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«Hier ist alles viel lockerer»

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 Katie Fuller, wo haben Sie das Volleyballspielen erlernt?

Ich war dreizehn, als ich mit Volleyball angefangen habe. Weil alle meine Freunde von der La Costa Canyon Highschool in Carlsbad, einer Stadt im San Diego County mit rund 100 000 Einwohnern, diesen Sport ausübten, habe auch ich damit angefangen. Später habe ich mit den USC Trojans gespielt. Die USC Trojans sind die Sportabteilung der University of Southern California in Los Angeles, wo ich Marketing und Kommunikation studiert habe.

 

 Wie kommt es, dass eine 22-jährige Volleyballerin aus Kalifornien im überschaubaren Düdingen landet, um Profispielerin zu werden?

In Amerika gibt es keine professionelle Volleyball-Liga. Solange man studiert, kann man mit dem Uni-Team in der National Collegiate Athletic Association (NCAA) mitspielen. Danach gibt es aber keine Möglichkeit mehr, Volleyball zu spielen, ausser man schafft es ins Nationalteam und kann da trainieren und Länderspiele absolvieren. Man hat in den letzten Jahren mehrere Versuche unternommen, eine United States Professional Volleyball League aufzubauen. Das Interesse war aber jeweils gering und die Liga ging stets wieder bankrott. Wollte ich meinen Sport nicht aufgeben, blieb mir nur der Schritt ins Ausland.

 

 Und wie sind Sie auf Düdingen gekommen?

Auf der Suche nach einem Verein in Europa habe ich Kontakt mit einem Spieleragenten aufgenommen. Über ihn habe ich Tara Muller kennengelernt. Tara, die schon letzte Saison beim TSV Düdingen Volley gespielt hat, hat mir viel erzählt von Düdingen. Sie hat vom Verein, von der Gegend und den Leuten und vom Volleyball allgemein in der Schweiz geschwärmt. Ich sprach mehrere Male mit Trainer Nicki Neubauer. Er machte einen sehr kompetenten und freundlichen Eindruck und es kristallisierte sich rasch heraus, dass ich nach Düdingen wollte.

 

 War Ihnen der Schweizer Volleyball vor Ihrem Wechsel ein Begriff?

Nicht wirklich. Ich stellte einige Nachforschungen im Internet an und erfuhr, dass es eine starke Liga sei. Von der Schweiz selber wusste ich nur, dass es mehrere Landessprachen gibt, ich kannte die Alpen und einige Skirennfahrer. Das war alles. Nicht zu wissen, was mich erwartet, und kein Wort Deutsch zu sprechen, hat mir anfangs etwas Angst gemacht. Auf meinem achtzehnstündigen Flug in die Schweiz habe ich dauernd überlegt, was alles schiefgehen könnte.

 

 Und waren Ihre Ängste begründet?

Überhaupt nicht. Ich hätte nie gedacht, dass ich hier so schnell mit den Leuten vertraut würde. Der Verein, die Spielerinnen, alle sind wie eine grosse Familie, die mir von Anfang an das Gefühl vermittelt hat, hier willkommen zu sein.

 

 Inzwischen haben Sie sieben NLA-Spiele mit dem TSV Düdingen Volley absolviert. Wie beurteilen Sie das Niveau der Schweizer Liga?

Das Niveau ist sehr hoch. Spielerinnen, die schon letzte Saison in der NLA gespielt haben, haben mir gesagt, dass die Konkurrenz grösser sei als im Vorjahr. Ich weiss nicht, ob das stimmt, aber das Level ist definitiv sehr hoch.

 

 Worin liegt der Unterschied zwischen Volleyball in der Schweiz und Volleyball in Amerika?

In den Staaten ist das Volleyball-System sehr strukturiert. Die Spielerinnen müssen alle gleich spielen, sie werden darauf programmiert, auf die gleiche Art zu schlagen, und alle müssen gleich verteidigen. Weil ich klare Strukturen in der Organisation von Angriff und Verteidigung gewohnt war, hat es eine Weile gedauert, bis ich mich in Düdingen mit den grösseren Freiheiten auf dem Spielfeld wohlgefühlt habe.

Bei den USC Trojans hatten wir fünf bis sechs Trainer, jeder hatte sein Spezialgebiet und hat enormen Wert darauf gelegt, dass alles genau so gemacht wird, wie er das wollte. In Düdingen ist alles viel lockerer. Hier müssen wir selber dafür sorgen, dass wir körperlich und mental vorbereitet zu den Spielen erscheinen. Es braucht mehr Eigenverantwortung. Aber ich will mich nicht darüber beklagen, dass ich nicht mehr fünf Stunden vor einem Spiel in der Halle sein muss.

 

 Wie sieht es bezüglich Zuschauer aus?

