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«In der Pfadi darf jeder sein, was er will»

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«In der Pfadi darf jeder sein, was er will»

Pfadi Düdingen wurde 70 Jahre alt

Schon seit 70 Jahren betreut die Pfadi Düdingen Kinder und Jugendliche und hat es geschafft, sich im «Kampf» um das wachsende Freizeitangebot für Junge zu behaupten.

Von IMELDA RUFFIEUX

Die Pfadfinder sind eine weltweite Jugendorganisation, die 1907 in England gegründet worden ist und sich seither auf alle Kontinente erstreckt. Die Ziele, die der Gründer Lord Baden-Powell damals verfolgte, nämlich Kinder zu selbstbewussten und selbständigen Menschen zu formen und ihnen Respekt gegenüber der Natur sowie den Mitmenschen näherzubringen, haben auch heute noch Bestand.

Die Methoden und die Organisation an sich haben aber in den letzten Jahren einige Anpassungen erfahren. Für Aussenstehende wirken die Pfadi mit der Uniform, dem Halstuch, der Fahne und einigen Ritualen etwas gar militärhaft. Dieses Vorurteil widerlegen Reto Käser und Christoph Jungo von der Pfadi Düdingen in einem Gespräch mit den FN.

Uniform gegen
soziale Unterschiede

Gerade die Uniform hat der Pfadi-Gründer nicht etwa eingeführt, um damit die paramilitärische Organisation der Pfadi zu demonstrieren. Der Gedanke dahinter war vielmehr, dass die Pfadi für Kinder aller sozialen Schichten offen sein sollte. Durch die gleiche Uniform wurde die unterschiedliche Herkunft bedeutungslos.

Vor 70 Jahren ist die Pfadi Düdingen von Kaplan Hermann Schneuwly gegründet worden. Damals war es eine reine Männerdomäne, heute sind unter den rund 150 Kindern der Pfadi Düdingen die Hälfte Mädchen. Sie werden von 25 bis 30 Leitern betreut, die alle zwei bis drei Wochen eine Gruppenstunde vorbereiten. Die Pfadi sind dabei in zwei Altersgruppen unterteilt: In der ersten Stufe sind die Zweit- bis Fünftklässler vertreten, in der zweiten Stufe die Jugendlichen ab der sechsten Klasse. Zur Tradition gehören die Sommerlager.

Drei deutschsprachige Abteilungen

Die Mitgliederzahlen sind leicht rückläufig, halten sich aber im Rahmen, wie Christoph Jungo, Abteilungsleiter der Pfadi Düdingen und damit «höchster Pfadi», erklärte. Düdingen ist etwa gleich gross wie die zweite deutschsprachige Abteilung, Maggenberg-Freiburg. Die dritte, Andromeda Murten, ist wesentlich kleiner. Insgesamt gibt es im Kanton Freiburg 16 Abteilungen.

Kreativ sein, sich viel in der Natur aufhalten und das Gruppengefühl stärken – das sind auch heute noch wichtige Bestandteile der Gruppenstunden. «Bei uns wird Wert darauf gelegt, dass wir das Angebot dem persönlichen Fortschritt der Kinder anpassen», erklärt Leiter Reto Käser. Dabei spiele es keine Rolle, dass verschiedene Altersstufen zusammenkommen. Im Gegenteil: «Die Jüngeren lernen von den Älteren, ohne überfordert oder überfahren zu werden. Und die Älteren übernehmen die Verantwortung für die Jüngeren. Das funktioniert sehr gut.»

Die Pfadi Düdingen ist in der komfortablen Lage, über eigene Räumlichkeiten zu verfügen. Am Obermattweg steht das Pfadiheim: Die ehemaligen Pavillons wurden umgebaut und renoviert, so dass die Pfadi über grössere und kleinere Aufenthaltsräume, Übernachtungsmöglichkeiten und eine Küche verfügt. Das Heim wird auch regelmässig vermietet.
Die Aktivitäten der Pfadi werden einerseits durch die Jahresbeiträge der Kinder (50 Franken) finanziert. Andererseits darf die Pfadileitung aber auch auf einen Jahresbeitrag von der Gemeinde und beiden Pfarreien zählen. Bei den Sommerlagern erhält die Organisation zudem pro Kind und Tag weitere Beiträge. «Wir werden wirklich sehr grosszügig unterstützt. Die Beziehungen sind sehr gut und wir haben das Gefühl, dass unsere Arbeit geschätzt wird.» Dies sei auch anlässlich der 70-Jahr-Feier zum Ausdruck gekommen, an der die Behörden teilgenommen und die Pfadi beschenkt haben.
Weitere Unterstützung erhält die Pfadi Düdingen von der Altpfadervereinigung APV, die mit etwa 120 Mitgliedern ebenfalls eine wertvolle Stütze der Jugendorganisation ist.

