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Humanitäre Not im Sudan nimmt weiter zu – Waffenruhe ungewiss

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Wegen der anhaltenden Kämpfe im Sudan spitzt sich die humanitäre Lage in dem nordostafrikanischen Land immer weiter zu.

Der Beschuss in verschiedenen Städten des Landes ging auch am Dienstag weiter. Tausende Zivilisten seien deshalb in ihren Wohnungen und Häusern gefangen, oft ohne Strom und ohne Möglichkeit, Essen, Wasser oder Medikamente zu besorgen, teilte der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk am Dienstag in Genf mit.

Allein in der sudanesischen Hauptstadt Khartum sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) drei Gesundheitseinrichtungen beschossen worden. Dabei seien mindestens drei Menschen getötet worden. Insgesamt haben laut den Vereinten Nationen (UN) mindestens 270 Menschen seit Beginn des Konflikts am Samstag ihr Leben verloren.

In dem seit Jahren politisch instabilen Land kämpfen seit dem Wochenende die zwei mächtigsten Generäle und ihre Einheiten um die Vorherrschaft. Die zwei Männer führten das Land mit rund 46 Millionen Einwohnern seit einem gemeinsamen Militärcoup im Jahr 2021. De-Facto-Präsident Abdel Fattah al-Burhan, der Oberbefehlshaber der Armee ist, kämpft mit dem Militär gegen seinen Stellvertreter Mohammed Hamdan Daglo, den Anführer der mächtigen paramilitärischen Gruppe Rapid Support Forces.

Seit Langzeitmachthaber Omar al-Baschir 2019 gestürzt wurde, kämpft das sudanesische Volk für eine demokratische Regierung. Den Versprechungen des Militärs, die Macht abgeben zu wollen, folgten all zu oft allerdings kaum Taten. Ein Ende 2022 abgeschlossenes Abkommen hätte die Machtübergabe des Militärs an eine Zivilregierung vorgesehen. Der neue Konflikt hat das Land nun in eine Krise mit ungewissem Ausgang gestürzt. Noch ist nicht absehbar, ob eine Seite schnell die Oberhand gewinnen kann.

Am Dienstag zeigten sich die Führer beider Lager zwar offen für eine kurze Waffenpause von 24 Stunden ab dem Abend. Völlig unklar ist jedoch, wie verlässlich diese Bekenntnisse sind. Verabredungen über jeweils dreistündige Feuerpausen am Sonntag- und Montagnachmittag hatten beide Seiten gebrochen.

Die G7-Aussenminister forderten am Dienstag ein Ende der Gewalt. «Wir rufen alle Akteure auf zu Verhandlungen zurückzukehren und aktive Schritte zu unternehmen, um Spannungen abzubauen», heisst es im Abschlusspapier zum Treffen der Minister im japanischen Karuizawa.

Humanitäre Korridore für Verletzte und Zivilisten, die seit Tagen in ihren Häusern oder öffentlichen Einrichtung festsitzen, seien dringend nötig, sagte Farid Abdulkadir, Sudan-Chef der Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRC). Auch andere Hilfsorganisationen, die vor Ort sind, schildern, wie dramatisch sich die Kämpfe auf die Zivilbevölkerung auswirken: Alle Krankenhäuser im Bundesstaat Nord-Darfur hätten schliessen müssen, «entweder weil sie sich in der Nähe der Kämpfe befinden oder das Personal wegen der Gewalt nicht in die Einrichtungen gelangen kann», sagte Cyrus Paye, der Projektkoordinator von Ärzte ohne Grenzen in Al-Faschir, der Hauptstadt von Nord-Darfur, am Dienstag. Auch Njala, die Hauptstadt des angrenzenden Bundesstaates Süd-Darfur, ist schwer von den Kampfhandlungen im Westen des Landes betroffen.

Die Region Darfur treffen die schweren Auseinandersetzungen besonders hart. Seit Jahrzehnten wird die Region von Kämpfen zwischen verschiedenen Volksgruppen und Milizen und der sudanesischen Regierung erschüttert. Ben Hunter, Ostafrikaexperte bei Verisk Maplecroft, einem Unternehmen für Risikobewertung, sieht vor allem dort das Potenzial für eine Ausweitung des Konflikts: «In Njala sind auch Kämpfer ehemaliger Rebellengruppen stationiert, die in aller Eile für den Einsatz an der Seite der Armee und der RSF umgeschult wurden.» Es handele sich um ehemalige Söldner, die aus Kämpfen in Libyen zurückgekehrt seien.

Indes teilte die Bundeswehr mit, Unterstützung für das Auswärtige Amt im Falle einer militärisch abgesicherten Evakuierung deutscher Staatsbürger vorzubereiten. «Die Bundeswehr verfügt über spezialisierte Kräfte, die sich fortlaufend auf das Szenario einer Evakuierungsoperation vorbereiten und dafür permanent abrufbereit gehalten werden», sagte ein Sprecher des Einsatzführungskommandos am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

Ob es Pläne für die insgesamt 4000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Vereinten Nation im Sudan gibt, darunter 800 Ausländer, wollte eine UN-Sprecherin in Genf nicht kommentieren. Die Absicht sei auf jeden Fall, vor Ort zu bleiben, und das humanitäre Mandat der UN zu erfüllen. Voraussetzung für diese Evakuierungsaktionen wäre ohnehin eine Waffenpause. Vor allem der Flughafen in Khartum stand in den vergangenen Tagen im Zentrum der Kampfhandlungen. Die UN haben nach eigenen Angaben derzeit weder Wege in den noch aus dem Sudan.

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