Ich weiss noch, wie ich lachen musste, als ich das erste Mal in Düdingen ein Meisterschaftsspiel absolviert habe. Die Leimackerhalle ist im Vergleich zu den Staaten, wo man in richtigen Stadien vor Tausenden von Leuten spielt, viel kleiner. Dafür ist sie immer richtig vollgestopft. Überall sitzen und stehen Leute, jubeln und klatschen. Sie sind laut, richtig laut, und machen immer einen Höllenlärm. In den USA sind die Zuschauer viel reservierter.

 

 Welchen Stellenwert geniesst der Volleyball in den USA?

Der Sport hat in den USA einen ähnlich schweren Stand wie hier. Hinter den dominierenden Sportarten Football und Basketball muss der Volleyball um mediale Aufmerksamkeit kämpfen. Vor allem der Frauenvolleyball hat in den letzten Jahren an Terrain gewonnen, es ist aber nach wie vor schwer, Sponsoren zu finden, die in den Volleyball investieren.

 

 Sie sind Liga-Topskorerin der NLA, knapp vor Voleros Starspielerin Olesia Rykhliuk. Was bedeutet Ihnen dieser Titel?

Ich bin Liga-Topskorerin? Das wusste ich gar nicht. Das freut mich natürlich, aber das beeinflusst nicht meine Art zu spielen. Volleyball ist eine Mannschaftssportart, es ist nicht wichtig, wie gut der Einzelne abschneidet. Es braucht alle sechs Spielerinnen auf dem Platz, um zu punkten.

 

 Der TSV Düdingen ist ein multinationales Team: Neben den Schweizer Spielerinnen sind auch drei Amerikanerinnen, eine Serbin und eine Montenegrinerin engagiert. Wie gut funktioniert dies auf und neben dem Platz?

In den Trainings wird immer Englisch gesprochen. Ich war überrascht, wie gut hier alle diese Sprache beherrschen. Wenn Spielerinnen verschiedener Nationalitäten in einem Team sind, ergibt dies einen Mix verschiedener Mentalitäten, Spielweisen und -philosophien. Das ist sehr interessant, denn man kann von jeder Eigenart etwas lernen. Auf und neben dem Platz gibt es jedenfalls keine Probleme, denn wir haben alle dasselbe Ziel, wir wollen Volleyball spielen und gewinnen.

 

 Als ausländische Spielerin stehen Sie unter besonderer Beobachtung. Die Erwartungen sind hoch: Sie sollen das Team weiterbringen, Vorbild sein für die Jungen. Wie gehen Sie mit diesem Druck um?

Ich bin mir bewusst, dass ich für die Nachwuchsspielerinnen so etwas wie ein Vorbild bin. Auch ich hatte zu den Älteren aufgeschaut, als ich jung war. Mit den jungen Spielerinnen habe ich ein gutes Verhältnis, inzwischen sind sie für mich so etwas wie kleine Schwestern. Ich übernehme die Rolle des Vorbildes gerne und bin mir der Verantwortung bewusst. Druck empfinde ich deswegen aber keinen, viel mehr ist es eine Ehre und Freude.

 

 Am Samstag treffen Sie zuhause auf Sm’Aesch Pfeffingen (16.30 Uhr, Sporthalle Leimacker). Was erwarten Sie für ein Spiel?

Ich denke, dass Aesch-Pfeffingen ein gutes Team und momentan unter Wert klassiert ist. Wir werden uns den Sieg hart erarbeiten müssen. Im Vergleich zum letzten Spiel müssen wir uns klar steigern, müssen aggressiver auftreten und mehr Druck machen. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir gewinnen werden.

«Ich bin Liga- Topskorerin? Das wusste ich gar nicht.»

«Auf meinem achtzehnstündigen Flug in die Schweiz habe ich dauernd überlegt, was alles schiefgehen könnte.»

«In den USA sind die Zuschauer viel reservierter.»

Zur Person

Katie Fuller

Geburtsdatum:14. Juli 1991.

Heimatort:Olivenhain, Kalifornien.

Stationen als Spielerin:La Costa Canyon High in Carlsbad, Kalifornien. USC Trojan Athletics, Kalifornien.

Grösse:188 cm.

Position:Diagonalspielerin.

Grösste Erfolge:«Im Jahr 2012 wurde ich in die dritte Mannschaft des All-American-Teams gewählt. Darauf bin ich ziemlich stolz.»

Ziele:Mit dem TSV Düdingen die NLA-Playoffs erreichen und eine möglichst lange und erfolgreiche Karriere als Volleyballerin erleben.

Hobbys:Lesen, shoppen, Kaffee trinken im Starbucks.

Lebensmotto:«Surround yourself with positive people» («Umgib dich mit positiven Leuten»).

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