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Wie Altkleider neue Besitzer finden

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«Ich bin von Kopf bis Fuss mit Mode aus den Zig-Zag-Boutiquen eingekleidet. Jeden Tag», sagt Susanna Mazzucchi zu den Besuchern. Die Leiterin des Sortierzentrums und der Kleiderkollekte des Freiburgischen Roten Kreuzes (FRK) trägt eine gut geschnittene, schwarze Lederjacke, ein gleichfarbenes Top, modische Jeans und schwarze Stiefel. «Das alles ist in unseren Sammelcontainern gelandet.» Mazzucchi war während 25 Jahren Verkaufsleiterin in der Modebranche. Heute koordiniert sie die Sammlung, die Sortierung, und den Verkauf von Altkleidern. Sie verweist auf die Überflussgesellschaft. «Wir haben von allem genug.» Die Unterstützung der Zig-Zag-Läden habe nicht nur eine ökologische, sondern auch eine soziale Komponente. «Der Erlös kommt ausschliesslich Menschen im Kanton zugute.»

Vier bis acht Tonnen pro Tag

«100 Prozent sozial, 100 Prozent lokal» steht auf den Sammelcontainern des Hilfswerks. Mit dem Tag der Offenen Tür im hauseigenen Sortierzentrum in Rosé will das FRK Transparenz schaffen. Es möchte sich von schwarzen Schafen in der Branche abgrenzen: Immer wieder ist in den Medien im Zusammenhang mit Textilrecycling-Unternehmen von Profitgier und Etikettenschwindel die Rede. «Dies ist bei uns nicht der Fall. Wir haben eine andere Einstellung», sagt FRK-Vizepräsident Bruno Fasel. Durch die Konkurrenz werden dem FRK nicht weniger Kleider gespendet. «Im Gegenteil.»

Der Anlass stösst auf reges Interesse: Es befinden sich zahlreiche Besucher im Gebäude im Industriegebiet von Rosé. «Hier ist das Herz», sagt Leiterin Susanna Mazzucchi im Sortierraum. Expertinnen taxieren mit prüfendem Blick die hereingekommene Ware, schnell und effizient. «Zwei Camions liefern die Altkleidersäcke täglich an, rund vier bis acht Tonnen Kleidung.» 235 Container stehen im Kanton Freiburg. Zwischen den Tischen stapeln sich die vollen Plastiksäcke. Das Öffnen ist immer eine Überraschung. Prüferin Anita Vieira nimmt die Kleider Stück für Stück heraus. «Ich prüfe die Sauberkeit, die Nähte und die Unversehrtheit», sagt sie. Ein weiteres Kriterium: die aktuelle Mode. Kleider, die diesen Qualitätsmerkmalen nicht entsprechen, wie etwa ein Pullover mit Fusseln oder eine abgetragene Jeans, landen im Recyclingbehälter und werden später zu Füllung für Autositze, Isolationsmaterial oder Reinigungstextilien für Autos verarbeitet. Für sie heisst es: Endstation Tonne. Das Urteil der Prüferinnen ist streng: Nur 30 Prozent der angelieferten Kleider gelangen in den Verkauf. Auch Markenkleider haben keinen Sonderbonus: Ein Blazer mit einer kleinen Verfärbung am Innenfutter landet im Recyclingbehälter. «So was lässt sich nicht verkaufen.» Eine zerknitterte Bluse legt sie dagegen auf einen Extrastapel, sie wird später gebügelt. Die meisten Kleider wäscht das FRK: 70 Prozent. «Die wenigsten Spender waschen die Ware vorher», so Mazzucchi. Bis unters Dach türmen sich die Kleiderboxen in den Depots, wo sogar Brautkleider hängen. 40 000 Kleidungsstücke sind zusätzlich für Notfallsituationen eingelagert. In den drei Zig-Zag-Secondhandläden in Freiburg, Bulle und Marly verkauft das FRK die Kleider zu günstigen Preisen. Tops sind etwa schon für weniger als fünf Franken zu haben. Das Sortiment wird nach Bedarf mit 20 Prozent Neuware aus Geschäftsauflösungen ergänzt. Im Likido in Marly bietet das FRK reduzierte Ware an.

Stichwort

Titel Titel

Stichwortbox Text.

Kürzel

Zahlen und Fakten

Sozial, ökologisch, wirtschaftlich, lokal

1452 Tonnen Altkleider sammelte das Freiburgische Rote Kreuz (FRK) 2018 in 77 Partnergemeinden. Seine Secondhand-Geschäfte verkauften 113 000 Artikel. 294 Benachteiligte erhielten Einkaufsgutscheine vom FRK oder von den Sozialdiensten. Partnerorganisationen wie La Tuile oder Banc public empfingen gratis Kleiderspenden. 298 Personen auf Arbeitssuche nahmen an Beschäftigungsprogrammen teil. 35 feste Arbeitsplätze bietet das FRK im Bereich Textilien an. Mit dem Gewinn finanziert das Hilfswerk seine Leistungen Kinderbetreuung zu Hause, Familienentlastung, Hilfe für bedürftige und verletzliche Menschen und Sprachkurse für Migranten.

ea

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