Keine Konkurrenz zu Sportvereinen

Wie jeder andere Verein ist die Pfadi mit dem Problem des wachsenden Freizeitangebots für Kinder und Jugendliche konfrontiert. Gerade beim Übertritt von der ersten zur zweiten Stufe gebe es einige Austritte.

«Wir sehen uns nicht als direkte Konkurrenz der Sportvereine, da wir ein ganz anderes Programm anbieten», hält Christoph Jungo fest. Trotzdem spüren die Leiter manchmal die Auswirkungen des Drucks auf die Jugendlichen, die Trainings fleissig zu besuchen. «Die Kinder setzen dadurch halt andere Prioritäten.»

«Vielleicht ist es ab einem bestimmen Alter auch nicht mehr so cool, in der Pfadi zu sein», meint Christoph Jungo. Man versuche zwar schon, das Angebot anzupassen und den Jugendlichen etwas zu bieten.

Trotzdem will man den Grundwerten treu bleiben. «Eine Lan-Party oder eine Playstation wird es im Pfadiheim aber nicht geben.» Genau darin bestehe die Chance der Pfadi: Das Überangebot an Nur-Leistung-Erbringen und sich TV-mässig berieseln zu lassen, wecke in einigen Kindern vielleicht das Bedürfnis nach etwas anderem. «Uns ist es sehr wichtig, die Kreativität der Kinder zu fördern. Die Leiter sind sehr kreativ und lassen sich immer etwas Neues einfallen», hält der Abteilungsleiter fest. Und Reto Käser ergänzt: «Das ist es doch gerade, was die Pfadi ausmacht, nicht das Kommerzielle, Alltägliche, sondern etwas Besonderes», betont Reto Käser.

Traditionen wie Waldaufenthalte mit dem Lagerfeuer-Programm haben sich etwas angepasst. Auch der Führungsstil sei heute längst von der Mitsprache der Kinder geprägt. «Sie können ihre Ideen einbringen. Es ist ein demokratischer Prozess, wo auch Kritik möglich und das Feedback sehr wichtig ist», meint Christoph Jungo, der seit der zweiten Klasse dabei ist.

Reto Käser schätzt auch den Kollegenkreis, der sich durch die Pfadi ausserhalb der Schule entwickelt hat. «Man lernt Ältere und Jüngere kennen, mit denen man sonst wenig Kontakt hätte.» In der Pfadi dürfe jeder sein, was er wolle. Es bestehe kein Leistungsdruck. «Mit relativ einfachen Mitteln wird es den Jugendlichen ermöglicht, ein paar schöne Stunden zu verbringen.» Gruppenstunden, aber auch Lagererlebnisse schweissen zusammen.
Als Bereicherung empfand Reto Käser auch die Ausbildung zum Leiter. Dazu gehört einerseits eine praktische Einführung durch ältere Leiter, andererseits auch Jungleiterkurse sowie später auf Pfadi-Bedürfnisse zugeschnittene Jugend-und-Sport-Kurse.

«Die Kurse bringen den Leiter auch persönlich weiter», ist Christoph Jungo überzeugt. Die Ausbildung wird im Sozialausweis eingetragen und ein Fähigkeitszeugnis bescheinigt den Leitern ihr Engagement in der ehrenamtlichen Jugendarbeit.
Ein Logo
zum Jubiläum

Zum Jubiläum hat sich die Pfadi Düdingen ein Logo geschenkt. Vorher bestand kein einheitliches Auftreten. Das Logo enthält den Düdinger Esel, der das Pfadi-Halstuch trägt, die international geltende Pfadi-Lilie in moderner Ausführung. Farblich ist das Logo mit den Farben des Düdinger Wappens sowie mit der Rot-Blau-Kennung der Pfadi Düdingen gestaltet. im

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