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Grüner Erdrutsch, rotes Fiasko

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Die Kräfteverhältnisse im Grossen Rat bleiben zwar stabil, doch innerhalb der Lager gibt es Verschiebungen. Die SP verliert einen Viertel ihrer Sitze an die Grünen. Auch im bürgerlichen Lager gab es Rochaden.

Die Grünen lassen die nachhaltig produzierten Korken des Bio-Champagners knallen. Sie haben ihre Vertretung im Kantonsparlament gegenüber 2016 mehr als verdoppelt. Statt wie bisher sechs Vertreterinnen und Vertreter schicken sie nun deren 13 ins Rathaus – jedenfalls, sobald dieses fertig renoviert ist. In den meisten Wahlbezirken konnten sie mindestens je einen Sitz zulegen. Im selben Ausmass – sieben Sitze und fast überall – hat die SP zurückbuchstabiert. Auch der Einbruch beim Wähleranteil ist frappant und gibt den Verantwortlichen sicher zu denken. Die SP kommt noch auf 18,23 Prozent Wählerstimmen über den ganzen Kanton hinweg. Das ist gegenüber den Wahlen von 2016 für die früher grösste Partei des Kantons ein empfindlicher Rückgang von fast 5 Prozentpunkten.

Grüne gewinnen Terrain

Die Grünen haben fast in jedem Wahlkreis zugelegt. Ausnahmen bilden die Wahlkreise Broye und Vivisbach. So sehr sie auch im Wahlgang für den Staatsrat die grosse Überraschung war, im Broyebezirk zog Sylvie Bonvin-Sanssonens für ihre Partei nur bedingt. Trotz eines starken Plus reichte es nicht für einen zweiten Sitz. Die Grünen erzielen gesamtkantonal rund 12 Prozent, was gegenüber den Wahlen von 2016 (5,43 Prozent Wähleranteil) ebenfalls mehr als einer Verdoppelung entspricht. In der Stadt Freiburg sind sie mit 22 Prozent Wähleranteil hinter der SP  sogar die Nummer zwei unter den Parteien.

Die Grünliberale Partei (GLP) erhöhte ihren Wähleranteil von rund 1,9 auf neu 4,1 Prozent, was auch zu zwei Sitzgewinnen geführt hat. Allein, zur erhofften Fraktionsstärke reicht es den Grünliberalen nicht, genauso wenig wie der Partei Mitte links – CSP. Diese konnte nach schwierigen Jahren mit mehrmaligem «Treten an Ort» zuvor ihren Wähleranteil sogar leicht erhöhen. Allerdings – zu einem Sitz mehr reichte es ihr nicht. Ihre bisherige Mitte-links-Allianz zusammen mit der GLP mit den erfolgreichen Grünen ist nun infrage gestellt.

Sitzgewinne der FDP

Bei den bürgerlichen Parteien kann einerseits die FDP zufrieden sein. Dank einem Plus von zwei Prozentpunkten kann sie zwei Sitzgewinne auf nun 23 Sitze verbuchen. Das gute Ergebnis macht sie auch zur Nummer zwei unter den Parteien des Kantons. Schon 2016 war sie Wahlsiegerin gewesen, mit einem Plus von damals vier Sitzen.

Ebenfalls zufrieden ist wohl die kantonale Mitte-Partei mit dem Wahlergebnis von gestern – jedenfalls im Gegensatz zum enttäuschenden Ausgang des ersten Wahlgangs für den Staatsrat. Ein Sitzverlust mit unter dem Strich noch 26 Sitzen – diese Nachricht ist für die frühere CVP wohl einfacher zu verkraften als die drohenden Verluste in der Kantonsregierung. Allerdings, auch dieses Jahr kann die Partei den Rückwärtstrend der letzten Jahre nicht stoppen. 2006 etwa zogen noch 37 Vertreterinnen und Vertreter der Partei ins Kantonsparlament ein.

Die kantonale SVP schliesslich muss zwei Sitzverluste verzeichnen und kommt zusammen mit der kleineren Partnerin EDU noch auf 19 Sitze.

Nur noch eine Regionalpartei

«La Broye, c’est vous», die einzige noch verbleibende Regionalpartei im Rat, legte ebenfalls leicht zu, doch zu einem zweiten Sitz reichte es nicht.

Statistiken

Für kleine Parteien geht die Rechnung auf

In kleinen Wahlbezirken sind Veränderungen bei der Sitzverteilung unüblich. Denn wer einen Sitz gewinnen will, muss viel mehr Wähler von sich überzeugen als in einem grossen Wahlkreis. Der Proporz spielt nur ungenügend. Deshalb treten üblicherweise kleinere Parteien in Mini-Wahlkreisen gar nicht erst an, damit ihre Kräfte nicht verpuffen. Die Veränderungen in den beiden kleinen Wahlbezirken Glane und Vivisbach im Süden des Kantons sind deshalb ungewöhnlich. Eine Grüne zieht für den Glanebezirk ins Kantonsparlament ein. Ihre Partei mag einerseits von der geänderten politischen Grosswetterlage profitieren, der Wind, der die Grünen vorwärts treibt, der SP aber kalt ins Gesicht bläst. Ein anderer Grund ist aber ein struktureller: Die beiden Bezirke wurden schon auf die letzten Wahlen von 2016 hin für die Sitzverteilung verbunden. Die stabilen Verhältnisse in kleineren Wahlbezirken haben schon Gerichte in vielen Kantonen beschäftigt. Der Kanton beschloss, das Wahlgesetz zu ändern und so die Chancen für kleinere Parteien in den beiden Bezirken zu erhöhen. Prompt traten nun die Grünen an und schafften es über die nunmehr viel tiefer gelegte Hürde. Statt wie bisher etwa 11,5 Prozent Wähleranteil für einen Sitz reichten nun etwa 6, ein Wert, den sie deutlich übertrafen. fca

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