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Hanfernte muss bis heute Abend vernichtet sein

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Hanfernte muss bis heute Abend vernichtet sein

Verteidigung der Hanffelder artete aus – Untersuchungsrichter zieht Konsequenzen

Die Hanfbauern von Rechthalten und Brünisried müssen mit einer Anzeige wegen des Verstosses gegen das Betäubungsmittelgesetz rechnen. Auch wegen Körperverletzung müssen sie sich verantworten, da sie und ihre Helfer gegen Hanfdiebe nicht gerade zimperlich vorgegangen sind.

Von IMELDA RUFFIEUX

Die Kantonspolizei Freiburg ist am Mittwoch gegen vier Uhr morgens vom Besitzer eines Hanffeldes avisiert worden, dass sich in Brünisried eine Schlägerei zwischen vier Hanfdieben und drei Bewachern von Hanffeldern ereignet hat.

Zu Fuss und mit Auto auf der Flucht

Vor Ort stellten die Beamten fest, dass zwei Bewacher ihre Autos so abgestellt hatten, dass einem flüchtigen Autofahrer mit Zürcher Kennzeichen der Weg zur Zufahrtsstrasse Richtung Berg verstellt worden war. Darauf hat der vermeintliche Hanfdieb die Flucht zu Fuss ergriffen.

Der 19-jährige Beifahrer des Fluchtautos hat daraufhin durch Vorwärts- und Rückwärtsfahren die beiden Autos der Bewacher weggestossen und ist in Richtung Rechthalten geflüchtet. Die Polizei konnte das Fahrzeug in Tasberg bei St. Ursen anhalten und den Lenker identifizieren. Der zu Fuss geflüchtete Mann konnte von den Bewachern gestellt werden.

Vier Personen festgenommen

Beide Personen beklagten sich, dass sie von Bewachern mit Holzstöcken geschlagen worden seien. Die Polizei hat einen Mann auf den Posten mitgenommen und zur Sache einvernommen. Anschliessend wurde er zur Kontrolle ins Kantonsspital geführt. Der zweite Mann wurde nach ärztlicher Konsultation ebenfalls nach Granges-Paccot überführt, wo beide in Polizeigewahrsam genommen wurden. Die beiden jungen Männer sind im Kanton Zürich wohnhaft.

Später hat die Polizei in der Region zwei weitere Personen festgenommen. Sie waren mit einem beschädigten Kastenwagen unterwegs und werden verdächtigt, ebenfalls mit dieser Angelegenheit in Verbindung zu stehen. Es handelt sich dabei um zwei Männer von 24 und 27 Jahren, wohnhaft im Kanton Freiburg und im Kanton Waadt. Die Polizei hat diese beiden, den Besitzer des Hanffeldes sowie drei Bewacher einvernommen. Danach wurden sie wieder auf freien Fuss gesetzt.

Ein zweiter Vorfall

Knapp 20 Stunden später, um 23.20 Uhr am Mittwochabend, rief der gleiche Hanfbesitzer die Polizei nach Rechthalten. Zusammen mit drei Bewachern hatte er in der Nähe des Hanffeldes einen vermeitlichen Hanfdieb angehalten. Die Polizeibeamten stellten vor Ort fest, dass der junge Mann am Boden lag und über Schmerzen klagte. Er gab an, von den Bewachern mit Holzstöcken geschlagen worden zu sein, obwohl er das Hanffeld noch gar nicht betreten habe. Es handelt sich dabei um einen 21-jährigen, in Frankreich wohnhaften Mann. Er wurde einvernommen und dann wieder auf freien Fuss gesetzt.

Planmässiger Diebstahl

Der zuständige Untersuchungsrichter schreibt in einer Medienmitteilung, dass rund um die betroffenen vier Hanffelder zeitweise Verhältnisse wie im wilden Westen herrschten. Ein anfängliches Katz- und Mausspiel zwischen Besitzern und vereinzelten Dieben sei in den letzten Wochen zum planmässigen Diebstahl grösserer Mengen von Hanf geworden.

«Die Besitzer antworteten daraufhin mit Überwachungsaktionen, bei denen sie teilweise mit Schusswaffen ausgerüstet waren. Mehrere Schusswaffen wurden beschlagnahmt», heisst es in der Medienmitteilung. Untersuchungsrichter Markus Julmy erklärte, es seien auch Schüsse abgegeben worden – allerdings nicht direkt auf Personen, sondern auf die Fahrzeugpneus von abgestellten Autos.

Freigelassen, aber . . .

Markus Julmy hat nun die Konsequenzen gezogen. Er hat am Donnerstag die beiden Hanfbesitzer in Untersuchungshaft genommen. Nach einigen Stunden wurden sie wieder entlassen – allerdings unter der Bedingung, dass die Hanffelder bis heute, Samstagabend, um 19 Uhr beseitigt sein müssen. Zwei beteiligte Personen versprachen, nicht länger als Bewacher der Hanffelder tätig zu sein.

Gemäss Markus Julmy handelt es sich dabei um eine Fläche von insgesamt rund 15 000 Quadratmetern Hanf. Selbstverständlich werden die Behörden überprüfen, ob die Frist eingehalten worden ist. Bis dahin wird die Polizei rund um die betroffenen Gegenden verstärkt präsent sein.
Hoher THC-Gehalt vermutet

Die beiden Landwirte werden sich wegen des Verstosses gegen das Betäubungsmittelgesetz verantworten müssen. Ihnen droht eine Gefängnisstrafe oder Busse. Von den Pflanzen auf den Feldern wurden Proben entnommen, um sie auf ihren THC-Gehalt zu überprüfen. Gesetzlich zugelassen ist ein Grenzwert von 0,3 Prozent. Aus der Tatsache, dass die Felder in Brünisried und Rechthalten sich grosser Beliebtheit unter Hanfkonsumenten erfreuten, lässt sich der Schluss ziehen, dass die Pflanzen wohl eine starke halluzinogene Wirkung aufweisen.

Die Landwirte werden auch wegen so genanntem fahrlässigm Überlassen angeklagt, weil sie es nicht verhindern konnten, dass ihre Produkte für Betäubungsmittelzwecke hätten missbraucht werden können.

In den letzten Monaten fanden sehr viele Gerichtsverfahren statt, in denen Landwirte wegen des Anbaus von Drogenhanf verurteilt wurden. Meist handelte es sich dabei um Vergehen, die aus dem Jahr 2002 oder davor datieren. Wie Markus Julmy erklärt, sind bei den Freiburger Untersuchungsrichtern noch etwa drei bis vier Verfahren hängig, alle übrigen wurden bereits an die Gerichte überwiesen.
Nach den grossen Hanfrazzien, welche die Behörden vor rund zwei Jahren durchführten, kehrte etwas Ruhe in die Szene ein. Trotzdem gibt es immer noch Landwirte, die den Hanf als einträgliche Variante zu den üblichen Ackerbaumöglichkeiten ansehen. Markus Julmy bestätigte, dass sich die meisten Hanfbauern an die Spielregeln gehalten haben. Das heisst, sie konnten rechtsmässige Vereinbarungen und Verträge über ihre Absatzkanäle vorweisen.

In diesem Jahr habe man feststellen müssen, dass es wieder vermehrt Missbräuche gegeben habe, führte Markus Julmy weiter aus. Deshalb werde man für das nächste Jahr neue Regelungen suchen müssen. im
Wilde Gerüchte im Umlauf

Mit starker Polizeipräsenz soll sich die Situation vor Ort beruhigen. Die Hanfflächen und die nächtlichen Übergriffe sind schon seit drei bis vier Wochen Dorfgespräch in Rechthalten – seit der Hanf langsam seine Erntereife erreicht. Die Ereignisse hatten zu den wildesten Gerüchten geführt. Von bisswütigen Kampfhunden war die Rede, ebenso von äusserst gewalttätigen Selbstjustiz-Vorfällen. Genaueres wurde meist nicht publik, da die Hanfdiebe zum einen vor allem von auswärts kamen, zum anderen ihre «Bestrafung» angesichts ihrer nächtlichen Aktivitäten nicht gerade an die grosse Glocke hängten. Augenzeugen berichten, dass Leute, die den Feldern zu Fuss oder per Auto zu nahe kamen, plötzlich mit starken Scheinwerfern angestrahlt oder von einem Bewacherfahrzeug aufdringlich verfolgt wurden. Walter Schafer, Gemeindeschreiber in Rechthalten, bestätigte gegenüber den FN, dass die Vorfälle die Bevölkerung beunruhigt hatten. Bürger haben die Nachtruhestörungen bei den Gemeindebehörden oder direkt beim Oberamt gemeldet. Man sei froh, dass

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