicht weitergehen», so Kossmann. Die sogenannten Ergänzungsspieler Adrien Lauper, Sandro Brügger und Martin Ness blieben bis zum entscheidenden 4:1 in der 52. Minute im letzten Abschnitt auf der Bank. Aber auch die Freiburger Ausländer verloren das direkte Duell gegen jene der Gäste. Einen Leader wie Alexandre Giroux suchte man bei Freiburg an diesem Abend vergebens. Die nahe Zukunft mit Auswärtsspielen in Genf und Kloten verleiten bei Gottéron nicht gerade zu Optimismus.

Erneut Start verschlafen

Er wisse nicht, was er seinen Spielern noch mehr sagen müsse, immer wieder würden sie den so wichtigen Start verschlafen, so Kossmann. «Es kann doch nicht sein, dass im ersten Drittel fast ein halbes Dutzend Mal der Gegner allein oder zu zweit unbedrängt auf unser Tor ziehen kann», kritisierte er. Warum man beim HCF allerdings trotz grossen Mängeln in der Abwehr immer noch mit acht statt mit sieben Verteidigern spielt, die damit kaum auf Betriebstemperatur kommen und zudem so kein Konkurrenzkampf entsteht, bleibt sein Geheimnis. Auch die taktische Überlegung, bei einer zweiminütigen doppelten Überzahl den auch sonst überforderten Center Adam Hasani an die blaue Linie zu stellen, lässt Fragen offen. Was im Staff der Freiburger zu denken geben müsste, ist der defensiv völlig ungenügende Auftritt. Dieses Problem hat Ambri im Moment nicht, die Mannschaft stützt sich nicht nur auf zwei gute und gleichwertige Hüter–in Freiburg konnte Sandro Zurkirchen nur 3 der 54 zum Teil schlecht platzierten Schüsse nicht parieren–, sondern weist die statistisch zweitbeste Abwehr der Liga auf.

Reaktion folgte zu spät

Gleich im ersten Angriff des letzten Drittels jagte Richard Park am verdutzten Benjamin Conz vorbei die Scheibe zum 3:1 ins hohe Eck–Verteidiger Timo Helbling hatte seinem Keeper dabei die Sicht verdeckt. Damit war natürlich die Messe gelesen, auch wenn die Freiburger in den letzten Minuten durch ihre beiden Internationalen Thibaut Monnet und Julien Sprunger, der erstmals nach zwölf Spielen wieder traf, das Resultat noch etwas verschönern konnten. Am klaren und diskussionslosen Verdikt änderte dies ebenso wenig wie die verzweifelten Versuche der Freiburger, in der letzten Minute mit sechs Feldspielern und ohne Keeper den Schaden noch zu beheben. Für Kossmann und Ngoy war der Ausgang dieser Partie eine Sache des Kopfes. «Ambri war bereit, den Preis für den Sieg zu bezahlen, dies war bei uns nicht der Fall», sagte Kossmann. Auch wenn man nicht genau wissen kann, was in ihm vorgeht, war klar, dass spätestens ab heute die Schraube im Training angezogen wird. Was bei vollem Einsatz und entsprechender Leistung alles möglich ist, haben die Nordtessiner den Freiburgern am Samstag in diesem spannenden und fairen Match vorgemacht. Die Revanche für die unglückliche Heimniederlage ist Serge Pelletier an seiner alten Wirkungsstädte jedenfalls gelungen. Und dass der dienstälteste Coach der Liga sich inzwischen auch taktisch weiterentwickelt hat, hat er durch sein frühes Timeout (24.) bewiesen. Aufseiten der Freiburger zogen treue Fans beim Heimweg trotz dem miesen Auftritt ihrer Lieblinge doch noch zwei positive Fazite: Sprunger traf an der Seite seines alten Sturmpartners Benjamin Plüss endlich wieder, und der Abstand zum Erzrivalen SC Bern ist immer noch beträchtlich. Sollte man sich jedoch in den beiden Partien vor der Nationalmannschafts-Pause nicht steigern können, dürfte es zumindest mit der zweiten Tatsache auch bald ein Ende haben.

Telegramm

Gottéron – Ambri 3:4 (1:2, 0:0, 2:2)

St. Leonhard. 6700 Zuschauer (ausverkauft). SR: Björk/Eichmann (Sd/Sz).Tore:10. Duca (Park, Chavaillaz) 0:1. 12. (11:49) Miettinen (Kwiatkowski, Dubé/Ausschluss Duca) 1:1. 13. (12:05) Giroux 1:2. 41. (40:19) Park (Nordlund) 1:3. 52. Duca (Fabian Lüthi, Pedretti) 1:4. 57. Sprunger (Benny Plüss) 2:4. 59. Monnet (Ausschluss El Assaoui) 3:4.Strafen:2-mal 2 Minuten gegen Gottéron, 5-mal 2 Minuten gegen Ambri.

Freiburg-Gottéron:Conz; Loeffel, Kwiatkowski; Helbling, Birbaum; Ngoy, Schilt; Huguenin, M. Abplanalp; Miettinen, Dubé, B. Plüss; Mauldin, Pouliot, Lauper; Brügger, Ness, Mottet; Sprunger, Hasani, Monnet.

Ambri-Piotta:Zurkirchen; El Assaoui, Nordlund; Noreau, Chavaillaz; Trunz, Sidler; Julien Bonnet, Grieder; Pestoni, Park, Giroux; Reichert, Miéville, Steiner; Grassi, Schlagenhauf, Elias Bianchi; Duca, Fabian Lüthi, Pedretti.

Bemerkungen:Gottéron ohne Tristan Vauclair, Bykow und Jeannin, Ambri-Piotta ohne Gautschi, Dotti, Kobach und Williams (alle verletzt). – Timeouts: Gottéron (59:57); Ambri-Piotta (25.). – Lattenschuss Pouliot (27.).–Torschüsse: 54:27.

Die FN-Besten:Sprunger, Giroux.

 

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