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In der Schweiz finden sich viele Zeugen von früheren Eiszeiten

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Fossile Überreste aus den letzten Eiszeiten sind in der Schweiz des Öfteren anzutreffen. Mammuts und Höhlenbären findet man am häufigsten.

Quartär ist die Bezeichnung für die jüngste geologische Periode unserer Erde. Sie begann vor 2,6 Millionen Jahren und dauert bis heute an. Das Hauptmerkmal dieser Periode ist der Wechsel zwischen globalen Abkühlungsphasen, in denen sich die Gletscher in einigen Teilen Europas und der Welt erheblich ausdehnten, und wärmeren Phasen, die als Zwischeneiszeiten bezeichnet werden. Derzeit befinden wir uns gerade in einer dieser Zwischeneiszeiten, die vor etwa 11‘700 Jahren begann. Eines der bekanntesten Tiere dieser Periode ist das Wollhaarmammut.

Auch ein Jungtier

Überreste von Wollhaarmammuts wurden in der Schweiz an vielen Orten gefunden, von Genf bis zum Kanton Thurgau. Die Fundstelle mit einer der reichsten Faunen eiszeitlicher Wirbeltiere in der Schweiz ist die von Niederweningen im Kanton Zürich. Diese Fundstelle lieferte Überreste von mehreren Tierarten. Am zahlreichsten sind die Überreste von Wollhaarmammuts, die auf ein Alter von etwa 45‘000 Jahren datiert wurden. 1890 wurde an dieser Fundstelle das erste Wollhaarmammut gefunden. Bis heute wurden mindestens neun Wollhaarmammuts, darunter ein Jungtier, geborgen.

Das Wollhaarmammut-Jungtier, das in Niederweningen ausgegraben wurde.
Bild Mammutmuseum Niederweningen/zvg

Das Wollhaarmammut, das eine Schulterhöhe von 2,7 bis 3,4 Metern erreichen konnte, hatte Stosszähne, die über zwei Meter lang waren. Mit seinem dichten Fell, das den ganzen Körper bedeckte, war dieses Tier an ein kaltes Klima angepasst. Die Wollhaarmammuts durchzogen die Steppen, die sich über Europa und Asien sowie Nordamerika erstreckten, in Gruppen. Sie ernährten sich hauptsächlich von verschiedenen Arten von Gräsern, wie Untersuchungen ihrer Zähne belegen.

Auch im Kanton Freiburg

Überreste von Wollhaarmammuts wurden auch an mehreren Orten im Kanton Freiburg gefunden. Im Steinbruch La Tuffière kam ein fragmentarischer Unterkiefer eines ausgewachsenen Wollhaarmammuts zum Vorschein und in der Kiesgrube Liebistorf ein ursprünglich 2,6 Meter langer Stosszahn.

Das Wollhaarmammut starb vor etwa 14‘000 bis 11‘000 Jahren aus. Die Ursachen für sein Aussterben werden bis heute diskutiert. Klimawandel in Verbindung mit einer intensiven, von Menschen durchgeführten Jagd könnten Gründe dafür sein.

Der Schädel eines Höhlenbären, der in der Bärenlochhöhle gefunden wurde, ist im Naturhistorischen Museum in Freiburg ausgestellt.
Bild Gaël Spicher

Hyänen und Nashörner

Die Fundstelle in Niederweningen lieferte neben den Wollhaarmammuts auch Überreste anderer Tiere, die für das Quartär typisch sind. So konnten Wollnashörner, Wildpferde, Steppenbisons, Höhlenhyänen und Wölfe nachgewiesen werden. Die Höhlenhyäne war eines der typischen Raubtiere der Steppe und jagte grosse Beutetiere wie zum Beispiel Wildpferde oder Wollnashörner.

Das Wollnashorn war zu dieser Zeit ein sehr häufig vorkommendes Steppentier. Es konnte eine Schulterhöhe von bis zu 2 Metern und eine Länge von bis zu 3,5 Metern erreichen. Sein Kopf war mit zwei Hörnern geschmückt, von denen das grössere eine Länge von 1,3 Metern erreichte. Das Nashorn war mit einem dicken Fell bedeckt, um der Kälte zu widerstehen. Die Ursache für das Aussterben der Wollnashörner ist ebenfalls umstritten, aber wie beim Wollhaarmammut sehen einige Forscher den Klimawandel als wahrscheinlichen Grund dafür.

