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Ueberstorf erhält einen neuen Werkhof

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Ein neuer Werkhof und Tempo 30: Zwei Geschäfte, die an der Gemeindeversammlung Ueberstorf für Diskussionen sorgten, aber schliesslich eine klare Mehrheit fanden.

«Wir haben spannende Themen, darum sind auch viele Leute da, das freut uns», sagte der Ueberstorfer Syndic Hans Jörg Liechti bei der Begrüssung an der Gemeindeversammlung am Mittwochabend vor 118 Stimmberechtigten. Eine Bürgerin beantragte eingangs, dass die Abstimmung zu den beiden spannendsten Geschäften – Werkhof und Verkehrsberuhigung – geheim verläuft. Ihre Anträge hatten aber keine Chance.

Ein Dauerthema

Besser lief es mit dem Kredit von 3,8 Millionen Franken für einen neuen Werkhof mit Abfallsammelstelle. «Der Werkhof ist seit 40 Jahren ein Thema», sagte Gemeinderat Thomas Hunziker. Im Laufe der Zeit gab es mehrere Ideen für Standorte und Vorprojekte. Zuletzt hat der Gemeinderat geprüft, den Werkhof ins bisherige Feuerwehrlokal zu verlegen, der Platz dort reichte aber nicht. Der Handlungsbedarf ist unbestritten, denn die heutige Anlage ist sanierungsbedürftig, das Gebäude ist marode und die Einrichtung entspricht nicht mehr den Anforderungen in Bezug auf Arbeitssicherheit, wie er ausführte.

Der Gemeinderat schlug deshalb einen kompletten Neubau vor, inklusive integrierter Abfallsammelstelle. Das Projekt beinhaltet Platz für drei Fahrzeuge und zwei Anhänger, Waschplatz, Werkstatt, Garderoben und Aufenthaltsraum, Büro, Unterstand und Materiallager. «Wir sind uns bewusst, dass das viel Geld kostet», führte Thomas Hunziker aus. «Wir bauen den Werkhof aber nicht für die drei Leute, die dort arbeiten. Es ist eine Investition, von der die ganze Bevölkerung profitiert.»

«Es ist eine Investition, von der die ganze Bevölkerung profitiert.»

Thomas Hunziker, Gemeinderat

Ein Nein der Finanzkommission

Es sei zwar ein schönes Projekt, sagte Martial Seifriz, Präsident der Finanzkommission (Fiko). «Und momentan kann sich Ueberstorf dieses Vorhaben auch leisten.» Doch mittelfristig sehe er dunkle Wolken über der finanziellen Lage der Gemeinde. Ohne Aufwertungsreserve hätte die Gemeinde schon 2023 ein Defizit geschrieben. Mit stagnierenden Steuereinnahmen und hohem Transferaufwand an Gemeindeverbände nehme der finanzielle Spielraum ab. «Wenn man alles auf die Waagschale legt, überwiegen die Bedenken», so Martial Seifriz. Die Finanzkommission beantragte deshalb, das Projekt abzulehnen und es erst wieder hervorzunehmen, wenn ein differenzierteres Bild der Gemeindefinanzen über die Auswirkungen der geplanten Projekte vorliegt.

Syndic Liechti hielt dagegen, dass die Gemeinde in den letzten Jahren viel gespart und Schulden abgebaut hat. «Es ist ein gutes Projekt und finanziell tragbar», unterstrich er. «Wenn wir nur auf die dunklen Wolken blicken, haben wir Stillstand.»

Viele Detailfragen

Der Gemeinderat erhielt in der Diskussion Unterstützung von einigen Bürgern. «Die Zukunft ist immer unsicher», sagte ein Unternehmer. «Es wird nicht günstiger, wenn wir warten.» Er sei den Werkhofleuten dankbar für ihre gute Arbeit. Es wurden auch viele Detailfragen gestellt: Was genau für Materialien zur neuen Sammelstelle gebracht werden könnten, ob es dann fixe Öffnungszeiten gebe und was mit dem alten Werkhof geschehe – alles Fragen, auf die der Gemeinderat noch keine Antwort geben konnte. Die Abstimmung fiel schliesslich mit 80 Ja zu 30 Nein klar aus. «Danke für den mutigen Schritt und das Vertrauen», quittierte der Syndic.

