Drei Männer und eine Frau kämpfen im Saanebezirk um das Oberamt. Das Wahlresultat wird heute ab 16 Uhr erwartet.
Im Saanebezirk werden die Karten heute neu gemischt: Der bisherige Oberamtmann Carl-Alex Ridoré (SP) tritt nicht mehr an, und gleich vier Interessierte möchten sein Amt übernehmen.
Aus Ridorés Partei ist dies die Freiburger Generalrätin Lise-Marie Graden. Auf bürgerlicher Seite machen ihr gleich zwei Kandidaten den Sitz streitig: SVP-Grossrat Nicolas Kolly aus Essert und Christian Clément aus Arconciel als Kandidat der Mitte. Vierter Kandidat ist Claudio Rugo. Der Stadtfreiburger ist Gründer der Künstlerpartei und sitzt für sie im Generalrat.
Rugo tritt ebenfalls für den Staatsrat an – und sagt selber, dass ihn das Oberamt eigentlich nicht interessiert.
Damit bleiben noch drei valable Kandidaturen. Eigentlich hatten die bürgerlichen Parteien die Absicht gehabt, sich auf eine gemeinsame Kandidatur zu einigen. Doch dies gelang nicht: Nachdem Die Mitte ihren Kandidaten präsentiert hatte, nominierte die SVP einen eigenen.
Zwei Bürgerliche
Als Grossrat und Jurist entspricht Nicolas Kolly eher dem gesuchten Profil als Demierre. Er hat sich in der Abstimmung um die Blue Factory einen Namen gemacht. Sein Nachteil könnte aber sein, dass er erst 35-jährig ist. Und er hat mit der SVP die falsche Partei im Rücken, um eine Wahl auf sicher zu haben.
Christian Clément hofft auf Stimmen der FDP. Doch politisch ist er ein unbeschriebenes Blatt: Er ist zwar seit gut zwei Jahren Präsident der Mitte Saane-Land, ist aber weder in einem Parlament noch in einer Exekutive aktiv. Und als Ingenieur mit einer Ausbildung in Management kommt er aus einem Bereich, der ihn nicht unbedingt für das Oberamt prädestiniert. Ob der 46-Jährige diese Defizite mit Stimmen aus dem kulturellen Bereich – Clément ist in der Freiburger Chorvereinigung aktiv – wettmachen kann, zeigt sich heute.
Eine linke Kandidatur
Klar ist, dass die beiden Bürgerlichen sich gegenseitig Stimmen wegnehmen. Das ist ein Vorteil für Lise-Marie Graden. Die linken Parteien stehen geeint hinter der 47-jährigen Sozialdemokratin. Als Juristin und langjährige Generalrätin bringt die Generalsekretärin des kantonalen Justizamts das gleiche Rüstzeug mit wie Kolly – und etwas mehr Lebenserfahrung.
Sehr wahrscheinlich schafft heute niemand das absolute Mehr, und es kommt am 28. November zu einem zweiten Wahlgang mit noch zwei Kandidierenden.
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