Bären in der Höhle

Eine wichtige Fundstelle aus dem Quartär im Kanton Freiburg ist mit Sicherheit die Bärenlochhöhle in der Gemeinde Charmey in unseren Voralpen. Die Höhle wurde 1991 entdeckt und ab 1995 erforscht. Ab dem Jahr 2003 ist die Höhle gründlicher ausgegraben worden, wobei zahlreiche Knochen von verschiedenen Tieren entdeckt wurden. Der Höhlenbär war dabei am häufigsten vertreten.

Die Fundstelle wurde auf ein Alter von 47‘000 bis 28‘000 Jahren datiert, und die Forscher konnten die Höhle als Bärenhöhle identifizieren, die als Überwinterungs- und Wurfplatz diente. Des Weiteren erkannten sie, dass die Bärenpopulation, die sich dort aufhielt, hauptsächlich aus Weibchen bestand.

Ein Teilskelett eines Höhlenbären aus der Bärenlochhöhle, das im Naturhistorischen Museum in Freiburg ausgestellt ist.
Bild Gaël Spicher

Ein Vegetarier

Der Höhlenbär war in Europa weit verbreitet und grösser als sein Cousin, der Braunbär, dessen Überreste ebenfalls im Bärenloch gefunden wurden. Die grössten Exemplare des Höhlenbären erreichten eine Widerristhöhe von über 1,30 Metern und konnten über 3,50 Meter hoch werden, wenn sie sich auf die Hinterbeine stellten. Auch wenn seine Grösse beeindruckend ist und an ein grosses Raubtier denken lässt, war der Höhlenbär laut der Untersuchung seiner Zähne eher ein Vegetarier.

Überraschende Funde

Die Höhlenbärenpopulation im Bärenloch starb vor etwa 27‘800 Jahren während der Abkühlung, vor dem letzten Gletschermaximum, am Ende der letzten Eiszeit aus. Neben den Überresten von Bären wurden auch die Überreste anderer Tiere gefunden. Insbesondere Höhlenlöwen und Wölfe konnten nachgewiesen werden, aber das ist noch nicht alles.

Es wurden auch Überreste von Tieren gefunden, die aus derselben Zeit stammen und die wir gut kennen: Gämsen, Murmeltiere, Gelbschnabelschocker, Steinmarder und Füchse. Das Vorkommen einiger dieser Tiere ist interessant, zum Beispiel das des Murmeltiers, das heute nur noch in höheren Lagen zu finden ist.
Der Höhlenlöwe scheint wie der Höhlenbär während der letzten grossen Eiszeit aus dem Bärenloch verschwunden zu sein. Dennoch starb diese Art erst vor etwa 13‘000 Jahren endgültig aus, während der Höhlenbär schon viel früher, etwa 25‘000 Jahre vor unserer Zeit, verschwand.

Auch wenn wir Löwen heutzutage nur noch in der afrikanischen Savanne und im Gir-Wald in Indien kennen, wo die letzten Vertreter des Asiatischen Löwen leben, gab es in Europa während der Eiszeit den Höhlenlöwen, der an ein kaltes Klima angepasst war.

Der Mammutstosszahn aus der Kiesgrube von Liebistorf ist ebenfalls im Naturhistorischen Museum in Freiburg ausgestellt ist.
Bild Gaël Spicher

Bedeutende Fundstätte

Der Höhlenlöwe war eines der grössten Raubtiere seiner Zeit und auch etwas grösser als die heutigen Löwen. Er lebte in offenen Landschaften wie der Wollhaarmammutsteppe und jagte hauptsächlich Rentiere. Wahrscheinlich konnte er aber auch andere Tiere wie Wildpferde, Steppenbisons oder auch junge Bären oder junge Wollhaarmammuts erbeuten. Der Tierreichtum des Bärenlochs macht die Höhle zu einer bedeutenden Fossilienfundstätte im Kanton Freiburg.

Eine Vitrine über das Bärenloch sowie Überreste von Wollhaarmammuts, die in Freiburg gefunden wurden, sind im Naturhistorischen Museum in Freiburg ausgestellt. Die Wollhaarmammuts aus Niederweningen sind im Wollhaarmammutmuseum in Niederweningen im Kanton Zürich ausgestellt und zu besichtigen.

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