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Gurmelser rügen neues Reglement

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Es ist gerade einmal eine Woche her, dass die Gemeinde Gurmels der Bevölkerung die Gesamtrevision der Ortsplanung an einem Infoabend vorgestellt hat (die FN berichteten). Nun bereiten einige Bewohnerinnen und Bewohner von Guschelmuth bereits die ersten Einsprachen vor. Ihr Widerstand richtet sich gegen die neuen Höhenmasse im Baureglement.

Lücken im Reglement erkannt

Am Ursprung ihrer Aktion steht ein geplantes Zweifamilienhaus im Quartier Riedfeld. Gemeinsam hatten die Nachbarn 2017 eine Einsprache gegen das Projekt eingereicht und diese bis vor das Kantonsgericht gezogen. Die Richter haben ihnen kürzlich recht gegeben (siehe Text unten). Damit ist die von der Gemeinde Gurmels ausgestellte Baubewilligung für das Zweifamilienhaus ungültig.

Ein Knackpunkt der juristischen Auseinandersetzung war die Höhe von Gebäuden mit einem Attikageschoss. Diese sei im alten Baureglement der Gemeinde nicht präzise formuliert gewesen, sagt Gemeinderat Markus Wüstefeld auf Anfrage. «Durch den Entscheid des Kantonsgerichts haben wir in der langjährigen Praxis der Gemeinde und des Kantons eine Lücke im Gemeindebaureglement erkannt.»

Im derzeit aufliegenden Baureglement hat die Gemeinde deshalb nachgebessert und neue Höhen sowie Regeln für Flachdachbauten und Attikageschosse eingetragen. Damit sind die Nachbarn des gestoppten Zweifamilienhauses nicht zufrieden. Ihre Einsprache werde sich gegen die Erhöhung der traufseitigen Fassaden­höhe von sieben auf acht Meter richten, kündigt Bruno Schafer, einer der betroffenen Anwohner, gegenüber den FN an. Ihm zufolge könnte das Zweifamilienhaus mit den Änderungen im Gemeinde­baureglement doch noch fast wie ursprünglich geplant realisiert werden.

Dass der Maximalwert der traufseitigen Fassadenhöhe vergrössert wurde, damit das Bauprojekt dennoch realisiert werden kann, weist Wüstefeld auf Anfrage deutlich zurück: «Die Änderung war bereits Bestandteil des Vorprüfungsdossiers, das im Dezember 2014 dem kantonalen Bau- und Raumplanungsamt vorgelegt wurde. Zu diesem Zeitpunkt war das erwähnte Bauvorhaben noch nicht eingereicht.» Die Gemeinde habe die trauf­seitige Fassadenhöhe heraufgesetzt, weil diese massgebend für die Realisierung von Attika­geschossen sei.

Mehr Wohnraum schaffen

Schafer und weitere Nachbarn im Quartier wehren sich gegen die Heraufsetzung. «Eine niedrigere traufseitige Fassadenhöhe bewirkt einen grös­seren Grenzabstand für jene Seite, bei der die Attikafassade nicht oder um weniger als 1,5 Meter zurückversetzt ist», sagt Schafer.

Wüstefeld stellt den nach oben angepassten Maximalwert für die Traufhöhe als positiv dar: «Dank der Erhöhung kann – trotz gleichbleibender Überbauungsziffer von 0,25 – auf der gleichen Fläche etwas mehr Wohnraum geschaffen werden.» Es handele sich um eine massvolle Verdichtung.»

Aber ist das Quartier Riedfeld in Guschelmuth tatsächlich für ein Zweifamilienhaus geeignet? Diese Frage wirft Schafer auf. Ein solches Gebäude sei in dieser Wohnzone schwacher Dichte ein Novum. Die Infrastruktur- und Verkehrsplanung sei in dieser Gegend nicht ausgelegt für solche Gebäude und ihre Bewohner. «Wenn hier verdichtet gebaut werden soll, muss die Gesamt­infrastruktur vorher nachgebessert werden», so Schafer.

Wüstefeld widerspricht: Er glaube nicht, dass im Riedfeld die Infrastruktur aufgrund von Bauprojekten, welche die bisherigen und neuen Zonenregelungen einhalten, an ihre Grenzen stossen werde. In diesem Quartier seien nur noch wenige Parzellen frei, auf denen kleinere Wohnbauten errichtet werden dürfen. «Häuser mit mehr als sechs Wohnungen sowie Industriebauten wird es hier nicht geben.»

Mangelnde Präzision

Eine zweite Einsprache will Schafer gegen den Abschnitt zu den zurückversetzten Fassaden bei Attikabauten einreichen. Dieser Teil des Baureglements sei unpräzise. Der offene Interpretationsspielraum müsse ansonsten im Streitfall wieder via Gerichtsentscheid präzisiert werden.

Gesamtrevision

Nur wenig Kritik in der Fragestunde zur Ortsplanung

Die Gesamtrevision der Ortsplanung der Gemeinde Gurmels liegt noch bis zum 23.  Juli öffentlich auf. Der Gemeinderat lud die Bevölkerung vor einer Woche zu einem Infoanlass ein. Zudem bietet er drei Fragestunden an. Die erste fand am Montag statt. Das Interesse daran sei gross gewesen, sagt Gemeinderat Markus Wüstefeld auf Anfrage. Es habe viele detaillierte Fragen gegeben, aber nur wenige kritische Rückmeldungen. Die nächsten Fragestunden finden am kommenden Montag von 8  bis 11 Uhr sowie am Mittwoch von 16 bis 18.30  Uhr statt.

jmw

 

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