Grundtenor positiv

Etwas knapper, aber auch klar, fiel das Resultat beim Verkehrsberuhigungskonzept aus: 66 Bürgerinnen und Bürger stimmten zu, 39 waren dagegen, dies nach einer längeren Diskussion, in der sich aber kaum jemand explizit gegen Massnahmen für mehr Sicherheit aussprach. Gemeinderat Thomas Hunziker betonte, dass man weitgehend auf bauliche Massnahmen wie Schwellen, Boller und Verengungen verzichten möchte und vor allem auf klar signalisierte Strecken mit Tempo 30 und 30er-Zonen in den Quartieren, Weilern (etwa Riedern, Niedermettlen, Guldifeld, Obermettlen) und im Dorfkern setzt.

Die Angst der Pendler

Wie genau das Konzept umgesetzt wird, soll gemäss Gemeinderat in Zusammenarbeit mit den Anwohnerinnen und Anwohnern definiert werden und unterliegt einem normalen Genehmigungsverfahren. Die Umsetzung kostet 150’000 Franken. Seitens der Finanzkommission kam kein Einwand. «Ich bin ein Fan von Tempo 30», sagte ein Bürger. Bedenken gab es bezüglich des Postautodienstes und der Anschlüsse beim Bahnhof Flamatt, vor allem, wenn diese Ortsdurchfahrt auch verkehrsberuhigt ist. «Wenn die Fahrer den Fahrplan nicht mehr einhalten können, dann betrifft das rund 200 Pendlerinnen und Pendler aus Ueberstorf. Wäre schade, wenn diese wieder alle aufs Auto umsteigen», sagte eine Bürgerin. Ein Bürger wies darauf hin, dass heute die Postautos wegen des Zeitdrucks am rasantesten unterwegs seien. Der Gemeinderat nahm die Bedenken entgegen und versprach, mit Postauto das Gespräch zu suchen, wenn die Umsetzungsphase naht, was frühestens in einem Jahr sein wird.

«Ist man nicht noch unaufmerksamer, wenn man langsamer fährt?», fragte am Schluss ein Bürger. Syndic Hans Jörg Liechti betonte, dass auch Tempo 30 keine Garantie gegen Unfälle ist. «Es gibt dem Verkehrsfluss aber einen Rahmen, um das Risiko zu minimieren.»

Abschluss mit einem Plus

Die Jahresrechnung 2023 der Gemeinde Ueberstorf schliesst mit einem Ertragsüberschuss von 142’400 Franken ab. Dies bei 10,4 Millionen Franken Aufwand und 10,5 Millionen Franken Ertrag. Das Budget sah ein Minus von 226’000 Franken vor. Dass die Rechnung besser ausfiel, ist gemäss Vize-Ammann und Finanzchef Bruno Riedo unter anderem darauf zurückzuführen, dass weniger Sachaufwand als budgetiert und höhere Aufwertungsreserven des Verwaltungsvermögen (+80’000 Franken) nach definitiver Bewertung der Anlagen anfielen. Die Gemeinde hat 2023 Nettoinvestitionen von 1,1 Millionen Franken getätigt, geplant waren 4,6 Millionen Franken. «Der Abschluss 2023 ist erfreulich. Wir versuchen auch in den kommenden Jahren, die Budgets nicht zu überschreiten. Wir sind im Gemeinderat glücklich über diese Situation», fasste Finanzchef Bruno Riedo zusammen.

Die Versammlung hat die Jahresrechnung diskussionslos genehmigt. Klare Zustimmung (117 Ja) fand auch ein Antrag, die alte Abwartswohnung für 130’000 Franken umzubauen und für die ausserschulische Betreuung zu nutzen. (im)

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