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Heikle Fälle: Wie Bürgy durch ein Urteil zum persönlichen Odilo-Brettspiel kam

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In seinen elf Jahren Amtszeit haben Odilo Bürgy und die Disziplinarkommission über diverse heikle Fälle geurteilt. Für viel Aufsehen hat vor allem das so genannte Muntwiler-Urteil gesorgt. Im April 2007 hatte St. Gallen gegen den FCZ Philipp Muntwiler eingewechselt, der am Tag zuvor beim U21-Team die rote Karte erhalten hatte. Der 1.-Liga-Präsident hatte den Ostschweizern auf Anfrage fälschlicherweise mitgeteilt, Muntwiler sei spielberechtigt. So wurde das 0:0 in einen 3:0-Forfait-Sieg für den FCZ umgewandelt. Diese zusätzlichen zwei Punkte waren am Ende entscheidend dafür, dass Zürich und nicht Basel Meister wurde.

«Odilo hat schlecht geschlafen…»

Dies brachte Bürgy in Basel nicht gerade viele Freunde. Der ehemalige SP-Präsident Helmut Hubacher etwa schrieb in einer Kolumne in der «Basler Zeitung»: «Odilo Bürgy ist weder gekauft, noch ist er korrupt. Er ist schlicht unfähig. (…) Der Verband sollte ihm eine Auszeit gewähren. Am besten für immer.» Es ist nur eines von vielen Beispielen dafür, wie sehr man sich in einem solchen Amt exponiert. «Ein bisschen nerven einen solche Artikel schon», sagt Bürgy und weist sogleich darauf hin, dass einige Basler Fans das Urteil mit mehr Humor aufgenommen haben. So erstellte und verkaufte eine Fangruppe das «Odilo-Spiel», eine Art Leiterchenspiel, bei dem am Ende nicht der Erste, sondern der Zweite gewinnt. Unterwegs zum Ziel lauern gefährliche Felder wie: «Odilo hat schlecht geschlafen, 3 Felder zurück.» Bürgy hat sich über das Spiel bestens amüsiert. «Diese humorvolle Art der Kritik ist doch herrlich. Ich habe gleich einige Spiele für meine Neffen bestellt.»

Becherwurf und die «Schande von Basel»

Ein weiterer Entscheid, der für viel Diskussionsstoff sorgte, war die Bestrafung Basels für die sogenannte «Schande von Basel», als 2006 nach der Finalissima die Fans auf den Rasen stürmten. Die Strafe: Zwei komplette Stadionsperren für den FCB plus drei Teilsperren für die Muttenzerkurve. So entgingen den Baslern drei bis vier Millionen Franken. «Eine Strafe muss weh tun», sagt Bürgy, der sich mit dieser Grundhaltung den Ruf eines repressiven Entscheidungsträgers geschaffen hat.

Diesem Ruf nicht gerecht wurde er beim jüngsten umstrittenen Entscheid letzten Sommer, als in Luzern kurz vor Ende ein GC-Spieler mit einem Bierbecher beworfen wurde. Obwohl Ciri Sforza den Spieler auswechselte und GC Protest gegen die Spielwertung einlegte, wurde am Luzerner Sieg nicht gerüttelt. «Ich will das nicht verharmlosen. Aber das war doch bloss ein Bierbecher. Und es gab einige rechtliche Argumente, welche gege eine Forfaitniederlage des FCL sprachen. Schliesslich muss auch der gesunde Menschenverstand angewendet werden.» Etwas, das Bürgy schon immer grossgeschrieben hat. fm/fs

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