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Viel mehr als ein Trachten-Maler

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Dieses Jahr wäre der Freiburger Künstler Roger Bohnenblust neunzig Jahre alt geworden, wäre er nicht bereits 1979 mit nur fünfzig Jahren gestorben. Noch gibt es in Freiburg viele Leute, die ihn persönlich kannten und sich gut erinnern an den Künstler und Lebemann, von seinen Freunden und Bekannten kurz «Bohnen» genannt. Um von diesen Erinnerungen zu profitieren, hat sich der Kunsthistoriker Philippe Clerc auf die Spur von Roger Bohnenblust begeben und für den Verein Pro Fribourg ein Heft über den Künstler realisiert, das soeben erschienen ist. Ziel der Publikation sei nicht zuletzt, die Vielseitigkeit und das Talent Bohnenblusts in Erinnerung zu rufen, sagte Clerc gestern vor den Medien. Nach dem Tod des Künstlers habe man sich bald hauptsächlich an seine berühmten Darstellungen von Freiburger und Schweizer Trachten erinnert. «‹Bohnen› war aber viel mehr als das», so der Kunsthistoriker. «Das wollen wir mit diesem Heft zeigen.» Das beginnt bereits mit dem Titelbild der Ausgabe, das nicht etwa ein folkloristisches Kostüm zeigt, sondern eine surrealistische Komposition in satten Farben aus dem Jahr 1975.

«Ein Maler der Bewegung»

Beim Durchblättern des Hefts zeigen sich rasch die vielen Seiten Bohnenblusts. «Er war ein Maler der Bewegung», sagte die Kunsthistorikerin Anita Petrovski, die zusammen mit ihrem Kollegen Raoul Blanchard einen Artikel über die von Bohnenblust gestaltete Kapelle der OS Belluard beigesteuert hat. Der Künstler, der trotz seines unsteten Lebenswandels selber ein aktiver Sportler war, malte und zeichnete Sportszenen, Akrobaten, Pferde oder eine ganze Serie von Schlachtszenen. Erhalten sind auch zahlreiche Plakate, die er für verschiedene Auftraggeber gestaltete. Ebenfalls erhielt er regelmässig Aufträge für Wandgemälde. So realisierte er 1968 die Darstellung eines Dorffests mit in Trachten gewandeten Menschen für das Bahnhofbuffet Düdingen – das Bild ist im heutigen Hirslanden-Praxiszentrum erhalten.

Zu den herausragenden Werken von Roger Bohnenblust zählt die Kapelle der OS Belluard, der das Heft ein eigenes Kapitel widmet. Bei der 1967 realisierten Arbeit für die damalige Knaben-Sekundarschule handelte es sich nicht etwa um einen Auftrag der Stadt Freiburg, sondern um einen privat finanzierten Auftrag des Schuldirektors Alfred Repond. Man merke dem Werk an, dass Bohnenblust viele Freiheiten gehabt habe, sagte Co-Autor Raoul Blanchard. Die biblischen Darstellungen, die vom zentralen Abendmahl bis zum Jüngsten Gericht reichen, zeigen nicht nur Bohnenblusts künstlerisches Können, sondern auch seine Bibelkenntnisse und seine Spiritualität.

Einen kleinen, aber feinen Beitrag zum Heft leistet schliesslich die heute 77-jährige Pariserin Marie-Jeanne Koutschouk Delagneau, die Bohnenblust zwischen 1960 und 1965 regelmässig in Paris und in Freiburg traf und die sich gut an den lebensfrohen und zugleich sensiblen Mann erinnert. Sie stehe für die vielen Frauen, die den Weg des Künstlers gekreuzt hätten, sagte Philippe Clerc. «Er hatte etwas an sich, das bei allen einen bleibenden Eindruck hinterliess.»

Das Heft ist für 25 Franken erhältlich bei Pro Fribourg: www.pro-fribourg.ch. Texte auf Französisch. Im Juni 2020 ist eine Ausstellung über Roger Bohnenblust in der Schalterhalle der Freiburger Kantonalbank in Freiburg geplant.

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