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Gratis Tampons: Stadt startet in wenigen Wochen, Kanton im 2024

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Ab dem nächsten Jahr werden in 73 öffentlichen Gebäuden des Kantons kostenlos Hygieneprodukte zur Verfügung gestellt. Die Stadt Freiburg will zudem ab dem Schuljahr 2023/24 Tampon- und Bindenspender zur Verfügung stellen.

Ursprung war ein 2020 eingereichtes Postulat der beiden damaligen SP-Grossrätinnen Anne Favre-Morand  und Martine Fagherazzi. Diese verlangten vom Staatsrat, dass er die Möglichkeit prüfen soll, an Schulen, öffentlichen Einrichtungen und Sportanlagen kostenlose Menstruationsartikel zur Verfügung zu stellen. Der Staatsrat wie auch der Grosse Rat standen der Idee positiv gegenüber und liessen eine Machbarkeitsstudie durchführen. Am Mittwoch orientierte Gesundheitsdirektor Philippe Demierre an einer Medienkonferenz über die Umsetzungsmodalitäten.

Für Frauen an der Armutsgrenze

«Ab dem nächsten Jahr werden Hygieneartikel in öffentlichen Gebäuden des Kantons frei zugänglich sein», so Demierre. «Das Hochbauamt hat 59 öffentlich zugängliche Gebäude im gesamten Kanton ermittelt», sagte Jean-Yves Jacquaz, Sektorchef des Hochbauamts. In diesen wird jeweils ein fixer Spender installiert. In 14 weiteren Gebäuden werden mehrere Spender eingerichtet. So können sich Frauen einerseits punktuell für Notfälle versorgen und andererseits, wenn sie von Armut betroffen sind, nachhaltig und ohne Diskriminierung Zugang zu den Hygieneartikeln bekommen.

Das Angebot richtet sich nämlich vor allem an Mädchen und Frauen, die an der Armutsgrenze leben. Nach Auskunft von Jean-Claude Simonet, Amtsvorsteher des kantonalen Sozialamts, sind 10 Prozent der Freiburger Bevölkerung armutsgefährdet. Dies entspricht etwas mehr als 25’000 Personen.

Diese Menschen leben am Existenzminimum und können sich Menstruationsprodukte kaum leisten.

sagte Jean-Claude Simonet.

Eine unangemessene Nutzung oder gar selbstgemachte Artikel aus Toilettenpapier oder Windeln können aber gesundheitliche Probleme wie Juckreiz oder schwere Infektionen verursachen. Jean-Claude Simonet:

Ist ein angemessener Hygieneschutz nicht möglich, gehen manche Frauen nach Hause und riskieren damit Schulabbruch oder Kündigung

Das Tabu rund um das Thema Menstruation bröckele derzeit, wie Simonet ausführte. Doch bleibt es für Frauen schwierig, offen über das Thema zu reden, geschweige denn, andere um Tampons oder Binden zu bitten. Eine geplante Sensibilisierungskampagne soll deshalb an öffentlichen Schulen das Bewusstsein für das Thema Menstruation schärfen und helfen, Tabus abzubauen.

Erfahrung der Stadt Freiburg 

Gemeinderätin Mirjam Ballmer (Grüne) informierte über die Erfahrungen in der Stadt Freiburg. Dort wurden während der Testphase die Orientierungsschule Belluard, die Turnhalle der Primarschule Heitera und das alte Bürgerspital mit Hygieneproduktspendern ausgestattet (die FN berichteten). Nach den positiven Erfahrungen will die Stadt für das Schuljahr 2023/24 rund 50 öffentlich zugängliche Verwaltungseinrichtungen und schulische Einrichtungen mit Spendern ausstatten. 

Den Pilotversuch wertet der Kanton als Erfolg: Darum werden Freiburger Frauen an mehreren Standorten kostenlose Hygieneartikel beziehen können. 
Symbolbild Keystone

Budget von 70’000 Franken

Für die anfängliche Umsetzung im Kanton sieht das Budget im ersten Jahr rund 70’000 Franken vor. Darin inkludiert sind die Kosten für Sensibilisierung und Kommunikation. Ab dem zweiten Jahr sind dann jährlich 36’000 Franken vorgesehen. Das Projekt ist Teil der kantonalen Strategie sexuelle Gesundheit.

Initiativen für frei zugängliche Hygieneprodukte sind auch an verschiedenen anderen Orten in der Schweiz entstanden, wie beispielsweise in der Stadt Genf, im Kanton Jura und in Neuenburg. Das Thema beschäftigt auch auf internationaler Ebene. In England stellen alle Schulen der Primar- und Sekundarstufe Hygieneprodukte zur Verfügung.

Kommentar (1)

  • 06.07.2023-Roger Oskar Werner Marty

    Bezüglich Gleichberechtigung sollte bei der Umsetzung auch die Inkontinenz berücksichtigt werden.

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