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Haaland und schwarze Rose: Freiburger Kinder zeigen ihre Filme am Schweizer Filmfestival

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Gleich zwei Filmgruppen aus der Stadt Freiburg sind mit ihren Kurzfilmen an den 48. Schweizer Jugendfilmtagen in Zürich vertreten. Dort messen sich «Infauge» und «Die schwarze Rose» in der Kategorie «Produktion von Kindern und Jugendlichen bis zwölf Jahre».

Die Jugendfilmtage sind das grösste nationale Filmfestival hauptsächlich für Kurzfilme von jungen Filmschaffenden. Sie finden vom 13. bis 17. März in Zürich statt. An der 48. Ausgabe ist dieses Jahr auch der Kanton Freiburg repräsentiert. Zwei Gruppen aus dem Stadtfreiburger Auquartier zeigen dort ihre Kurzfilme in der Kategorie A «Produktionen von Kindern und Jugendlichen bis zwölf Jahre». 

Die Kinder hinter den Filmen «Infauge» und «Die schwarze Rose» haben mit den FN über ihre Kurzfilme, den Dreh und ihre nächsten Projekte gesprochen. 

Haaland im Auquartier

Eine Zirkusvorführung, ein Stromausfall, der einen schrecklichen Unfall zur Folge hat, Erling Haaland, der einen Flugzeugabsturz überlebt und gleich danach das entscheidende Tor schiesst: Im Spielfilm «Infauge» passiert so einiges in den knapp fünf Minuten Spielzeit. Eloi Perler Gisler, Péma Janon, Lilith Perler Gisler, Dimitri Bühlmann, Ryo Fuhrer, Nima Perler Gisler, Ilea Grollimund und Gabriel Grollimund haben eine Nachrichtensendung mit ganz erstaunlichen News produziert und gedreht. 

Den Film haben die Kinder im Rahmen der Projektwoche des Quartierfernsehens Telooge realisiert. Sie fand Anfang September 2023 im Auquartier statt. Nima Perler Gisler nahm nicht zum ersten Mal daran teil. «Ich habe das schon mal gemacht und es hat mir sehr gefallen, deshalb wollte ich es wieder machen», sagt der Elfjährige. Dieses Mal in einer anderen Filmgruppe. «Wir hatten ganz viele kleine Ideen, aber keine richtig grosse», sagt Bühlmann. So entstand die Nachrichtensendung Infauge – ein Kunstwort aus «Inf-» für Information und «-auge» für das Auquartier. Der Film kombinierte die Ideen der Kinder. Die Zirkusgeschichte gefiel eher den Mädchen, die Fussballstory eher den Jungs. Eine Woche hatten die Kinder Zeit, um ihr Projekt zu realisieren. Gefilmt haben sie jeweils nach der Schule an verschiedenen Drehorten im Auquartier. «Wir haben uns an fast jedem Tag getroffen», so Nima Perler Gisler. Kostüme und alles, was dazugehört, haben sie selbst gestaltet. «Das Stockbett haben wir zum Beispiel in ein Flugzeug verwandelt», erinnert sich Bühlmann. 

Nicht zum letzten Mal 

Alle hatten eine oder mehrere Aufgaben in der Produktion und beim Dreh. Beispielsweise schlüpfte Ryo Fuhrer unter anderem in die Moderationsrolle, Nima Perler Gisler spielte Erling Haalands Piloten, den Fussballstar selbst verkörperte Dimitri Bühlmann, Péma Janon und Lilith Perler Gisler zeigten ihre akrobatischen Talente als Zirkuskünstlerinnen. Eloi Perler Gisler spielte einen Fussballer und Ilea und Gabriel Grollimund waren vor allem hinter der Kamera aktiv und kümmerten sich um den Ton. 

Das nötige Equipment haben die Kinder vom Verein Telooge erhalten. Den Kurzfilm geschnitten hat anschliessend Benoît Gisler, der Vater dreier Kinder aus dieser Filmgruppe. Er habe den Kindern auch ein wenig mit dem Skript des Films geholfen. Entstanden ist eine französische Nachrichtensendung, die deutsche Untertitel haben wird. Den Film für die Schweizer Jugendfilmtage eingeschickt hat Vater Gisler im Dezember. «Ich dachte, ich versuch’s mal. Im Januar haben wir dann erfahren, dass der Film fürs Festival angenommen wurde», sagt er.  

Das letzte Projekt wird es für die Kinder sicherlich nicht sein. «‹Der Angriff der Zwerge›: So soll unser nächster Film heissen», sagt Ryo Fuhrer. Das sei schon klar. Gemeinsam mit seinen Schulkollegen möchte er nächstes Mal den Film drehen. Und auch die Mädchen der Gruppe wollen wieder einen Film produzieren. «Wir wissen aber noch nicht genau, was», sagt Lilith Perler Gisler. 

Ilea Grollimund, Ryo Fuhrer, Dimitri Bühlmann, Nima Perler Gisler, Péma Janon und Lilith Perler Gisler (v.l.n.r.).
Bild: Livio Baeriswyl

Eine magische Rose

Die Gruppe des zweisprachig gehaltenen Films «La Rose Noire» oder «Die schwarze Rose» hat ihren Kurzbeitrag ebenfalls im Rahmen der Filmprojektwoche von Telooge gedreht. Charlie Loquai, Lias Noll und Emil Schönenweid stecken hinter diesem Spielfilm, bei dem eine magische schwarze Rose im Mittelpunkt steht. Loquai und Schönenweid haben schon mal im Rahmen von Telooge an einem Film mitgearbeitet. Sie konnten vergangenes Jahr damit sogar am Filmfestival antreten. Damals hatten sie jedoch eine hintergründige Rolle.

Dieses Jahr sind die drei Freunde in einer Hauptrolle zu sehen. «Wir wollen dieses Mal gewinnen», sagt Loquai scherzend. «Nein, nein. Es ging uns vor allem darum, Spass zu haben. Das Schauspielern hat uns sehr gefallen», sagt er, und die anderen beiden stimmen ihm zu.

Den Hauptpreis zu gewinnen, wäre jedoch schon die Kirsche auf der Torte. 

Von Donald nach Freiburg

Die Idee für diesen Kurzfilm hatte der elfjährige Noll. «Ich lese gerne Donald Duck. Dort gibt es eine ähnliche Geschichte mit einer gelben Blume, welche die Menschen dazu bringt, Dinge zu tun, die ihnen befohlen werden», erklärt er, «wir haben die Geschichte ein wenig abgeändert für unseren Film.» Die Zusammenarbeit der drei Stadtkinder sei gut verlaufen. «Wir sind nicht kompliziert», sagt Schönenweid. Nur bei der Rollenverteilung waren sie sich nicht von Anfang an einig gewesen. «Charlie wollte am Anfang nicht der Bösewicht sein. Wir mussten ihn überreden», sagt Noll. Doch schlussendlich habe ihm die Rolle gefallen. «Es hat Spass gemacht», sagt Loquai. Noll und Schönenweid spielten die «Guten» – die Professoren. 

Lias Noll, Emil Schönenweid und Charlie Loquai (v.l.n.r.) haben gemeinsam den Spielfilm «Die schwarze Rose» gedreht. 
Bild: Maria Kafantari

Zwei Tage lang haben sie am Drehbuch gearbeitet. Dabei haben sie auch Unterstützung vom Telooge-Team erhalten. Der Film ist so zweisprachig wie die Jungs selbst auch. «Wir dachten zuerst, es gibt in unserer Kategorie einen Preis für Zweisprachigkeit. Deshalb haben wir unseren Film so gedreht. Danach haben wir aber herausgefunden, dass es das gar nicht gibt», sagt Loquai schmunzelnd. Doch der zweisprachige Film repräsentiere auch das Auquartier selbst, in dem sowohl Deutsch als auch Französisch gesprochen wird. 

In einem Tag haben sie all ihre Szenen gefilmt, und an restlichen Tagen haben die Kinder mit Unterstützung des Telooge-Teams den Film geschnitten und die Spezialeffekte hinzugefügt. Kostüme, Bühnenbild und alles andere, was zu einem Filmdreh dazugehört, haben sich die Kinder selbst ausgedacht. «Es war ein bisschen stressig gegen Ende», gesteht Schönenweid. «Wir haben viel Zeit verloren, weil wir gewisse Szenen immer wieder gedreht haben, bis sie perfekt waren.»

Aber am Ende ist jedoch alles gut gegangen.

Hinter den Kulissen des Kurzfilms «Die schwarze Rose». 
Bild: zvg

Auch für sie wird es sicherlich nicht das letzte Mal sein, dass sie an so einem Projekt mitgemacht haben. «Wir wollen gemeinsam mit den Jungs von ‹Infauge› nächstes Jahr einen Film drehen», sagt Loquai. Und fügt an: «Eventuell einen Horrorfilm.» 

Die ganze Schulklasse geht

Am 14. März wird ihr Film an den Schweizer Jugendfilmtagen gezeigt. Die Jungen der beiden Gruppen gehen zusammen in dieselbe Klasse. Da die Hälfte der Schülerinnen und Schüler sowieso gefehlt hätte, geht nun die ganze Klasse mit den beiden Filmgruppen zur Vorführung.

Über den Verein

Etwas Einzigartiges im Auquartier

Der Verein Telooge wurde 2008 ins Leben gerufen und ist das Quartierfernsehen des Auquartiers in der Stadt Freiburg. Einmal im Jahr findet im Auquartier eine Filmprojektwoche statt, bei der Teilnehmerinnen und Teilnehmer jeden Alters zusammen in einer Woche einen Film drehen. Über das Quartier, die Menschen dort, erfundene oder wahre Geschichten. Die Teilnehmenden benötigen dafür keinerlei Vorkenntnisse im Filmemachen. Sie werden vom Team von Telooge unterstützt, wenn dies nötig ist, und mit der nötigen Ausrüstung versorgt. Daraus entstehen Amateur-Spielfilme. «Sie machen das meiste selbst. Es ist uns wichtig, dass es am Schluss ihr Film ist», sagt Baptiste Janon von Telooge gegenüber den FN.

«Letztes Jahr wurden 13 Filme gedreht.» Seit der Gründung des Vereins seien das nun insgesamt 132 Filme. In den Kalendern der Quartierbewohnerinnen und -bewohner sei der Anlass inzwischen nicht mehr wegzudenken. «Alle warten darauf. Es ist eine gemeinsame Erfahrung», sagt der Freiburger Filmemacher. Das Ziel sei es, erlebte Momente zu teilen, eine Geschichte zu kreieren und ihr Wert zu geben. Den Film mit den Menschen aus dem Quartier zu teilen. Das seien kollektive Erinnerungen. «Telooge ist etwas Einzigartiges.»

Seit einigen Jahren ist es Janon auch ein Anliegen, Kinder in dieses Projekt miteinzubeziehen. Dafür geht er vermehrt auch auf die Schulen der Umgebung zu und versucht Kinder zu animieren. «Die Kinder hier haben einen starken sozialen Zusammenhalt untereinander», sagt er. Das sei etwas Besonderes. Vergangenes Jahr wurde ein Film einer Gruppe zum ersten Mal für die Schweizer Jugendfilmtage ausgewählt. Dieses Jahr sind es sogar zwei Filme. «Telooge hat sich entwickelt. Es sind zwar immer noch Amateur Filme, aber der Verein hat eine genug starke Struktur, um so etwas zu realisieren.» Das gebe den jungen Filmemacherinnen und -machern auch Wertschätzung und Anerkennung. «Ich bin sehr glücklich, dass gleich zwei Filme am Festival gezeigt werden», sagt Janon. km

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