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Im Kanton Freiburg gibt es genügend Wohnungen – aber die falschen

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Dem Kanton Freiburg droht vorerst keine Wohnungsnot, wie dies in anderen Teilen des Landes der Fall ist. Jedoch fehlen laut Mieterverband geeignete Familienwohnungen. 

Die Schweiz steuert gemäss verschiedenen Experten in den kommenden Jahren auf eine Wohnungsnot zu. Eine kürzlich veröffentlichte Studie der Raiffeisen zeigt, dass es für Schweizerinnen und Schweizer immer schwieriger wird, eine Wohnung zu finden. Grund dafür seien demnach die hohen Baulandpreise und die rückläufige Bautätigkeit aufgrund teils rigider Vorschriften. Ausserdem bleibe die Zuwanderung hoch und so auch der Bedarf an neuen Wohnräumen.

Der Wirtschaftsminister Guy Parmelin schätzte den jährlichen Bedarf an neuen Wohnungen kürzlich auf rund 50’000. Ein ungenügendes Wohnungsangebot könne die Wirtschaftsentwicklung einschränken und zu sozialen Spannungen führen, so der Bundesrat.

Seit Jahresbeginn ist die Leerwohnungsziffer schweizweit von 1,54 Prozent im Vorjahr auf 1,31 Prozent gefallen. In einigen Regionen herrsche schon Wohnungsknappheit, in einigen gar Wohnungsnot, schreibt die Raiffeisen. Die Kantone Genf, Zürich und Zug weisen bei Mietwohnungen Leerstandsquoten von deutlich unter einem Prozent auf. Bis 2024 dürfte die Ziffer laut Studie auch schweizweit unter die 1-Prozent-Marke sinken.

In Freiburg weniger akut

Im Kanton Freiburg liegt diese Leerstandsquote momentan bei 1,77 Prozent, wie Jonathan Massonnet von der Wirtschaftsdirektion auf Anfrage der FN mitteilt.

Im Vergleich mit den anderen Kantonen, insbesondere den städtischen Gebieten, ist die Wohnungssituation bei uns noch relativ gut.

Die Unterschiede sind jedoch je nach Region relativ gross. Während die Quote im Sense- und Seebezirk bei 1,3 Prozent liegt, ist sie im Vivisbachbezirk bei lediglich 0,73 Prozent. In der Stadt Freiburg liegt sie mit 2,56 Prozent deutlich höher. Im Kanton Freiburg gibt es also, im Gegensatz zum nationalen Trend, in der grössten Stadt prozentual mehr leere Wohnungen als auf dem Land. Der Grund dafür sei die relativ hohe Bautätigkeit in der Stadt Freiburg in den letzten Jahren, erklärt Massonnet. Dadurch seien auch die Mietzinse relativ stabil geblieben.

In Murten unter einem Prozent

Die Situation in der Stadt Freiburg lässt sich jedoch nicht auf andere Städte des Kantons übertragen. Die Leerstandsquoten in Murten (0,97 Prozent) oder Estavayer-le-Lac (0,47 Prozent) sind massiv tiefer als in der Kantonshauptstadt, wie ein Blick auf die Karte des Bundesamts für Statistik zeigt. 

Nahe beim Kantonsdurchschnitt von 1,77 Prozent liegen Düdingen mit 1,58 Prozent und Kerzers mit 1,82.

Die Leerstandsquote hänge von vielen verschiedenen Faktoren ab, so Massonnet. Darunter Angebot und Nachfrage, Raumplanung, Demografie und Wirtschaft in den jeweiligen Gebieten. «Auch wenn die Wohnungssituation von Gemeinde zu Gemeinde sehr unterschiedlich ist im Kanton Freiburg, sind wir im Durchschnitt nicht in einer kritischen Situation.»

Die Freiburger Wirtschaftsdirektion geht deshalb nicht davon aus, dass es im Kanton in absehbarer Zukunft zu einer akuten Wohnungsknappheit kommen könnte. «Auf Initiative des Staatsrats wurde der Wohnungs- und Immobilienmonitor gegründet, welcher genau solche Entwicklungen antizipieren kann», so Massonnet.

Was die Situation im Kanton ebenfalls entschärfe, sei die Tatsache, dass die Mieten in den letzten zehn Jahren kaum gestiegen seien, sagt Massonnet. Dies sei möglich gewesen, weil es neben dem Bevölkerungswachstum auch immer genügend neue Wohnungen gab.

Im Kanton Freiburg fehlen laut Mieterverband Familienwohnungen mit fünf oder mehr Zimmern.
Corinne Aeberhard/a

Die falschen Wohnungen

Der Deutschfreiburger Mieterverband bestätigt zwar, dass es momentan im Kanton genügend freie Wohnungen gibt. Von einer entspannten Lage könne man aber trotzdem nicht sprechen, sagt der Präsident Valentin Vonlanthen. «Es gibt zwar genügend Wohnungen, aber die falschen», so Vonlanthen, und ergänzt: 

Drei-Zimmer-Wohnungen gibt es wie Sand am Meer.

Es würden aber erschwingliche Fünf-Zimmer-Wohnungen für Familien fehlen. Diese seien besonders gefragt, weil sich viele Familien Eigentum nicht mehr leisten können (siehe Kasten). Ein Blick in die Statistiken bestätigt diese Aussage. Von 2014 bis 2021 wurden im Kanton Freiburg knapp 3000 neue Wohnungen gebaut. Davon haben nur gerade gut 400 mindestens fünf Zimmer, wie das statistische Jahrbuch des Kantons zeigt.

Als Erklärung für diese Entwicklung nennt Vonlanthen geschäftliche Interessen der Investoren: «Es ist rentabler, Drei-Zimmer-Wohnungen zu bauen. Von solchen passen mehr in eine neue Überbauung als grössere Wohnungen, und der Profit steigt.»

Es sei deshalb zu kurzsichtig, nur die Leerstandsquote anzuschauen, um zu wissen, ob der Wohnungsmarkt spielt, so Vonlanthen. «Es bringt nichts, wenn es viele freie Drei-Zimmer-Wohnungen gibt und Familien gleichzeitig keinen geeigneten Wohnraum zu einem bezahlbaren Preis finden.»

Wohneigentum

Die Preise steigen weiter

Seit rund 20 Jahren steigen die Preise für Wohneigentum in der Schweiz. Während Häuser im Vergleich zum dritten Quartal 2022 um 0,6 Prozent teurer wurden, legten die Preise für Wohnungen im Schlussquartal 2022 noch um 0,3 Prozent zu, wie die Immobilienbewertungsplattform Realadvisor mitteilt. Das vergangene Jahr war demnach das zwanzigste in Folge mit steigenden Immobilienpreisen, wobei die Preise im Gesamtjahr kumuliert um 5 Prozent angezogen haben.

Ein Trend, der auch im Kanton Freiburg zu beobachten ist, wie die Wirtschaftsdirektion auf Anfrage mitteilt. «Auch wenn die Mietzinsen im Kanton in den letzten Jahren mehr oder weniger konstant geblieben sind, kann man dies bei den Preisen für Eigentum leider nicht feststellen», so Jonathan Massonnet von der Freiburger Wirtschaftsdirektion. Das Eigenheim bleibt deshalb für viele Menschen ein Traum. du

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