Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Hilfe in fast auswegloser Situation

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Hilfe in fast auswegloser Situation

Freiburger Solidarität mit Hilfswerk «Grupo Colombo Suizo»

Seit bald 20 Jahren ist ein Schweizer Hilfswerk in Kolumbien dabei, heilpädagogische Entwicklungshilfe zu leisten. Der «Grupo Colombo Suizo» kann dabei auch auf Freiburger Solidarität zählen.

Von IMELDA RUFFIEUX

Der «Grupo Colombo Suizo» verfolgt ein ehrgeiziges Ziel, nämlich in einem von Armut, Bürgerkrieg und Drogenhandel geprägten Land behinderten und randständigen Kindern und Jugendlichen bei der Wiedereingliederung in die Gesellschaft zu helfen.

Nach dem Prinzip «Hilfe zur Selbsthilfe» sind in den letzten Jahren viele kolumbianische Lehrpersonen in Seminaren und berufsbegleitenden Kursen in Heilpädagogik ausgebildet worden.

Vor rund fünf Jahren konnte gar eine heilpädagogische Schule eröffnet werden. Dass diese einem Bedürfnis entspricht, belegt die Anzahl der betreuten Kinder: Anfangs waren es 32, bis 2001 ist die «Aluna»-Schule auf über 160 Schülerinnen und Schüler angewachsen, wobei in einem Armenviertel der Stadt Cartagena eine Art Zweigstelle eröffnet wurde.

Die schlechte Infrastruktur (Baufälligkeit) und die lange Warteliste weckte den Wunsch nach einem Neubau. Dieser konnte in der Stadtmitte von Cartagena realisiert und vor rund einem Jahr eingeweiht werden.

Freiburger spendeten
für Schulzimmer

Das Projekt wird zwar von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) unterstützt, Neubau und Schulbetrieb können aber nur funktionieren dank der grossen Solidarität aus der Schweiz. Die Düdingerin Andrea Zosso, die vor einigen Jahren in Kolumbien als Heilpädagogin tätig war, hat den Freiburgern das Hilfswerk näher gebracht.

Die Bevölkerung war sehr grosszügig und ist ihrer Bitte um Unterstützung für die Finanzierung eines der Schulzimmer gefolgt. Andrea Zosso, mittlerweile wieder in der Schweiz, engagiert sich nun im Trägerverein des «Grupo Colombo Suizo».

Solidaritätskonzert der Kollegien

Die Solidarität mit dem Schulprojekt in Kolumbien lebt aber weiter, wie der heutige Projektleiter Pascal Affolter bei einem kürzlich erfolgten Besuch in der Schweiz feststellen konnte. Die Schülerbands der Freiburger Kollegien haben im März ein Wohltätigkeitskonzert gegeben, dessen Erlös für das kolumbianische Hilfsprojekt bestimmt war. Der Scheck über 3000 Franken wurde dem Hilfswerk im Garten des Kollegiums Gambach überreicht.

Er sei sehr beeindruckt und dankbar über die Solidarität in der Schweiz, erklärte Pascal Affolter. Mit der neuen Schule ist das Projekt nicht beendet. Sein Ziel ist es unter anderem, die Bevölkerung von Cartagena noch vermehrt für die Belange der Behinderten zu sensibilisieren.
Vor dem Aluna-Projekt war Behinderung im südamerikanischen Land ein Tabu-Thema, die Betroffenen wurden in den Häusern versteckt und eine Betreuung fehlte. Mit der Arbeit des Teams konnten einige Fortschritte erzielt werden. «Man sieht jetzt vereinzelt Behinderte auf den Strassen, was vorher nicht der Fall war. Und die Aluna-Schule wird als Institution wahrgenommen, was anfangs ebenfalls kein Thema war», hält Affolter fest.
In Cartagena, einer Stadt mit rund einer Million Einwohnern, leben etwa 65 Prozent unter der Armutsgrenze. Dabei wäre Kolumbien eigentlich ein reiches Land mit vielen Rohstoffen (Kaffee, Blumen, Smaragde). Bewaffnete Konflikte, Drogenbosse mit Einfluss bis in höchste Regierungskreise und ein für das Land selbst sehr ungünstiges Export-Import-System haben zur Misere geführt. «Alleine, ohne Hilfe von aussen, kommt dieses Land nicht aus dem Sumpf heraus», ist Affolter überzeugt.
Etwa 80 Prozent der rund 280 Kinder in der Aluna-Schule stammen aus der sozial untersten Einkommensschicht und hätten ohne diese Einrichtung keinerlei Aussichten auf Förderung, Therapie oder auch nur Beratung. «Wenn zur Armut noch eine Behinderung kommt, wird die Situation fast ausweglos.» Im Gegensatz zur Schweiz etwa sind Eltern von behinderten Kindern in Kolumbien ganz auf sich gestellt. Frühberatung zum Beispiel gibt es nicht. «Ausserdem ist es eine Frage des Überlebens: Wenn ein Elternteil wegen der Betreuung eines Behinderten nicht arbeiten gehen kann, steht die Existenz der Familie auf dem Spiel.»

