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Gottérons Traum dauerte nur fünf Minuten

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Gottérons Traum dauerte nur fünf Minuten

Jetzt gehen die Playouts für die Freiburger gegen Lausanne weiter

Ganze fünf Minuten dauerte gestern in der Ilfishalle der Traum der Freiburger von einer Belle am Samstag im St. Leonhard. Dann schoss Altstar Schirjajew im Powerplay das 3:0 – der Match war gelaufen. Der Rest war dann nur noch ein Schaulaufen der einmal mehr klar besseren Berner. Jetzt wartet auf den HCF der zweite Liga-Stichkampf gegen Lausanne.

Von KURT MING

Auf dem Weg ins Ilfisstadion, das dank 402 Frauen (Gratiseintritt) mit 4317 Zuschauern nochmals gut besetzt war, riefen ein paar treue SCL-Fans «Wir ga no mau, fürs Ämmitau». Scheinbar hatten die einheimischen Spieler diese Botschaft besser gehört als auf der anderen Seite die Akteure des Gastes, bei denen erstmals in dieser Playout-Serie VR-Präsident Laurent Schneuwly seine Aufwartung machte. Zwei Stunden später feierten die Fans der Tigers den Ligaerhalt ihrer Lieblinge, die nun in die wohl verdienten Ferien gehen dürfen. Auf der anderen Seite wartet auf Gottéron der harte Westschweizer Vergleich gegen Lausanne. Wer die Mannschaft von Trainer McParland gestern Abend im ersten Drittel spielen gesehen hat, muss auch für diese Serie (ebenfalls best of 7) grosse Befürchtungen hegen. Bis zum Zeitpunkt, als der Match gelaufen war, hatten die Saanestädter nicht den Hauch einer Siegeschance. Offenbar hatte Langnau am Montag in Freiburg ganz einfach seinen schwachen Tag in dieser Serie eingezogen. Gestern war dann alles wie vorher, mit einem Gottéron, das ohne Konzept und Einsatz dem entfesselten Gegner voll in den Hammer lief. Der HCF lief den Tigers also in der berüchtigten sechsten Runde in den K.-o.-Schlag.

Jeder Schuss ein Treffer

Umgekehrte Welt innerhalb von vier Tagen: Am Montag legte Freiburg einen Superstart aufs Eis, gestern die SCL Tigers. Aus fünf Schüssen erzielten Roy, Steiner und Schirjajew in den ersten knapp fünf Minuten drei Tore, und zu diesem frühen Zeitpunkt hatte McParland sein Timeout schon genommen. Spätestens, als Goldhelm Daniel Steiner, der sich mit dieser Tordoublette ehrenvoll beim SCL verabschiedete, in der 14. Minute auf 4:0 erhöhte, war die Suppe gegessen. Erneut stand bei diesem Gegentor das Abwehrduo Marquis/Gerber auf dem Eis, das wie die übrigen Abwehrspieler einen schwarzen Abend einzog. «Langnau hat uns richtiggehend überfahren, die kamen wie eine Lawine über uns», fachsimpelte der enttäuschte Gottéron-Trainer nach dem Spiel mit den Journalisten. Dem noch nicht genug, nach dem vierten Tor musste der bemitleidenswerte Mona noch fast ein halbes Dutzend allein auf ihn losziehende Stürmer stoppen, bevor sein Antipode Pauli Jaks zum ersten Mal eingreifen musste! Da kam es auch nicht drauf an, dass der Standardgoalie der Emmentaler wegen einer Grippe nicht im Vollbesitz seiner Kräfte aufs Eis ging.

