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Gottérons Mühe mit «Nulltoleranz»

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Gottérons Mühe mit «Nulltoleranz»

Der SC Bern stoppt Gottérons Siegesserie im Zähringerderby

Im erstmals in dieser Saison ausverkauften St. Leonhard verlor Got-téron das Derby gegen den SCB am Samstagabend mit 3:6 Toren. Die Berner passten sich nicht nur besser an die neue Regelauslegung an, sondern waren 60 Minuten lang die Mannschaft mit mehr Klasse und Rasse. Mit dieser Niederlage ging Freiburgs stolze Ungeschlagenheitsserie (8 Spiele) brüsk zu Ende.

Von KURT MING

Der SCB konnte am Vorabend daheim gegen Basel die neue Regelauslegung «Nulltoleranz» schon etwas üben und hat offenbar die Hausaufgaben über Nacht besser gemacht als Gottéron, das in diesem emotionslosen Derby zumindest ein Drittel brauchte, um sich etwas an die neuen Gegebenheiten im Schweizer Eishockey zu gewöhnen. Eines ist klar, dieses «Softy-Eishockey» kommt ganz klar den läuferisch und technisch besseren Mannschaften entgegen. Und zu diesen gehört der SCB spätestens seit dieser Saison auch. Spieler wie Dubé, Perrin, Bordeleau, Rötheli und Rüthemann fühlen sich pudelwohl, wenn man plötzlich auf dem Eis nicht mehr gehalten oder behindert werden kann. Da reicht es sogar noch locker zum Siegen, wenn man im Gepäck so Raubeine wie Rolf Ziegler hat, der einmal mehr nur durch unsportliche und obszöne Szenen auffiel. Aber diese wurden von Schiri Peter Kunz weniger häufig bestraft als vorher scheinbar unsichtbare Behinderungen von ungelenkigen Abwehrspielern auf beiden Seiten. Freiburgerseits konnte sich auch Gil Montandon nicht mit diesem neuen Spiel anfreunden; an und für sich komme dieses körperlose Spiel einem älteren Akteur wie ihm eigentlich entgegen, aber für die Fans fehle eben das Salz und der Pfeffer in der Suppe.

Strafen verursachten dem HCF Tore

Doppelausschlüsse im Startdrittel und grobe Schnitzer in der Abwehr verursachten den Freiburgern den grössten Teil der sechs Gegentore. «Zuletzt war die Abwehr meistens unsere grösste Stärke, heute Abend war davon nichts zu sehen.» Hier sahen Trainer McParland und auch Julien Sprunger die Hauptgründe für die erste Niederlage nach neun Meisterschaftsspielen. Das ganze Malheur begann bei Goalie Gianluca Mona, der diesmal alles andere als sicher wirkte und das Goalieduell gegen Natikeeper Bührer klar verlor. Dazu kam eine zum Teil überforderte Abwehr, die die richtige Balance zwischen Erlaubtem und Nichterlaubtem bis zum Schluss nie fand. Und zu allerletzt war die Chancenauswertung der Stürmer, inklusive Ausländer, ganz einfach ungenügend, um gegen diesen starken SCB bestehen zu können. Vorab im Mitteldrittel, das man klar dominierte, hatte der Gastgeber genug Chancen, den im ersten Drittel eingehandelten Ein-Tore-Rückstand auszugleichen.

Berns starkes Sturmspiel

Der SCB präsentierte im St. Leonhard bisher die beste Mannschaft in dieser Saison, eine Klasse besser als Lugano vor einer Woche. Vorab das Sturmspiel der Hauptstädter, die jetzt neun Siege in Folge geholt haben, ist erster Güte. Das bessere Powerplay war ein zusätzlicher Grund für den verdienten Sieg des Tabellenführers. Die Entscheidung fiel anfangs des letzten Abschnitts, als Reichert mutterseelenallein vor dem Tor ein Zuspiel Röthelis zum 4:2 einschieben konnte. Selbst als der HCF in den Schlussminuten alles nach vorne warf und Studer auf 5:3 verkürzen konnte, verloren die Berner nie die Übersicht. Die letzten Erfolge hätten sich eben auf das Selbstvertrauen positiv ausgewirkt, meinte Natistürmer Ivo Rüthemann zu diesen heissen Phasen. Auf der anderen Seite verlor der HCF nach langer Zeit erstmals wieder ein letztes Drittel.

Zufriedener Gottéron-Kassier

Siege im Derby sind für die Zähringerklubs seit Jahren besonders wertvoll; die beiden ersten Vergleiche gingen in dieser Saison bisher an den SC Bern. Anders als in den meisten Derbys der letzten Jahre war diesmal nur auf den Rängen echte Derbyspannung zu spüren. Die neuen Regeln liessen kaum mehr Raum für die sonst so bekannten und gefürchteten Derbyschlachten zwischen den grössten Heissspornen in beiden Lagern. Nach dem Spiel herrschte verständlicherweise in der Gästekabine die lockerere Stimmung als beim HCF, der erstmals seit Wochen wieder in den sauren Verliererapfel beissen musste. Kleiner Trost: Der Gegner war eindeutig besser. Einzig dem Gottéron-Klub-Kassier dürfte der Abend in guter Erinnerung bleiben, denn die Einnahmen werden der gebeutelten Klubkasse – die bis Ende Jahr verlängerte Aktienzeichnung (erst 100 000 von 1 Million) läuft ja recht harzig – sicher recht gut tun.

Freiburg – Bern 3:6 (2:3, 0:0, 1:3)

St. Leonhard. – 7144 Zuschauer. – SR Kunz, Kehrli/Popovic. – Tore: 6. Perrin (Bordeleau/Ausschlüsse Benjamin Plüss, Berger) 0:1. 8. Sprunger (Studer, Montandon/Ausschluss Dominic Meier) 1:1. 12. Rötheli (Schrepfer, Reichert) 1:2. 16. Rüthemann (Steinegger/Ausschluss Botter) 1:3. 18. Geoffrey Vauclair (Murphy/ Ausschluss Jobin) 2:3. 44. Reichert (Schrepfer, Rötheli) 2:4. 49. Dubé (Rüthemann) 2:5. 59. (58:58) Studer (Baschkirow) 3:5. 60. (59:40) Bordeleau (Ausschluss Söderholm!) 3:6 (ins leere Tor). – Strafen: je 9-mal 2 Minuten.
Freiburg/Gottéron: Mona; Lintner, Berger; Ngoy, Murphy; Studer, Marquis; Neuenschwander, Holden, Baschkirow; Sprunger, Montandon, Benjamin Plüss; Snellman, Oliver Kamber, Geoffrey Vauclair; Lauper, Laurent Müller, Botter.
Bern: Bührer; Beat Gerber, Steinegger; Trépanier, Söderholm; Rolf Ziegler, Dominic Meier; Jobin, Philipp Furrer; Daniel Meier, Dubé, Rüthemann; Kuhta, Bordeleau, Perrin; Reichert, Rötheli, Schrepfer; Monnet, Thomas Ziegler, Raffainer.
Bemerkungen: Freiburg ohne Zenhäusern, Bern ohne Marco Käser (beide verletzt). – Timeout Freiburg (59:12). Trauerminute für den verstorbenen André Galley. – Weltverbandsboss René Fasel unter den Zuschauern. – Schussverhältnis: 41:45. Wahl zu den besten Spielern: Baschkirow, Bührer.

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