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Irak-Krieg: «Alles ist Propaganda»

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Irak-Krieg: «Alles ist Propaganda»

IKRK-Vize-Generaldirektor Andreas Wigger im Kollegium Heilig Kreuz

Der Vize-Generaldirektor des Internationalen Komitees fürs Rote Kreuz, Andreas Wigger, sagte den Mittelschülern im Kollegium Heilig Kreuz, sie sollten nicht alles glauben, was am Fernseher läuft. Er erläuterte die Probleme des Kriegs.

Von CHRISTIAN SCHMUTZ

«Der Irak erlebt seit über 20 Jahren Krieg in seinen unterschiedlichsten Formen», sagte Andreas Wigger bei seinem Vortrag im Kollegium Heilig Kreuz. Er selbst hatte nach dem Theologie-Studium in Freiburg jahrzehntelang als IKRK-Delegierter in vielen arabischen Ländern Kriegsgefangene besucht und konnte so den Rahmen und mögliche Folgen des aktuellen Krieges sehr gut abschätzen.

Zivilbevölkerung zahlt den Preis

«Die Probleme sind hier genau die gleichen wie bei den früheren Kriegen: Wieder zahlt die Zivilbevölkerung den Preis», sagte Wigger. Er wies darauf hin, dass dies aus Sicht des IKRK kein Befreiungs-, sondern ein Besetzungskrieg der US-Amerikaner und Briten ist. «Laut Genfer Konvention sind diese beiden dabei für die Zivilbevölkerung verantwortlich», sagte er. Darunter fielen Wasserversorgung, Spitäler, aber auch die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung. Beispielsweise gebe es viele Plünderungen, für die sich niemand verantwortlich zeige. «Das war vorhersehbar», sagte Wigger. «Und trotzdem haben es die Amis völlig unterschätzt.»

Die humanitären Organisationen könnten da nur helfend zur Seite stehen. Überhaupt sei die humanitäre Arbeit sehr gefährlich geworden. Erst am Dienstag habe das IKRK einen der sechs Delegierten in Badgad verloren, der ins Kreuzfeuer der Kriegsgegner geraten war.

Für Andreas Wigger ist die Skepsis der arabischen Welt gegenüber den westlichen «Befreiern» berechtigt. Hinter alle Fernsehbilder von CNN und BBC, die mit den Soldaten unterwegs seien, sowie den arabischen Sendern, die nur überfüllte Spitäler zeigten, stelle er ein grosses Fragezeichen. «Alles ist Propaganda, die Kriegsrealität wird überhaupt nicht gefilmt», sagte Wigger.

Ein Drittel
der Schüler zeigte Interesse

Rektorin Annemarie Schobinger zeigte sich im Anschluss an den Vortrag von Andreas Wigger sehr zufrieden. Der französischsprachige Vortrag von Paul Grossrieder fand am Mittwoch in einer vollen Aula statt, den deutschsprachigen besuchten am Donnerstag rund 90 Personen. «Etwa ein Drittel aller 930 Schülerinnen und Schüler war bei den Vorträgen ausserhalb der obligatorischen Schulzeit dabei», sagte Schobinger. Das seien mehr Schüler aus dem Heilig Kreuz, als am 19. März mitdemonstriert hätten.

Zufrieden war sie auch, dass Heilig Kreuz als einzige Freiburger Mittelschule die Informationsveranstaltung schon vor den Osterferien durchgeführt habe. «Ich habe etwas gegen das Warten», sagte Schobinger. Wer wisse schon, wie die Situation im Irak nach den Ferien aussehe. Weniger glücklich war sie mit der angelaufenen Sammlung für die Not leidende irakische Bevölkerung. Sie stellte aber in Aussicht, dass die Sammlung nach den Osterferien weitergehen könnte.

Gambach/St. Michael nach den Ferien

Am Dienstag 29. April, jeweils um 16 Uhr findet in den Kollegien Gambach und St. Michael auch je ein Vortrag mit Diskussion statt. Im Mittelpunkt steht dabei die Friedens- und Humanitärpolitik der Schweiz.

Heidi Grau und Barbara Fontana vom Departement für auswärtige Angelegenheiten sprechen auf Deutsch beziehungsweise Französisch. Auch hier wird bis zum 2. Mai für die irakische Bevölkerung Geld gesammelt. Beide Veranstaltungen sind Folgen der Mittelschüler-Demonstration von Mitte März. chs

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