Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Huldigung an einen wilden Jubilar

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Huldigung an einen wilden Jubilar

Der Rock’n’Roll wird fünfzig – und das dreizehnte «Rock oz’Arènes» steht bevor

Am Mittwoch beginnt das Festival «Rock oz’Arènes» in Avenches. Während vier Tagen erhält das Publikum sozusagen einen geschichtlichen Einblick in fünfzig Jahre Rock’n’Roll.

Von PATRICK HIRSCHI

Der Rock’n’Roll feiert im 2004 sein fünfzigjähriges Jubiläum. Beim ersten «Rock oz’Arènes» 1992 zählte diese Musikrichtung also bereits 38 Lenze. Zum Jubiläumsjahr bieten die Festivalmacher nun eine Art geschichtlichen Rückblick auf dieses halbe Jahrhundert – oder zumindest Teile davon.

Nostalgisches im Punkgewand

Zwar ist kein Rock’n’Roll-Pate aus dem Jahr 1954 in Avenches anwesend. Doch gerade am Eröffnungstag am Mittwoch dürfte ein etwas älteres Publikum in nostalgisch verzücktes Schwärmen geraten. Als Lou Reed seine Karriere begann, war der Rock’n’Roll gerade mal zehn Jahre alt. Und Reed wusste bald einmal, was ein Leben für Rock’n’Roll bedeutet: «Walk on the wild side».

Sex, Drogen und Rock’n’Roll werden gerne gemeinsam in einem Atemzug genannt. Und Ersteres verkörpert die französische Sängerin Jane Birkin noch heute für eine Vielzahl ihrer Anhänger. Das erotisch gehauchte «Je t’aime» ist legendär. Gespannt darf man sein, wie sich die Kompositionen von Serge Gainsbourg anhören, wenn sie mit einem orientalischen Orchester untermalt sind.

Punk ist nur eine von vielen Untersparten, die der Rock’n’Roll hervorgebracht hat. Und Punk in seiner extravagantesten Form kommt von Nina Hagen. Auch heute noch ist das Energiebündel für rasante und exzentrische Auftritte bekannt.

Immer wieder während seines fünfzigjährigen Bestehens wurde am Rock’n’Roll herumgepröbelt und er wurde neu definiert. Oft wird er sich wohl selber am meisten gewundert haben, was diese Weiterentwicklung hervorgebracht hat.

Stilmischmasch
ist programmiert

Massive Attack haben Ende der 80er Soul, Dance, Jazz und Rap mit relaxten Dub-Samples unterlegt. Die Frage, ob das noch Rock’n’Roll ist, stellt sich da. Die Fachwelt legt die Stirn in Falten und erfindet den Begriff «Trip Hop». Doch statt zu grübeln, sollte man sich am Donnerstag lieber selber den Klangsphären des Trios hingeben.

Dasselbe gilt für «dEUS». Nach einer längeren Pause bringen die Belgier ihre Mischung aus neuartigen Folk-Klängen, Progressive Rock, Jazz und Noise wieder unter die Leute.

Rock eher jüngeren Datums spielen die Amerikaner The Dandy Warhols. Ob der Rock’n’ Roll bei seiner Geburtsstunde wohl geahnt hat, dass diese Musik eines Tages auch für Fernseh-Werbespots verwendet wird?

Hart, aber herzlich

Und was mag der Rock’n’Roll gedacht haben, als er zum ersten Mal Metal zu hören bekam? Die Franzosen Pleymo zeigen am Freitag auf, dass diese Stilrichtung von den Anfangstagen mit Black Sabbath bis zum neuartigen Lärm von Slipknot eine gewaltige Wandlung durchgemacht hat.

Und dank Bloodhound Gang weiss der Rock’n’Roll nun auch, dass er sich selber nicht immer tierisch ernst nehmen muss. Immerhin steigen die Amis für einen Videodreh in Affenkostüme und haben Songtexte, in denen sie ihre Bewunderung für Pornodarstellerinnen kundtun.
Doch Spass und nachdenkliche Texte schliessen sich nicht aus. Die Punkrocker The Offspring besingen ebenso Bandenkriege wie Möchtegerns, die sich selber zum Narren machen. Dabei spielen sie vehemente und heftige Stücke, die auch der Hinterste und Letzte noch mitsingen kann.

Neue Besen kehren besser

«That’s Rock’n’Roll», sagt man, wenn etwas mal nicht wie geplant läuft. Auch die Veranstalter des «Rock oz’Arènes» müssen gelegentlich gute Miene zum bösen Spiel machen, wenn eine Band ihren Auftritt unverhofft absagt.

Arg wird es aber, wenn mit Buju Banton, The Roots und Eddy Mitchell gleich drei Interpreten, die für denselben Tag gebucht sind, den Festivalmachern einen Korb geben. Doch diese machen das Beste daraus und bieten mehr als ebenbürtigen Ersatz. Nun gibt es am Samstag halt soullastige Chansons des in Kanada lebenden Ruander Corneille, rockig anmutenden 80er-Pop von der schottischen Legende Simple Minds und spirituell angehauchten Reggae von den Franzosen Sinsemilia.

Und keine Angst, lieber Rock’n’-Roll: Die Knallerei kurz vor dem Auftritt der letzten Band ist nicht etwa irgendein neuer Rock-Stil, sondern das traditionelle Feuerwerk, mit dem das «Rock oz’Arènes» am letzten Tag jeweils aufwartet. Alles Gute zum Geburtstag, Rock’n’Roll – und auf die nächsten fünfzig!

Der Freitag, 13. August (Offspring, Bloodhound Gang) ist bereits ausverkauft. Für die übrigen drei Tage (11., 12. und 14. August) verlosen die FN pro Tag zweimal zwei Tickets. Diese können am Montag, 9. August, ab 13 Uhr am Verlagsschalter in Murten abgeholt werden.
Das Programm

l Mittwoch, 11. August: Casinobühne: 19.00 The Rambling Wheels, 23.00 Ray Wilko; Hauptbühne: 20.00 Jane Birkin, 21.45 Lou Reed, 23.45 Nina Hagen.
l Donnerstag, 12. August: Casinobühne: 19.00 Swab, 21.15 Pendleton, 23.15 Puppetmastaz, 01.30 manufactur; Hauptbühne: 20.00 dEUS, 22.00 The Dandy Warhols, 00.00 Massive Attack.
l Freitag, 13. August: Casinobühne: 19.00 The Mad Cowgirl Disease, 21.15 Brazen, 23.15 Electric Eel Shock, 01.30 Underschool Element; Hauptbühne: 20.00 Pleymo, 22.00 Bloodhound Gang, 00.00 The Offspring.
l Samstag, 14. August: Casinobühne: 20.00 The Watzloves, 21.45 Petit Vodo, 23.55 Kera, 01.45 La Caravane Electro; Hauptbühne: 19.00 Popa Chubby, 20.45 Corneille, 22.45 Simple Minds, 00.40 Feuerwerk, 00.45 Sinsemilia. FN

Meistgelesen

Mehr zum Thema