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Hobbysportler aufgepasst: Dieses Schmerzmittel macht aus Wettkämpfern neu Dopingtäter

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Ab dem 1. Januar 2024 ist die Verwendung des häufig verschriebenen Medikaments Tramadol rund um alle sportlichen Wettkämpfe verboten. Droht jetzt eine Welle an Dopingfällen?

Die ersten Alarmzeichen kamen aus dem Radsport. Wissenschaftliche Daten ergaben vor einigen Jahren, dass eine ernstzunehmende Anzahl Fahrer vor den Rennen regelmässig das Schmerzmittel Tramadol einnahm. Weil man die Folgen von möglichen Nebenwirkungen wie verminderte Aufmerksamkeit auf Rennsituationen und die Gefahr einer Abhängigkeit durch die Einnahme des Opioids als Risiko einschätzte, verbot der Weltradverband Tramadol ab 2019 für Wettkämpfe.

Quintana hatte es erwischt

In der offiziellen Leseart war der Grund für das Verbot der Gesundheitsschutz für die Fahrer. Die Konsequenzen für erwischte Sünder wurden denn auch bewusst tief angesetzt. Anstatt auf Sperren setzte man auf Verwarnungen und Disqualifikationen. Als prominentester Sünder wurde in den vergangenen Jahren der Kolumbianer Nairo Quintana an der Tour de France 2022 erwischt und ausgeschlossen.

Die Welt-Antidoping-Agentur (Wada) setzte das in der Schweiz rezeptpflichtige Schmerzmittel zwar auf die Beobachtungsliste, tat sich aber bis vor einem Jahr schwer damit, es zu verbieten. Denn wissenschaftliche Studien gaben kein klares Bild über eine mögliche leistungssteigernde Wirkung von Tramadol. Und verboten sollen im Sport nur Substanzen werden, die zwei der drei folgenden Kriterien erfüllen: sie verstossen gegen den Geist des Sports, sie gefährden die Gesundheit der Sportler oder sie steigern die Leistung.

Ein chaotische Situation wie bei Meldonium verhindern

Vor einem Jahr dann aber die Wende. Eine neue britische Studie ergab unter Laborbedingungen eine potenzielle Leistungssteigerung von 1,3 Prozent. Zudem wurden immer mehr Berichte publik, dass Tramadol auch im Profifussball weit verbreitet ist. Die Wada verbot das Medikament nicht mit sofortiger Wirkung, sondern mit einer Vorwarnzeit von mehr als einem Jahr. Damit hatte man aus dem Beispiel des Herzmedikamentes Meldonium gelernt, dass ab Januar 2016 verboten wurde, aber in den ersten Monaten für mehrere umstrittene positive Befunde sorgte.

Tramadol ist ein weit verbreitetes Schmerzmittel und unterscheidet sich so von vielen anderen Arzneimitteln, die im Sport missbraucht werden. Denn diese gehören in der Medizin zumeist zu hochspezifischen Medikamenten gegen schwere Krankheiten.

Tramadol lag bislang auch in so manchen Arztkoffern von Sportmedizinern. Deshalb begrüsst Ernst König, Direktor von Swiss Sport Integrity, die einjährige Vorwarnzeit. Man habe diese Zeit für Aufklärungsarbeit genutzt, sagt König – bei Athletinnen und Athleten, besonders aber auch bei Sportärzten. Zur Behandlung von Schmerzen gebe es im Übrigen genügend weiterhin erlaubte Alternativen.

Wann sind Sportler Doper und wann Drogenabhängige?

Tramadol ist seit vielen Jahren die erste neue Substanz, die im Bereich der «Narkotika» zur Wada-Verbotsliste hinzugefügt wird. Trotzdem erscheint gerade diese Substanzklasse noch immer nicht ganz bereinigt.

Zwar hat die Wada auf Januar 2021 die Kategorie «Substanzen zum Missbrauch» geschaffen, weil man sich einig war, dass Substanzen wie Heroin, Kokain, Ecstasy oder Cannabis ein gesellschaftliches Problem sind und auch bei Sportlern vielmehr auf ein Abhängigkeitsszenario als auf eine Dopingabsicht hinweisen. Deshalb wurden die Strafen bei einer verbotenen Anwendung massiv gesenkt. Wer sich einer freiwilligen Entzugstherapie unterzieht, wird seither nur noch für einen Monat gesperrt.

Aber nach wie vor hat es in der Substanzklasse der Narkotika weitere Medikamente, deren leistungssteigernde Wirkung umstritten ist und die in der Gesellschaft viel eher als Drogen denn als Dopingmittel wahrgenommen werden. Morphin, Methadon oder Fentanyl gehören dazu.

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