Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

HFR Tafers: Jetzt schalten sich die Sensler Grossrätinnen und Grossräte ein

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Nach der Ankündigung des HFR, den Nachtnotfall in Tafers nicht wiederzueröffnen, sind sich die Sensler Grossräte einig: Jetzt müssen Alternativen geprüft werden. Welche das sein sollen, dazu gibt es verschiedene Meinungen.

Kein 24-Stunden-Notfall mehr in Tafers: Diese Nachricht hat die Sensler Grossrätinnen und Grossräte nicht wirklich überrascht. Enttäuscht, konsterniert, aber entschlossen – so reagieren die von den FN kontaktierten Kantonsparlamentarierinnen und -parlamentarier.

«Was wir lange befürchtet hatten, tritt jetzt ein. Es ist schade, dass so lange nicht offen kommuniziert wurde», sagt Adrian Brügger (SVP, Düdingen). «Ich fühle mich als Senslerin nicht ernst genommen», sagt Bernadette Mäder-Brülhart (ML-CSP, Schmitten). «Das Spital Tafers, wie es jetzt dasteht, bringt niemandem etwas», findet FDP-Grossrat Ruedi Vonlanthen (Giffers). Und Daniel Bürdel (Die Mitte, Plaffeien) sowie auch Olivier Flechtner (SP, Schmitten) stellen klar: Die Grundversorgung für Deutschfreiburger müsse gewährleistet sein.

Möglichkeiten prüfen

«Die Sensler Grossratsdelegation ist sich einig, dass etwas geschehen muss», sagt Bernadette Mäder-Brülhart. Nun müsse man prüfen, was die Gemeinden, was die Bevölkerung wolle – und dann weiterschauen. Sie fügt an:

Wichtig ist es, dass wir für die Sensler Bevölkerung eine gute Lösung finden.

Adrian Brügger wünscht sich, dass die Sensler Grossräte künftig geeint auftreten, um so auch beim Staatsrat Druck machen zu können. «Wie das genau aussehen wird, ist momentan unklar. Für konkrete Inhalte ist es noch zu früh.»

Ruedi Vonlanthen hat aber trotzdem bereits drei Forderungen präsentiert: Erstens, das HFR solle den Mut haben, das Spital Tafers zu schliessen. Zweitens, der Staatsrat solle eine Vereinbarung mit dem Inselspital Bern abschliessen, damit sich Deutschfreiburger dort behandeln lassen können. Drittens, das Gebäude des HFR Tafers soll zurück an die Gemeinden, welche dort ein Gesundheitszentrum, zum Beispiel mit Arztpraxen oder auch Pflegeheimbetten, einrichten könnten.

Bernadette Mäder-Brülhart betont: «Diese Forderungen sind nicht in Stein gemeisselt, sondern Möglichkeiten, die es zu prüfen gilt – neben anderen.» Für Ruedi Vonlanthen ist es nach all den Jahren des Seilziehens rund um das Spital Tafers jetzt Zeit, einen Schlussstrich zu ziehen. Das Vertrauen ins HFR sei zerstört, finden sowohl er als auch Mäder-Brülhart. «Wir können ein Gesundheitszentrum auch selber einrichten, dafür brauchen wir das HFR nicht», so Vonlanthen.

Sprachenfrieden nicht gefährden

Für Daniel Bürdel ist es keine Lösung, dass die Deutschfreiburger einfach nach Bern gehen. Er sagt:

Wir sind im Kanton Freiburg, und der Kanton muss auch für die Deutschfreiburger die Gesundheitsversorgung gewährleisten.

Ansonsten bestehe die Gefahr, dass ein Graben zwischen Deutsch- und Französischsprachigen aufbreche, was den Zusammenhalt innerhalb des Kantons gefährde.

Er gibt auch zu bedenken: «Das deutschsprachige Pflegepersonal sollte auch im Kanton Freiburg Arbeit finden können.» Dass es in Tafers nun keinen 24-Stunden-Notfall mehr gebe, sei für ihn nicht das Ende dieses HFR-Standortes. Er fügt aber an: «Es besteht auf jeden Fall Handlungsbedarf.»

Gleichwertiges Angebot

Olivier Flechtner weist darauf hin, dass für Deutschsprachige eine gleichwertige medizinische Versorgung vorhanden sein müsse wie für Französischsprachige. Und das sei momentan nicht gegeben. «Ein deutschsprachiges Angebot ist zentral. Studien haben gezeigt, dass der Heilungsprozess besser ist, wenn Patientinnen und Patienten in ihrer Muttersprache mit dem medizinischen Personal kommunizieren können.»

Egal, welche Massnahmen getroffen würden – wichtig sei auch, dass das Angebot konstant sei und es nicht alle sechs Monate Änderungen gebe. Auch die Arbeitsbedingungen für das Personal müssten stimmen.

Bernadette Mäder-Brülhart sagt dazu: «Das HFR hat momentan offensichtlich Mühe, ein zweisprachiges Angebot aufrechtzuerhalten und zweisprachiges Personal zu finden.» Es könne eine Möglichkeit sein, die Deutschfreiburger für eine gewisse Zeit nach Bern zu schicken. So könne sich das HFR auf seine Strategie konzentrieren und allenfalls später das zweisprachige Angebot wieder ausbauen.

«Richtiger Weg»

«Die Idee, andere Lösungen zu diskutieren, ist sicher der richtige Weg», sagt Oberamtmann Manfred Raemy zu den Voten der Grossrätinnen und Grossräte. Er fügt an: «Nun muss auf der politischen Ebene etwas gehen, und der Grosse Rat kann hier helfen.» Etwa mit Motionen, aber auch Vorschlägen zu Gesetzesänderungen, was den Leistungsauftrag des HFR betreffe. 

Kommentar (1)

  • 02.06.2021-Leser

    Die Reaktion der Grossrätinnen und Grossräte in Ehren… aber die meisten von ihnen arbeiten im Kanton Bern und verstehen die kulturellen, sprachlichen, politischen Handlungsweisen der welschen Gesundheitsverantwortlichen und Politiker nicht…
    Der Röstigraben ist in vielen Bereichen unüberwindbar. Das zeigt das Thema Spital Tafers exemplarisch auf. Sobald die Verantwortlichem am HFR mehrheitlich aus dem welschen Kantonsteil sind, kommt das Thema wieder aufs Tapet und es wird neu geplant, argumentiert, entschieden etc… und ggf. noch das Seeland (Merlach) ins Spiel gebracht, damit wir uns gegenseitig heruntermachen.
    Das bringt nichts mehr… wir Sensler müssen wirklich den Mut aufbringen und in gewissen Fragen einen eigenen Weg gehen… und eben z.B. mit Bern zusammenspannen.
    Gleiches sieht man ja bereits bei den Schulen, beim ÖV, beim Einkaufsverhalten etc… der Röstigraben lässt sich nicht mit fachlichen Argumenten zuschütten, denn die eine Seite will das gar nicht… Ich arbeite seit 15 Jahren in Fribourg, spreche den ganzen Tag Französisch, muss mit den kulturellen, gewöhnungsbedürftigen Eigenheiten der Welschen leben… aber das heisst nicht, dass wir uns im Sensebezirk ebenfalls anfangen müssen so zu verhalten.

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema