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«Ich trete auf dem Höhepunkt ab»

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Daniel Spicher, das Hinspiel in der Aufstiegsrunde für die 1. Liga Promotion hat 2:2 geendet. Wie zufrieden sind Sie rückblickend mit dem Resultat von Münsingen?

Wir wollten nicht verlieren und ein Tor schiessen–das ist uns gelungen. Wir haben sogar doppelt getroffen. Für ein 2:2 hätten wir vor dem Anpfiff sofort unterschrieben. Aber wenn man den Spielverlauf betrachtet, hätten wir eigentlich gewinnen müssen. Wir haben 1:0 geführt und hatten gute Chancen, auf 2:0 zu erhöhen. Stattdessen mussten wir den Ausgleich hinnehmen. Kurz vor der Pause legten wir erneut vor, zum Sieg hat es dennoch nicht gereicht. Das ist ärgerlich.

 

 Wie schätzen Sie Ihre Chancen für das heutige Rückspiel (18 Uhr, Birchhölzli) ein?

Wir sind in einer leicht besseren Ausgangslage, weil wir zuhause und auf Kunstrasen spielen. Der Kunstrasen kommt unserer technischen Spielweise sicherlich mehr entgegen als Münsingen, das in erster Linie vom Kampf lebt. Zudem haben wir den Vorteil, dass unser Gegner auf Sieg spielen muss. Der Ausgang des Spiels ist offen, wie so oft werden Details über Sieg und Niederlage entscheiden.

 

 Münsingen hat während der Meisterschaft am wenigsten Tore aller 1.-Liga-Teams erhalten. Auch der SCD glänzte mit einer starken Defensive. Haben Sie eine Erklärung, warum beim Hinspiel gleich vier Tore gefallen sind?

Wirklich erklären kann ich es mir nicht. Vielleicht hat es damit zu tun, das beide Mannschaften den zahlreichen Zuschauern Spektakel bieten wollten und daher etwas zu offensiv agiert haben. Eine Rolle dürfte auch die Nervosität gespielt haben. Bei einem so wichtigen Spiel sind alle nervöser als üblich und machen deswegen auch etwas mehr Fehler.

Was muss Ihr Team heute besser machen, damit es nicht erneut zwei Gegentreffer kassiert?

Münsingen operiert fast ausschliesslich mit langen Bällen auf seine kräftigen und grossgewachsenen Stürmer. Da ist es wichtig, dass wir jeweils schnell von Angriff auf Verteidigung umschalten und schauen, dass wir immer hinter dem Ball stehen. Zudem müssen wir unbedingt Eckbälle und Freistösse in Strafraumnähe vermeiden. Münsingen ist sehr stark bei Standardsituationen und hat seine beiden Tore nach Freistössen erzielt.

 

 Und wie schaffen Sie es, die starke Berner Verteidigung erneut zu überwinden?

Es nützt nichts, wenn wir unsere Stürmer mit hohen Bällen anspielen. Gegen die grossgewachsenen Berner Verteidiger sind sie chancenlos. Wir müssen über die Seiten spielen, den Ball flach halten und die Schnelligkeit unserer Angreifer ausnützen. Zudem müssen wir wieder Pressing spielen und den Gegner zu Fehlern verleiten. Damit hatten wir bereits beim 0:1 im Hinspiel Erfolg, als ein Berner unter Druck den Ball vertändelt hat.

 

 Sie tragen seit zehn Jahren die Farben des SC Düdingen, das heutige Spiel könnte ihr letztes im Dress des SCD sein …

Ich bin eigentlich zuversichtlich, dass wir gegen Münsingen gewinnen und ich dann in der 2. Aufstiegsrunde nochmals die Möglichkeit habe, für Düdingen aufzulaufen. Aber ja, meine Zeit beim SCD neigt sich dem Ende zu. Während der Meisterschaft habe ich kaum über meinen Abschied gesprochen; er war noch so weit weg und ich zu sehr auf die nächsten Spiele fokussiert, um mir darüber gross Gedanken zu machen. Erst seit dem Beginn der Aufstiegsspiele realisiere ich richtig, dass mein Abschied immer näher rückt. Es ist eine sehr, sehr spezielle Situation …

Inwiefern?

Auf der einen Seite freue ich mich auf meine neue Aufgabe als Trainer beim FC Tafers, anderseits hatte ich in Düdingen eine fantastische Zeit. Ich durfte dabei sein, als der SCD im Jahr 2005 den Aufstieg in die 1. Liga schaffte. Ich durfte miterleben, wie wir ein Jahr später mit einer sensationellen Rückrunde den Ligaerhalt geschafft haben, obwohl keiner mehr an uns geglaubt hat. Die genialen Cupfights gegen Servette und Thun, jetzt die Aufstiegsspiele–das alles sind Momente, die man nie mehr vergisst. Mir lag auch immer das Zwischenmenschliche sehr am Herzen, und ich kenne keinen anderen Verein, in dem die dritte Halbzeit so toll gelebt wird wie in Düdingen.Ich habe in meiner Zeit auf dem Birchhölzli mit fast 200 verschiedenen Spielern zusammengespielt. Mit den meisten stehe ich noch heute in Kontakt und viele sind Freunde fürs Leben geworden.

 

 Was hat Sie dazu bewogen, beim SCD aufzuhören und künftig als Trainer tätig zu sein?

Nachdem ich letzte Saison nur vereinzelt zum Einsatz gekommen war, wollte ich mir und allen anderen beweisen, dass ich mich nochmals in der 1. Liga durchsetzen kann. Das habe ich geschafft. Aber der Aufwand, den es dafür benötigt, ist mit vier Trainings, den Wochenendspielen und einem 100-Prozent-Job gross. Dann ist da noch ein anderer Faktor: Seit einigen Jahren ist der Verein dabei, sein Team zu verjüngen. Das ist ein guter und wichtiger Prozess. Mit meinen 31 Jahren bin ich für einen 1.-Liga-Spieler überdurchschnittlich alt. Für mich ist es Zeit, meinen Platz an einen Jüngeren zu übergeben. Man soll ja immer auf dem Höhepunkt abtreten–das tue ich nun.

 

 Sollte der SC Düdingen den Sprung in die 1. Liga Promotion schaffen, würde der eigentliche Höhepunkt erst noch folgen. Haben Sie für diesen Fall beim FC Tafers eine Ausstiegsklausel?

Dem Sportchef des FC Tafers habe ich tatsächlich vor einiger Zeit gesagt, dass ich im Falle eines Aufstiegs in Düdingen bleiben würde (lacht). Das war allerdings, lange bevor feststand, dass der SCD die Promotionsspiele erreichen würde–und war auch nicht ganz ernst gemeint. Ich habe in Tafers zugesagt, und dabei bleibe ich. Ich freue mich auf die neue Herausforderung.

 

 Werden Sie beim FC Tafers auch die Fussballschuhe schnüren oder stehen Sie nur an der Seitenlinie?

Das ist noch offen und hängt auch von der Liga ab, in der wir nächstes Jahr spielen. Die Variante, dass ich in Tafers als Spielertrainer arbeite, ist aber durchaus denkbar.

«Wir sind in einer leicht besseren Ausgangslage, weil wir zuhause und auf Kunstrasen spielen.»

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