Unterschiedliche Ellen

Wunder gibts auch im Sport nur ganz selten. Bei Langnau gegen Freiburg traten zwei Teams mit recht unterschiedlichem Potenzial aufeinander. Wie bei Lugano gegen Bern entsprach auch dieser Match nicht einem Vergleich 10. gegen 11. Für HCF-Coach McParland war der SCL schon vor der Serie der klare Favorit: «Langnau gehört mit diesem Kader ganz einfach unter die besten sieben Teams der Liga. Heute Abend spielte mit Monnet ein Natispieler im vierten Sturm, ich musste auf dieser Position mit Bobillier einen Verteidiger bringen. Unsere Absenzen wogen heute Abend viel zu schwer; so werden wir auch gegen Lausanne riesige Probleme bekommen.» Da nützte die optimistische Aussage von «Assistenztrainer» Roli von Mentlen: «Am Schluss waren wir dem 4:4 näher als Langnau dem fünften Tor» auch nichts. Bleibt nur zu hoffen, dass man spätestens ab nächsten Dienstag, wenn Lausanne ins St. Leonhard kommt, die Sachlage etwas objektiver angeht, denn sonst ist der Weg für den grössten Freiburger Sportklub in die NLB nicht mehr allzu weit.

Zufriedene Langnauer

Playout-Spiele sind nicht nur bei den Fans, sondern auch bei Trainern und Spielern nicht sonderlich beliebt, weil man in diesen Angstspielen eigentlich nur verlieren kann. Für Daniel Steiner kommt das frühzeitige Ende dieses Abstiegskampfes wie für seinen Trainer Bruno Aegerter wie gerufen: «Insgesamt waren wir sicher die bessere Mannschaft als Freiburg in diesen Spielen, und deshalb ist unser Erfolg auch verdient. Aber zum Glück ist jetzt alles vorbei und wir können nach dieser verknorzten Saison endlich in die Ferien.»

Verständlicherweise weniger zufriedene Gesichter gab es im Lager der Freiburger, bei denen die zwei Tore der insgesamt diskreten Ausländer nicht über die schwache Leistung hinwegtäuschen konnte. Offenbar hat man in der Führungsetage die Übersicht auch etwas verloren. Aushilfsspieler Frédy Bobillier hatte gestern eine Doppelrolle als Center und Powerplayverteidiger inne. Ein Powerplay sah man vom HCF einmal mehr keines, und die Defensivleistung der Gäste war über weite Strecken katastrophal. Und da nützte es eben nichts, dass man sogar in den beiden letzten Dritteln die Oberhand hatte. Zu diesem Zeitpunkt hatten Park und Co. längst einen Gang zurückgesteckt.
Langnau – Freiburg 5:2 (4:0, 0:1, 1:1)

Endstand 4:2

Ilfis. – 4317 Zuschauer. – SR: Kunz, Hofmann/Schmid.
SCL Tigers: Jaks; Schüpbach, Astley; Lüthi, Stettler; Schirjajew, Aegerter; Park, Burkhalter, Lachmatow; Dimitrakos, Roy, Meier; Steiner, Shantz, Murovic; Baumgartner, Moser, Monnet.
Freiburg/Gottéron: Mona; Rhodin, Berger; Marquis, Gerber; Birbaum, Studer; Letowski, Mowers, Sprunger; Howald, Hodgson, Schümperli; Plüss, Bobillier, Hentunen; Sassi, Hildebrand, Berthoud.
Tore: 1. (0:44) Roy (Dimitrakos) 1:0. 2. (1:19) Steiner (Lachmatow, Burkhalter/ Ausschluss Berger) 2:0. 5. Schirjajew (Shantz/Ausschluss Studer) 3:0. 15. Steiner (Murovic, Shantz) 4:0. 40. Mowers (Letowski) 4:1. 55. Rhodin (Mowers/Ausschlüsse Shantz; Schümperli) 4:2. 59. Park (Stettler) 5:2.
Strafen: 5-mal 2 Minuten plus 5 Minuten plus Spieldauer (Shantz) gegen die SCL Tigers, 6-mal 2 Minuten gegen Freiburg.
Bemerkungen: SCL Tigers ohne Grogg, Sutter, Tschanz (alle verletzt) und Heward (gesperrt). Freiburg/Gottéron ohne Montandon, Schneider, Vauclair, Wirz (alle verletzt) und Lintner (überzähliger Ausländer). Aegerter bestritt 500. Spiel im Dress der Langnauer. Timeout Freiburg (1:19). 41. Treffer von Rhodin annulliert (Torhüterbehinderung). Wahl zu den besten Spielern: Steiner und Rhodin.

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