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Ist Freiburg familienfreundlich?

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Ist Freiburg familienfreundlich?

Zehn Jahre Büro für Gleichstellung und für Familienfragen

Mit einer Fachtagung zur Familienpolitik und Gleichstellung wurde das Jubiläum des Gleichstellungsbüros gefeiert. Schlüsselthema der Veranstaltung war die Frage, wie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie besser erreicht werden kann.

Von ELISABETH SCHWAB-SALZMANN

«Der Staatsrat hat die Familienpolitik auf die Prioritätenliste der Regierungsrichtlinien für die Legislaturperiode 2002-2006 gesetzt», sagte die Gesundheits- und Fürsorgedirektorin, Ruth Lüthi, in ihrer Festansprache. Weiter sei sich der Staatsrat bewusst, dass sich die Bedürfnisse der Familien gewandelt haben.

Massnahmen koordinieren

In der neuen Verfassung werde einer umfassenden Vision der Familienpolitik Rechnung getragen, führte Ruth Lüthi aus. Zudem ziele er mit der Schaffung eines Lenkungsausschusses zur Koordination der familienpolitischen Massnahmen darauf hin, die Effizienz der existierenden Massnahmen zu steigern und die bestmögliche Information der Öffentlichkeit sicherzustellen.

Die Staatsrätin listete die bereits in den vergangenen 20 Jahren umgesetzten Massnahmen auf: Familienzulagen mit Leistungen, die im Vergleich zu anderen Kantonen konstant auf höchstem Niveau gehalten wurden, Familienzulagen für Haushalte in bescheidenen Verhältnissen, grosszügige Geburtenzulagen, die verglichen mit zehn anderen Kantonen am höchsten ausfallen, Steuerabzüge für Kinder u.v.a.
Freiburg ist gemäss Lüthi der erste Westschweizer Kanton, der systematische Subventionierung für Einrichtungen zur Betreuung von Kindern im Vorschulalter organisiert hat, was die Entwicklung der Betreuungsstrukturen im Kanton auslöste. Zudem wurde das Büro für Gleichstellung von Mann und Frau und für Familienfragen geschaffen.
Im Dezember 2001 hat der Staatsrat eine kantonale Kommission für eine umfassende Familienpolitik (KKUF) ernannt. Dies als Antwort auf ein Postulat von Nationalrätin Thérèse Meyer-Kälin und Isabelle Chassot sowie auf eine schriftliche Anfrage von Ursula Krattinger-Jutzet, die fragte: «Ist der Kanton Freiburg auch familienfreundlich?»

Der rund 170 Seiten umfassende Bericht zum Thema, der nun vorliegt, wurde von den beiden Leiterinnen des Gleichstellungsbüros redigiert und koordiniert: Geneviève Beaud Spang und Regula Kuhn Hammer. Drei Hauptziele nennt die KKUF: die Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, die soziale Sicherheit und die Schaffung eines Familienamtes sowie die Schaffung einer Informations-, Präventions- und Beratungsstruktur (s. Kasten). Dieser Bericht wurde übrigens von Béatrice Despland von der Universität Neuenburg mit folgenden Worten gelobt: «Er ist fundiert erarbeitet, schickt ihn als gutes Beispiel nach Bundesbern.»
«Ich verdiene ja genug, da muss meine Frau nicht ausser Hauses noch arbeiten», diesen immer noch viel gehörten Ausspruch zitierte Daniel Huber von der Beratungsstelle «UND», einer Fachstelle für Familien- und Erwerbsarbeit für Männer und Frauen. Er zeigte anhand von praktischen Beispielen, wie private Firmen und Verwaltungen Familienförderung verwirklichen können, von denen Arbeitgeber, Arbeitnehmer, deren Kinder und sogar das Steueramt Vorteile erhalten.

Ein Podiumsgespräch unter der Leitung von Louis Ruffieux brachte Wünsche und Standpunkte von Politikern zum Thema Familienpolitik zutage. Ist Freiburg familienfreundlich? Diese Frage konnten weder die Autoren des umfangreichen Kommissionsberichtes noch die Teilnehmer der Fachtagung abschliessend beantworten. Es brauche noch viel Arbeit, um dieses Ziel vollständig zu erreichen, sagte Regula Kuhn Hammer nach der Jubiläumsfeier.

Empfehlungen

Um die Situation von Familien im Kanton Freiburg zu verbessern, werden im Bericht der KKUF folgende Empfehlungen ausgesprochen:
l Verbesserung der familienergänzenden Kinderbetreuung (Finanzierung zwischen Familie, Gemeinde, Kanton gerechter aufteilen),
l Förderung von Teilzeitarbeit und Job-Sharing,
l unbezahlter Urlaub bei familiären Notfällen,
l Gleichsetzung Adoptionsurlaub und Mutterschaftsurlaub,
l Zertifizierung von familienfreundlichen Unternehmungen,
l systematische Stellvertretung von Lehrpersonen bei Absenzen,
l Unterrichtszeiten sollen harmonisiert werden, auch im Kindergarten, zweites Kindergartenjahr eingerichtet werden,
l soziale Sicherheit: Zusätzliche Zulagen für Kinder von 0 bis 15 Jahren,
l zusätzliche Zulagen für Kleinkinder von Geburt bis Kindergarten,
l Pauschalvergütungen für spitalexterne Krankenpflege,
l Schaffung eines Familienamts und einer Informations-Präventions-und Beratungsstruktur,
l Stipendien, Wohnbeihilfe und Unterstützung der Jugend.

Die KKUF ist nicht der Ansicht, dass die Familienpolitik hauptsächlich über Steuersenkungen wahrgenommen werden sollte. Sie verlangt, dass finanzielle Investitionen der öffentlichen Hand über andere Geldleistungen und Leistungen zugunsten der Familien realisiert werden. ess

Büro für Gleichstellung von Frau u. Mann u. für Familienfragen: 026 305 23 85; Fachstelle UND, Familien- und Erwerbsarbeit für Männer u. Frauen, Postfach 2913, 6002 Luzern.

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