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Gottéron zu lange neben den Schuhen

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Biels Trainer Kevin Schläpfer ist nicht zu beneiden. Zumindest bis zur Fertigstellung des neuen Stadions 2015 ist das Geld bei den Seeländern knapp. Dies und die zumindest kurzfristig nicht sehr rosigen sportlichen Aussichten führen dazu, dass Jahr für Jahr gute Spieler das Team verlassen. Der EHC Biel ist zu einer Art Selbstbedienungsladen für die grossen NLA-Clubs geworden. Gottéron holte sich auf diese Saison hin Marc-Antoine Pouliot und Anthony Huguenin, Lugano Clarence Kparghai, der SC Bern Thomas Wellinger. Bereits jetzt steht fest, dass die Bieler auf die nächste Saison hin wiederum zwei gewichtige Abgänge zu verkraften haben werden: Steve Kellenberger hat bei den Kloten Flyers unterschrieben, Marc Wieser beim HC Davos.

47 Minuten von der Rolle

Bis Biel 2015 ins neue Stadion einzieht und sich dann unter anderem Mehreinnahmen im Gastronomie-, VIP- und Sitzplatzbereich erhofft, versucht Schläpfer das Beste aus der Situation zu machen und in erster Linie irgendwie in der Nationalliga A zu bleiben. Bislang ist seine spielerisch doch eher limitierte Truppe durchaus auf Kurs. Mit viel Herz und grossem Einsatz kommt Biel immer wieder einmal zu Punkten. Spielen die Teams aus dem vorderen Bereich der Tabelle gegen die Seeländer auf ihrem Topniveau, haben es die Bieler schwer. Schwächelt aber einer der Favoriten, sind sie zur Stelle. Dies bekam gestern Abend auch Gottéron zu spüren. Das Heimteam präsentierte sich gegen die disziplinierten Gäste aber auch von der Rolle, wirkte 47 Minuten lang völlig verunsichert, war defensiv indisponiert, liess zu lange jegliche Intensität vermissen und brachte auch in der Offensive kaum etwas zustande.

Ein junger Freiburger trifft für Biel

Aufgrund der wenig privilegierten Lage auf dem Transfermarkt bleibt Biel nicht viel anderes übrig, als entweder auf junge Spieler zu setzen oder auf Desperados, die bei anderen Mannschaften ihr Potenzial nicht abrufen konnten. Genau solche Spieler brachten die Gäste gestern im Startdrittel auf die Siegerstrasse. In der 6. Minute gelang mit Loïc Burkhalter einem Stürmer die Bieler Führung, der vor wenigen Wochen bei Schlusslicht Rapperswil aussortiert worden war. Den zweiten Treffer schoss Benoit Jecker, ein 19-jähriger Verteidiger, für den es das erste NLA-Tor war. Der Freiburger spielte bis 2010 in der Juniorenabteilung von Gottéron, ehe er via Elite-A-Junioren des HC Davos auf diese Saison hin zum EHC Biel stiess. Freiburgs Goalie Benjamin Conz, der gestern ebenso wie Teamkollege Thibaut Monnet von Nationaltrainer Sean Simpson für die Arosa Challenge in eineinhalb Wochen nominiert worden ist, machte bei Jeckers Flachschuss keine gute Figur.

Zu spät erwacht

Danach hofften die Freiburger Fans lange Zeit vergeblich auf eine Reaktion ihres Teams. Wieser gelang in der 26. Minute gar das 3:0 für die Gäste. Für Gefahr sorgte auf Freiburger Seite ausschliesslich das wiedervereinte Trio Andrei Bykow, Julien Sprunger und Benjamin Plüss. Von den anderen Sturmlinien ging keine Gefahr aus, auch designierte Leistungsträger wie Greg Mauldin, Christian Dubé oder Antti Miettinen blieben blass. Welch Potenzial eigentlich in der Mannschaft steckt, zeigten die Freiburger erst nach Romain Loeffels 1:3 in der 47. Minute, als sie Biel minutenlang einschnürten, durch Plüss den Anschlusstreffer erzielten und Sprunger sowie Adrien Lauper gute Chancen auf den Ausgleich hatten. Leider für die Freiburger erzielte Brendan Bell mitten in dieser Druckphase nach einem Konter das 4:2 für die Gäste.

Danach zog das unsichere Schiedsrichter-Duo Michael Küng/Stefan Eichmann noch den Unmut der Gottéron-Fans auf sich, als es in der 58. Minute einen Treffer von Thibaut Monnet zu Unrecht wegen eines angeblichen Torraumoffsides annullierte und anschliessend gegen den reklamierenden Julien Sprunger eine Zehnminutenstrafe aussprach. Kurze Zeit später erzielte Oliver Kamber das 5:2 ins leere Tor.

Nach der neuerlichen Niederlage, der dritten in den letzten vier Spielen, müssen die Freiburger allmählich aufpassen, in der Tabelle nicht nach hinten durchgereicht zu werden. Alles ist eng beisammen, mit einem Sieg im Direktduell würde Ambri Gottéron heute überholen. Wollen die Freiburger dies verhindern und mit einem Sieg in der Leventina aus dieser Mini-Krise herausfinden, dürfen sie nicht erst in der letzten Viertelstunde erwachen.

Der heutige Gegner

Fakten zu Ambri

• Nach dem überraschend starken Saisonstart ist Ambri zuletzt nicht mehr ganz so überzeugend aufgetreten. Die Leventiner verloren sieben der letzten elf Spiele.

• Topskorer der Tessiner ist Alexandre Giroux mit zwölf Toren und 14 Assists.

• Das Torhüter-Duo Sandro Zurkirchen (93,85 Prozent) und Nolan Schaefer (93,49) hat eine ausgezeichnete Abwehrquote.

• Ambri hat neun der letzten elf Heimspiele gegen Gottéron verloren.fm

Telegramm

Gottéron – Biel 2:5 (0:2, 0:1, 2:2)

6700 Zuschauer (ausverkauft). – SR Eichmann/Küng, Bürgi/Fluri.Tore:6. Burkhalter (Wieser) 0:1. 14. Jecker (Trutmann, Herburger) 0:2. 26. Marc Wieser (Trutmann, Burkhalter) 0:3. 47. Loeffel (Bykow/Ausschluss Gossweiler) 1:3. 49. Plüss (Huguenin) 2:3. 55. Bell (Burkhalter) 2:4. 59. (58:08) Kamber 2:5 (ins leere Tor).Strafen:3mal 2 plus 2mal 10 Minuten (Ngoy, Sprunger) gegen Gottéron, 5mal 2 Minuten gegen Biel.

Gottéron:Conz; Ngoy, Kwiatkowski; Birbaum, Abplanalp; Loeffel, Schilt; Huguenin; Miettinen, Hasani, Monnet; Sprunger, Bykow, Plüss; Mauldin, Dubé, Lauper; Vauclair, Ness, Mottet; Brügger.

Biel:Rytz; Cadonau, Bell; Fey, Gossweiler; Trutmann, Jecker; Untersander, Moser; Beaudoin, Peter, Spylo; Wieser, Kellenberger, Bourque; Tschantré, Kamber, Burkhalter; Wetzel, Haas, Herburger.

Bemerkungen:Gottéron ohne Pouliot, Jeannin (beide verletzt) und Helbling (gesperrt), Biel ohne Ehrensperger, Gloor, Hänni (alle verletzt) und MacMurchy (überzähliger Ausländer). – Pfostenschuss Spylo (28.). – Timeout Biel (50.).–Schussstatistik: 41:28.

Die FN-Besten:Plüss und Rytz.

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