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Grünes Licht für eine französischsprachige Basisstufe

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Im August erfolgt an der Primarschule Murten der Startschuss zur derzeit einzigen Basisstufenklasse an einer französischsprachigen Schule im Kanton. Die Erziehungsdirektion hat am 9. Februar die Erlaubnis dazu gegeben. Vorbild ist die Basisstufe der deutschsprachigen Abteilung.

Die Primarschule der Region Murten ist ein zweisprachiger Schulkreis, in dem rund 1000 Schülerinnen und Schüler aus Murten, Muntelier, Merlach, Greng, Courgevaux, Galmiz, Gempenach und Cressier unterrichtet werden. Ein Viertel erhält französischsprachigen Unterricht.

Bislang einzig deutschsprachigen Schülerinnen und Schülern vorbehalten war das Absolvieren einer Basisstufe: Kinder von der 1H bis zur 4H – zwei Kindergarten- und zwei Primarschuljahrgänge – werden gemeinsam in einer Klasse unterrichtet. Auf den unterschiedlichen Entwicklungsstand der Kinder können die Lehrpersonen dabei individuell eingehen.

Nun erhält auch die französischsprachige Abteilung der Murtner Primarschule eine Basisstufe. Die Direktion für Bildung und kulturelle Angelegenheiten hat das entsprechende Gesuch der Gemeinden und der Schule vom 8. Dezember 2022 am 9. Februar gutgeheissen.

Staatsrätin schaute in Murten vorbei

Im Schreiben, das von Erziehungsdirektorin Sylvie Bonvin-Sansonnens (Grüne) und Dienstchef Hugo Stern unterschrieben ist, heisst es: «Wir freuen uns, dass dieses sehr schöne Projekt zustande kommt, und wünschen nur das Beste für seine Umsetzung.» Staatsrätin Bonvin-Sansonnens hatte am 11. Januar dieses Jahres die deutschsprachige Murtner Basisstufe besucht, um sich einen Eindruck vor Ort zu machen.

«Die Initiative muss von der Schule und den Gemeinden aus kommen», betont Marianne Meyer Genilloud, Sprecherin der kantonalen Bildungsdirektion. «Wir fördern die Basisstufen zwar nicht aktiv, aber wenn gewisse Bedingungen erfüllt sind, dann erteilen wir die Erlaubnis dazu.» Nebst Murten gebe es derzeit im Kanton keine weiteren Projekte für eine Basisstufe, aber Meyer meint: «Als Modell kann sich die Basisstufe weiterentwickeln.»

Nachhaltigkeit gefordert

Tatsächlich ist die Primarschule Murten Pionierin bei der Basisstufe. Eine solche wurde an der deutschsprachigen Primarschule 2005 eröffnet, 2016 folgte eine zweite Klasse. Demgegenüber musste die Schule der damaligen Gemeinde Bärfischen die Basisstufe vor zehn Jahren wegen eines ungenügenden Bestands wieder schliessen.

Als eine Bedingung verlangt die kantonale Direktion von der Murtner Primarschule eine Garantie für eine gewisse Nachhaltigkeit, das heisst für einen mindestens fünfjährigen Betrieb. 

Diese Garantie sei schon dadurch gegeben, dass im Murtner Längmatt-Schulhaus die Lokalitäten für eine Basisstufe vorhanden sind – es braucht dazu zwei Schulzimmer –, und auch die Lehrpersonen für die Basisstufe müssen gegeben sein. Beides sei in Murten der Fall, sagt Céline Bertschy, Direktorin der französischsprachigen Abteilung. Es braucht für eine Basisstufenklasse 150 Stellenprozente – die Gemeinde muss die zusätzlichen 50 Stellenprozente finanzieren.

Es wird ausgelost

Vor allem aber muss auch von Schüler-Eltern-Seite ein genügend grosses Interesse vorhanden sein. Wie Céline Bertschy sagt, habe man im letzten Herbst eine Umfrage gemacht: Von den 59 kontaktierten Familien der jetzigen 1H/2H-Schüler hätten 33 geantwortet und 28 ihr Interesse an der Basisstufe bekundet. Für eine Basisstufenklasse braucht es im Minimum 18 Kinder, maximal können es 24 sein.

Gemäss Marianne Meyer Genilloud sind ihrer Direktion diese Umfrageergebnisse Garantie genug für die geforderte Nachhaltigkeit. «Sollte sich das Interesse einmal abschwächen, würde die Zukunft der Basisstufenklassen zwischen den verschiedenen Partnern wieder neu diskutiert.»

Laut der Schuldirektorin Céline Bertschy wird man im August vorläufig mit einer Basisstufe 1H bis 3H starten. Die Einschreibefrist für die Basisstufe im kommenden Schuljahr ist bereits abgeschlossen, und das grosse Interesse, das die Umfrage vermuten liess, hat sich bestätigt. «Wir haben mehr Anmeldungen als verfügbare Klassenplätze», so Céline Bertschy. Entsprechend wird wohl bis im Mai durch eine Auslosung entschieden, welche Kinder in die Basisstufenklasse aufgenommen werden.

Lehrpersonen werden ausgebildet

Eigentlich hätte die französischsprachige Basisstufe schon früher starten sollen. 2021 und 2022 war das Vorhaben aber noch nicht reif, unter anderem wegen der Pandemie, aber auch weil es einen Wechsel in der Direktion gab. Die Initiative war von Eltern, Lehrpersonen, Gemeinde und Schuldirektion gleichermassen gekommen, so Céline Bertschy. Ihre Vorgängerin Nicole Wyss habe wertvolle Basisarbeit geleistet. Sie selber, die seit Anfang 2022 Direktorin ist, habe die Idee mit viel Enthusiasmus übernommen und werde sie nun bis im Sommer umsetzen.

Dazu gehört, dass die Neuerung ausführlich kommuniziert wird, dann die Schüler der Klasse zugelost und dass die Lehrpersonen entsprechend vorbereitet werden. Laut Erziehungsdirektion werden die betroffenen Lehrpersonen durch zwei erfahrene Lehrpersonen eingeführt, die schon während mehrerer Jahre eine Basisstufe geführt haben. Die Weiterbildung wird durch die Pädagogische Hochschule organisiert.

Alexander Schroeter

Basisstufe solidarisch getragen

«Die französischsprachige Basisstufe kann einiges auslösen.» Davon ist der für die Schulen verantwortliche Murtner Gemeinderat Alexander Schroeter (SP) überzeugt. Er habe bereits entsprechende Echos erhalten. Wie Schroeter sagt, habe man die Neuerung bereits vor Corona einführen wollen. Entscheidend für den kantonalen Entscheid sei nun der Besuch von Staatsrätin Sylvie Bonvin-Sansonnens in Murten gewesen, die sich vom Modell begeistert gezeigt habe.

Die Basisstufe auf Französisch stehe allen Schülern der Konventionsgemeinden offen, die im Primarschulkreis Murten zusammengeschlossen sind, auch wenn französischsprachige Kinder vorwiegend aus Courgevaux, Murten, Meyriez und Cressier stammten. «Es gibt einen Verteilschlüssel: Die Mehrkosten für die neue Basisstufe werden solidarisch von allen sechs Gemeinden mitgetragen», erklärt Schroeter. So wie bisher auch alle Gemeinden die deutschsprachige Basisstufe mitgetragen haben.

Man habe mehrere Standort-Varianten für die Basisstufen geprüft, so der Gemeinderat weiter. Aber schliesslich sei man zum Schluss gekommen, sie im Längmatt-Schulhaus zu konzentrieren, wo die Wege kurz seien und alle Schulbusse hielten. uh

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