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«Ich habe viele gute Beziehungen»

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Am Dienstag sind Sie als offizieller Kandidat für den Posten des Präsidenten des Eishockey-Clubs Freiburg-Gottéron nominiert worden. Wie haben Sie Ihren ersten Tag im Rampenlicht erlebt?

 Ehrlich gesagt war ich schon ein wenig nervös. Alle hatten natürlich viele Fragen an mich, das Fernsehen, die Radios, die Zeitungen. Ich war den ganzen Tag ziemlich angespannt.

 

 Und, gefällt es Ihnen, im Rampenlicht zu stehen?

Es ist sicher nicht der Grund dafür, dass ich mich als Kandidat zur Verfügung stelle. Als ehemaliger Präsident der Freiburger Handelskammer bin ich es mir gewohnt, ab und zu im Fokus zu stehen. Und das ist grundsätzlich auch kein Problem für mich. Aber insgesamt war das Rampenlicht sicher eher etwas, das mich in meinem Entscheidungsfindungsprozess gebremst hat.

 

 Warum haben Sie sich trotzdem dafür entschieden, für das Amt zu kandidieren?

Es ist natürlich eine schöne Aufgabe, eine tolle Herausforderung. Ich bin jetzt 65 und stehe am Ende meiner beruflichen Karriere. Klar, ich hätte mich zurückziehen und den Ruhestand geniessen können. Aber die Aufgabe hat mich sehr gereizt. Gottéron ist zwar ebenfalls ein Unternehmen, aber das Produkt ist natürlich etwas ganz anderes als alles, was ich in meiner beruflichen Karriere erlebt habe. Gottéron ist das Aushängeschild des Kantons, der Club trägt in der gesamten Schweiz die Fahne Freiburgs hoch.

 

 Wie haben Sie die Entwicklung rund um den Club und die Mannschaft in den letzten Jahren mitverfolgt?

Wie jeder Fan habe ich mir natürlich viele Spiele angeschaut. Aber ich war nie innerhalb dieses Milieus, das muss ich direkt eingestehen. Die Ausgangslage präsentiert sich deshalb sicherlich so, dass ich noch viel zu lernen habe. Ich weiss, wie man führt und motiviert, aber ich habe keine Erfahrung im Eishockey-Business.

 

 Dann ist anzunehmen, dass Sie nicht vorhaben sich in sportliche Belange, wie beispielsweise die Transfers, einzumischen.

Wenn ich weit genug eingearbeitet bin und die Rahmenbedingungen kenne, dann werde ich bei solchen Themen sicherlich ebenfalls den Standpunkt des Präsidenten einbringen. Schliesslich haben Transfers immer einen direkten Einfluss auf die Finanzen.

 

 Wenn es dem Team schlecht lief, kam es unter dem ehemaligen Präsidenten Laurent Haymoz schon einmal vor, dass der Präsident die Spieler zusammenstauchte. Wird man Sie in schwierigen Zeiten ebenfalls in der Kabine antreffen?

Das müsste ich situativ entscheiden. Manchmal kann das nötig sein, aber es muss sicher nicht regelmässig vorkommen. Es bedarf schon einer aussergewöhnlichen Situation. Führen hat in meinen Augen viel mit Delegieren zu tun, mit Vertrauen und Autonomität der einzelnen Elemente. Der Ablauf muss auch ohne ständige Kontrolle funktionieren.

 

 Wie sehen Sie die Rolle des Präsidenten von Gottéron?

Das Wort, das mir dazu in den Sinn kommt, ist schwierig ins Deutsche zu übersetzen. Ich möchte ein «rassembleur» sein, einer, der alle Kräfte bündelt, um für die Mannschaft bestmögliche Rahmenbedingungen zu schaffen. Man wird mich sicher oft in der Eishalle antreffen, gleichzeitig möchte ich nicht omnipräsent sein. Ich werde so viel wie möglich delegieren, um mich auf die strategische Ausrichtung des Clubs konzentrieren zu können.

 

 Welches sind in den nächsten Jahren die grössten Herausforderungen für Gottéron?

 Die grösste Herausforderung ist immer der finanzielle Bereich. Ohne gesunde Finanzen geht gar nichts. Als weitere Herausforderung kommt die zukünftige Infrastruktur hinzu, die es benötigt, um unsere Rolle als eines der besten Teams des Landes zu behalten.

 

 Finanziell scheinen Sie einen ziemlich gesunden Club zu übernehmen. In der ganzen Schweiz wird Gottéron in diesem Bereich immer wieder als Vorzeigeverein betitelt.

Das ist so, und dafür möchte ich mich bei meinen Vorgängern bedanken. Sie haben eine hervorragende Arbeit geleistet. Auch die letzte Saison konnten wir finanziell wieder ausgeglichen, sogar mit einem leichten Plus abschliessen.

 

 Eine der Haupteinnahmequellen ist das Sponsoring. Ihre vielen Kontakte zu den Vertretern der regionalen Wirtschaft dürfte der Hauptgrund dafür sein, warum Sie als Kandidat angefragt worden sind.

Tatsächlich habe ich als ehemaliger Präsident der Handelskammer viele gute Beziehungen zu den politischen Behörden und den Vertretern der Wirtschaft. Vor allem aber besteht ein grosses Vertrauensverhältnis zwischen mir und den Hauptakteuren Gottérons, als da wären die Kantonalbank, die Groupe E oder auch der ehemalige Präsident Gaston Baudet.

 

 Der Club hat in den letzten Jahren wiederholt betont, dass er in Sachen Budget den Plafond erreicht hat, weil unter den momentanen Umständen die Einnahmen nicht grösser werden können. Wie sehen Sie das?

Freiburg ist sicher nicht Zürich, Genf oder Basel. Aber ich denke, dass es auch in Freiburg noch ein bisschen zusätzliches Potenzial hat, wenn auch sicher nicht unbegrenzt. Und vielleicht liegt auch ausserhalb des Kantons noch ein bisschen Potenzial brach.

 

 Wird das Budget auf nächste Saison hin erhöht?

Dazu möchte ich mich noch nicht äussern. Die Zahlen werden an der Generalversammlung vom 3. Juli diskutiert. Ausserdem bin ich ja noch gar nicht Präsident, sondern lediglich Kandidat.

 

 Im Gegensatz zu Ihren Vorgängern haben Sie für dieses Interview von Beginn weg deutsch gesprochen. Welche Beziehungen pflegen Sie zum deutschen Kantonsteil?

Gottéron ist der Club des ganzen Kantons Freiburg. Ob deutsch oder französisch ist egal. Es ist wichtig, dass der Club diesen Trumpf auch weiter ausspielt und der ganze Kanton hinter Gottéron steht. Deshalb wollte ich ein Zeichen setzen und das Interview auf Deutsch geben, auch wenn es nicht meine Muttersprache ist.

 

Zur Person

Ehemaliger Präsident der Handelskammer

Charles Phillot verfügt über zahlreiche Erfahrungen als Unternehmer. Der 65-jährige Glanebezirkler war für drei Freiburger Unternehmen als Generaldirektor tätig, 1983 bis 1994 für die Condis AG in Rossens, 1994 bis 1996 für die Métar AG in Freiburg und von 1996 bis 2011 für das Maschinenunternehmen Frewitt in Granges-Paccot, wo er heute noch im Verwaltungsrat sitzt. Zwischen 2006 und 2011 war er zudem Präsident der Freiburger Handelskammer. Politisch war der Oberstleutnant von 1991 bis 2001 als Syndic von Villargiroud tätig, das seit der Fusion mit anderen Gemeinden seit 2001 Villorsonnens heisst.fm

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