Motiviertes Lehrerteam

Das Hilfswerk wird auch weiterhin um Nachhaltigkeit und Hilfe vor Ort bemüht sein. Das heisst, dass die Ausbildung von weiteren Lehrpersonen in heilpädagogischer Richtung vorangetrieben wird. Affolter berichtet von einem sehr motivierten, lernfähigen und bereitwilligen Team, das heute an der Aluna-Schule tätig ist. «Die Lehrpersonen sind sehr stolz, in einem modernen Zentrum arbeiten zu dürfen. Sie identifizieren sich mit der Schule und bringen sich selbst sehr stark ein.»

Seit kurzem sind in Cartagena auch geschützte Werkstätten für Erwachsene eingerichtet worden. In einer Backstube wird Brot produziert. Ausserdem gibt es ein Kerzen-Atelier sowie ein textiles Kreativ-Atelier. Um die Integration der Behinderten in die Gesellschaft zu erleichtern, werden auch eine Art Alltagskurse angeboten: Die Betreuer gehen mit den Behinderten einkaufen oder zur Bank und bereiten sie so auf ein selbständiges Leben vor.

Noch gäbe es viele Projekte, welche der «Grupo Suizo» umsetzen könnte. Von der Regierung ist das Hilfswerk mittlerweile anerkannt und erhält auch so weit möglich Unterstützung. Die Projektleitung erhält Anfragen, in anderen Armenvierteln Zweigstellen oder in anderen Städten neue Schulen aufzubauen. Wichtig ist Pascal Affolter aber vor allem, dass das nun Erreichte konsolidiert werden kann.
Das Projekt hat mit 60 Arbeitsstellen und etwa 25 Studenten als Praktikanten momentan eine überschaubare Grösse erreicht. «Es ist uns wichtig, die Qualität der Betreuung und der Ausbildung zu erhalten», hält der Projektleiter fest. Er könnte sich aber durchaus vorstellen, dass der Betrieb in absehbarer Zeit allein von lokalen Kräften getragen werde.

Sein persönliches Engagement, seine Kraft, das Projekt in Cartagena am Laufen zu halten, schöpft Pascal Affolter aus der Tatsache, dass er jeden Tag die Fortschritte seiner Arbeit beobachten kann. «Man gibt viel, aber es kommt auch viel zurück.» Die Rückmeldungen der Eltern und des Teams, ein Lächeln eines Kindes und das Bewusstsein, dass «das, was wir machen, etwas bewirkt», seien sein Antrieb. «Und ich lerne auch persönlich jeden Tag etwas dazu.»
Unterstützung
geht weiter

Er sei sehr beeindruckt und dankbar über die Solidarität zum Aluna-Projekt, betonte Pascal Affolter anlässlich seines Besuchs in Freiburg. Und er hoffe auch weiterhin auf die Grosszügigkeit der Bevölkerung zählen zu dürfen. Der «Grupo Colombo Suizo de Pedagogia Especial» kann auf mehrere Arten unterstützt werden: mit allgemeinen Spenden, mit einem Besoldungsbeitrag für eine der neu ausgebildeten Lehrkräfte an der Aluna-Schule, mit einem Beitrag für die Anschaffung von Schulmaterial oder auch mit einer Patenschaft: Die Patin oder der Pate übernimmt ganz oder teilweise die Bezahlung des monatlichen Schulgeldes eines der betreuten Kinder. im

Meistgelesen

Mehr zum Thema