Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Hält die FDP den zweiten Sitz?

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Rein rechnerisch steht der FDP in der Freiburger Kantonsregierung nur ein Sitz zu. Kann das Duo Didier Castella und Romain Collaud den zweiten Sitz trotzdem halten?

Didier Castella will seinen Sitz verteidigen.
Aldo Ellena

Didier Castella

Als sich Didier Castella im Frühjahr 2018 anlässlich der Demission der grünen Staatsrätin Marie Garnier für die Ergänzungswahl in den Staatsrat aufstellen liess, gaben viele Politbeobachter dem FDP-Politiker nur geringe Chancen. Zu viele Hindernisse vereinigten sich scheinbar in seiner Person: Er war in der falschen Partei, hatte das falsche Geschlecht und stammte aus dem falschen Bezirk. Zudem war das bürgerliche Lager gespalten. Auch die SVP schickte einen Kandidaten ins Rennen. Trotzdem erreichte Castella den zweiten Wahlgang und konnte sich da klar gegen die SP-Kandidatin, Nationalrätin Valérie Piller Carrard, durchsetzen.

Als amtierender Staatsrat hat der 51-Jährige jetzt sehr grosse Chancen, wiedergewählt zu werden. Trotzdem sagt Castella: «Das sind neue Wahlen. Der Zähler steht wieder bei null.» Vom Stimmenanteil im Kanton Freiburg her gesehen steht der FDP rein rechnerisch nur ein Sitz in der Regierung zu. Prognosen darüber abzugeben, wie die Chancen der FDP stehen, beide Sitze im Staatsrat zu verteidigen, sei sehr schwierig, sagt Castella. Staatsratswahlen sind aber mehr Personen- denn Parteienwahlen. «Der Staatsrat ist viel weniger politisiert als etwa der Grosse Rat. Wir setzen uns gemeinsam für die Interessen des Kantons ein, unabhängig von der Parteizugehörigkeit», betont Castella. Es sei wichtig, dass verschiedene Parteien eingebunden sind, um tragfähige Kompromisse zu finden.

Diese Fähigkeit, verschiedene Gruppierungen zusammenzubringen und gemeinsam Lösungen zu erarbeiten, sei eine seiner Stärken, sagt Castella, der Herausforderungen liebt: «Ich bin da, um Probleme zu lösen, mit Beharrlichkeit und Ausdauer.» Dazu gehöre auch, offen und direkt die Dinge anzusprechen, selbst wenn es unangenehm sei. Als Schwäche bezeichnet er seine Ungeduld.

Und wie sieht seine Bilanz aus als Direktor der Institutionen und der Land- und Forstwirtschaft? «Ich bin sehr zufrieden mit der Arbeit, die das ganze Team geleistet hat.» Auch während der Pandemie konnten die wichtigen Dossiers weiterverfolgt werden. Als Erfolg nennt Castella die erfolgreiche Unternehmenssteuerreform und das Dossier Agroscope. Gegen den Widerstand vieler Schweizer Kantone ist es gelungen, 2020 mehrere Einheiten der landwirtschaftlichen Forschungsanstalt am Standort im Kanton Freiburg zusammenzulegen. Als Folge sollen auf dem Campus Posieux bis ins Jahr 2030 knapp 500 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Dieser Erfolg bestätige Freiburgs führende Stellung in der Lebensmittelindustrie.

Nicht wunschgemäss für den Staatsrat lief dagegen die Konsultativabstimmung über die Fusion von Grossfreiburg. «Ein starkes Kantonszentrum ist aber wichtig und notwendig», so Castella. In Zukunft müssten jetzt neue Wege gefunden werden, um dies zu schaffen. Als Prioritäten für die nächsten Jahre nennt Castella: Arbeitsplätze schaffen und sich für eine gute Lebensqualität für die Menschen einsetzen. Dafür muss in den Bereichen Infrastruktur, Mobilität, Kommunikation, Gesundheit und Digitalisierung gearbeitet werden.

Castella schätzt den Kontakt mit den Menschen und findet: «Ein Staatsrat darf nicht im Glashaus sitzen. Ich bin nahe bei den Menschen und versuche, authentisch und glaubwürdig zu sein.» Auf die Frage, ob es ihn als Verwaltungsrat des Freiburger Spitals HFR reizen würde, in die frei werdende Gesundheitsdirektion zu wechseln, antwortet Castella, es gefalle ihm gut in seiner Direktion. «Aufgrund meiner Ausbildung als Physiker bin ich Generalist und bereit für alle Direktionen.» Letztlich sei dies aber eine Entscheidung des Kollegiums. fos

Zur Person

Didier Castella ist 51 Jahre alt und wohnt in Pringy. Der promovierte Physiker sitzt seit 2018 im Staatsrat. Seine politische Laufbahn begann 1986 mit dem Beitritt zur Jungen FDP. Von 2000 bis 2011 war er Gemeinderat, ab 2001 auch Vize-Gemeindeammann von Greyerz. 2011 wurde er in den Grossen Rat gewählt. Von 2012 bis 2017 war er Präsident der Freiburger FDP. fos

Romain Collaud will einen Staatsratssitz.
Aldo Ellena

Romain Collaud

«Politik ist meine Leidenschaft. Sie ist in meiner DNA», sagt Romain Collaud. Vererbt wohl von seinem Vater, der lange Jahre im Grossen Rat sass. Schon als Siebenjähriger habe er intensiv Zeitungen gelesen und verfolgt, was in der Welt so passiert. Mit 17 Jahren trat er den Jungliberalen bei. Zehn Jahre später machte er mit einer frischen, lockeren Kampagne bei den Grossratswahlen auf sich aufmerksam. Jetzt, wieder zehn Jahre später, der nächste Schritt. «Wenn ich nun die Gelegenheit habe, so will ich diese Chance nutzen», sagt Collaud.

Der 37-Jährige ist zuversichtlich, den zweiten Staatsratssitz für die FDP zu holen, neben dem wohl gesetzten Didier Castella. «Ich komme aus der Realwirtschaft. So einer fehlt im Staatsrat.» Collaud verweist auf seine langjährige, internationale Berufserfahrung. Er habe Leadership-Qualitäten, sei aber auch kompromissfähig, sagt der Fraktionspräsident der FDP. Wichtige Themen der Zukunft sind für ihn: Ausbildung, neue Berufe in einer sich wandelnden Wirtschaftswelt, die Mobilität wie etwa die Strasse Marly–Matran. Daneben möchte Collaud für talentierte Jugendliche in der Schule Sportklassen einführen.

Gefragt nach politischen Vorbildern, nennt Collaud die ehemalige britische Premierministerin Maggie Thatcher: «Nicht unbedingt als Vorbild, sondern mehr als Inspiration. Thatcher hatte unglaublichen Mut. Wie hart der Widerstand auch war, sie hat immer gekämpft.» Daneben nennt er auch den ehemaligen FDP-Bundesrat Pascal Couchepin: «Er war für mich ein richtiger Staatsmann und scheute sich nicht auszusprechen, was andere nur gedacht haben.»

Einen gewichtigen Nachteil sieht Collaud für sich in der aktuellen Konstellation für die Staatsratswahlen: «Ich bin keine Frau. Das wäre einfacher.» Und welche Direktion im Staatsrat würde ihn reizen? «Wenn man meinen beruflichen Hintergrund betrachtet, so drängt sich natürlich die Finanz- oder Volkswirtschaftsdirektion auf. Aber ich bin offen für alles. Erst muss ich gewählt werden, danach sehen wir weiter.» fos

Zur Person

Romain Collaud ist 37 Jahre alt und wohnt in Massonnens. Der eidgenössisch diplomierte Finanz- und Anlageberater ist Mitinhaber eines Finanzberatungsunternehmens. Politisch startete seine Karriere mit 17 Jahren bei den Jungliberalen. 27-jährig kandidierte er für den Grossen Rat und scheiterte nur knapp. 2014 rückte er dann nach. Seit 2019 ist er Präsident der FDP-Fraktion im Grossen Rat. fos

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema