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Janine Aerschmann: «Es geht um unsere Zukunft»

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Der Verein Jugend und Politik Sense setzt sich seit zehn Jahren dafür ein, mit ungewöhnlichen Angeboten Junge für Politik zu begeistern – zum Beispiel diesen Freitagabend mit einem Polit-Battle. Präsidentin Janine Aerschmann erklärt, was die junge Generation bewegt.

Die Klimabewegung zeigt: Jugendliche und junge Erwachsene interessieren sich für das politische Geschehen. Das Interesse an der Schweizer und weltweiten Politik ist gemäss einer Studie weiterhin vorhanden. Für den Easyvote-Politikmonitor hat ein Meinungsforschungsinstitut 2022 im Auftrag des Dachverbands Schweizer Jugendparlamente zum siebten Mal bei über tausend 15- bis 25-Jährige ermittelt, wie sie an der Politik teilhaben. Knapp die Hälfte der Befragten gab an, dass sie eher (44 Prozent) oder sehr (5 Prozent) an Politik interessiert sei.

Was die Umfrage jedoch auch gezeigt hat: Interesse bedeutet nicht, dass die Jugendlichen auch zukünftig engagiert bleiben wollen. «Die Bereitschaft, sich in Zukunft politisch zu engagieren, ist im Vergleich zum letzten Jahr deutlich gesunken», hält die Studie fest.

Was also tun, damit sich mehr Junge für Politik interessieren? Der Verein Jugend und Politik Sense hat dafür seit zehn Jahren ein Rezept auf Lager: Er versucht, die Jungen mit innovativen Anlässen wie Speed-Debating, Polit-Schnitzeljagden oder Polit-Battles für politische Themen zu begeistern. Bis vor einigen Jahren organisierte er auch Parallelabstimmungen und Wahlen auf Stufe Orientierungsschule.

Tatsächlich sei es nicht leicht, die Jugendlichen für Politik zu begeistern, sagt Präsidentin Janine Aerschmann im Gespräch mit den FN. Der Verein scheint es jedoch geschafft zu haben: Da mehr und mehr der rund 100 Mitglieder aus Freiburg und dem Seebezirk stammen, ändert er an der heutigen Generalversammlung seinen Namen in Jugend und Politik Dütschfrybùrg. 

Janine Aerschmann, warum ist es wichtig, dass sich Junge für Politik interessieren?

Es geht um unsere Zukunft. Die Schweizer Politik ist von über 55-Jährigen dominiert. Worüber heute abgestimmt wird, wird in 10 bis 15 Jahren umgesetzt, dann werden vor allem wir davon betroffen sein. Es ist wichtig für die Jungen, ihre Zukunft selber mitbestimmen zu können.

Ist es schwierig, Junge für Politik zu begeistern?

Es ist tatsächlich nicht einfach. Ich denke, heutzutage ist alles so schnelllebig, es gibt viele Möglichkeiten, sich in der Freizeit zu beschäftigen. In der Politik geht alles langsamer, alles braucht seine Zeit. Ich denke, viele empfinden das als frustrierend. Aber das ist das Wesen der Politik, das kann man nicht gross ändern. Es ist ja auch gut, dass es bei politischen Entscheiden keine Schnellschüsse gibt. Es braucht Geduld! Ich habe aber sehr viele Gespräche mit Jungen, die sehr engagiert sind. Sie wollen etwas bewirken, vor allem in der Sachpolitik.

Was brauchen die Jungen denn, damit sie sich vermehrt politisch engagieren?

Es braucht einen überparteilichen Rahmen. Viele wollen sich engagieren, sich aber nicht auf eine Partei festlegen. Darum ist es sehr wichtig, dass es Plattformen wie unsere gibt. Unser Verein kann die Jungen auf überparteilicher Ebene abholen. Auch die Jugendabstimmungen konnten die Schülerinnen und Schüler schon in der Oberstufe begeistern, abzustimmen. Es gab in der Klasse Diskussionen, auch mit den Lehrpersonen. Auch das ist wichtig, denn zwischen 16 und 18 Jahren gibt es eine Lücke. Ich persönlich habe in der Berufsschule nicht viel von Politik mitbekommen.

Sie erwähnten die Jugendabstimmungen, nimmt der Verein da nochmals einen Anlauf?

Das Projekt ist momentan auf Eis gelegt. Wir möchten es gerne mit den Gemeinden zusammen wieder aufziehen, aber das ist schwierig. Für uns alleine ist der Aufwand zu gross. Es wäre aber wichtig und ist daher ein längerfristiges Ziel von uns.

Welche Aktivitäten bietet der Verein an, um die Jungen für Politik zu sensibilisieren?

Es gibt jährlich einen «Arena»-Besuch. Ebenfalls jedes Jahr besuchen wir das Bundeshaus oder das Rathaus, jeweils in Begleitung eines etablierten Politikers oder einer etablierten Politikerin, sodass sich die Jugendlichen austauschen und ihre Meinung oder ihre Ideen einbringen können. An der jährlichen Generalversammlung gibt es auch immer Anlässe: Letztes Jahr gab es eine Polit-Schnitzeljagd, dieses Jahr ein Polit-Battle. Wir organisieren auch Diskussionsrunden oder Speed-Debating mit vorgegebenen Themen. Mit den Anlässen können wir einen Raum schaffen, damit alle ihre Meinungen ohne Vorbehalte äussern können.

Janine Aerschmann engagiert sich als Präsidentin des Vereins Jugend und Politik Sense: «Ich möchte viele Junge für Politik begeistern, weil ich es wirklich wichtig finde, dass wir uns für die Zukunft einsetzen.»
Bild Charles Ellena

Was weckt Ihrer Erfahrung nach am meisten Interesse bei den Jugendlichen?

Ich glaube, die Abwechslung macht es aus. Wichtig ist, dass man sich mit anderen Jungpolitikerinnen und -politikern vernetzen kann, aber auch mit etablierten Politikerinnen und Politikern. Der «Arena»-Besuch ist stets beliebt.

Welche Themen beschäftigen die Jungen denn aktuell am meisten? Was ist ihnen wichtig?

Das Klima ist als Thema ziemlich weit oben. Auch die Altersvorsorge, Gesundheitsthemen und die momentane Wirtschaftslage beschäftigen sehr viele. Die Anliegen sind vielfältig: Gerade beim Klima soll es schneller vorwärtsgehen, auch bei der Altersvorsorge ist eine Lösung gefragt, die verhäbt, sodass wir nicht bis 80 arbeiten müssen. Bei der Asylpolitik gibt es zwei Meinungen: Den einen ist wichtig, dass die Neutralität gewahrt wird, andere wollen unbedingt alles machen, um den umliegenden Ländern zu helfen. Es ist aber schwierig, ein Anliegen von allen zu formulieren, es gibt immer mehrere Meinungen. Letztes Jahr fand die erste Freiburger Jugendsession statt. Solche Projekte sind wichtig, damit Politikerinnen und Politiker die Anliegen der Jungen anhören und sie teilhaben lassen.

Warum engagieren Sie sich persönlich im Verein?

Ich bin mit 16 Jahren zu Jugend und Politik Sense gekommen. Ich fand es spannend, mit anderen zu diskutieren. Ich möchte viele Junge für Politik begeistern, weil ich es wirklich wichtig finde, dass wir uns für die Zukunft einsetzen.

Wie war das bei Ihnen, wussten Sie von Anfang an, wo Sie politisch stehen?

Ich hatte eine ziemlich klare Richtung von Anfang an. Es gibt aber viele, die sich bei uns im Verein ein bisschen finden. Sie diskutieren mit anderen und bilden sich dann eine Meinung. Es gibt viele, die erst später in eine Partei eintreten. Viele Mitglieder interessieren sich auch noch mit 30 Jahren für Politik, ohne in einer Partei zu sein. Das ist wichtig. Der Grossteil unserer Mitglieder ist in keiner Partei zugehörig.

Mehr zum Verein

Polit-Battle und Namenswechsel

Der Verein Jugend und Politik Sense wurde vor zehn Jahren gegründet mit den Zielen, das politische Interesse junger Sensler zu fördern, ihre Abstimmungs- und Wahlbeteiligung anzuheben und deren Anliegen zu vertreten. Vor einigen Jahren gab es Probleme, Vorstandsmitglieder zu finden, der Verein stand kurz vor der Auflösung. Die Lage hat sich aber erholt. Momentan hat der Verein 100 Mitglieder, mehrheitlich aus dem Sensebezirk. Mehr und mehr Mitglieder kommen aber aus dem Seebezirk und aus der Stadt Freiburg, sagt Präsidentin Janine Aerschmann. Der Verein passt deshalb den Namen und die Statuten den neuen Umständen an und heisst neu: Jugend und Politik Dütschfrybùrg.

An der Generalversammlung vom Freitag, 22. September findet ab 20 Uhr ein Polit-Battle statt. Dabei treten sechs junge Kandidatinnen und Kandidaten der Nationalratswahlen 2023 in ausgelosten Zweiergruppen gegeneinander an. Zuerst gilt es, Wissensfragen zu beantworten. Danach debattieren sie gegeneinander zu einem bestimmten Thema mit einem Zeitlimit. Folgende Jungpolitikerinnen und -politiker nehmen am Battle teil: Lucie Menétrey (SP), Katharina Schatton (Grüne), Sven Krattinger (GLP), Manuel Aebischer (Mitte), Alec von Barnekow (Jungfreisinnige), Sven Brügger (SVP). Ebenfalls stehen an der Generalversammlung Wahlen auf dem Programm: André Perler, Vanja Di Nicola, Alain Boschung und Oliver Rumo treten aus dem Vorstand aus, Sven Krattinger und Michelle Krähenbühl werden voraussichtlich neu in den Vorstand gewählt. An der Versammlung haben alle unter 30 eine Stimme. Wer Vereinsmitglied werden möchte, kann sich vor Ort anmelden. Es gibt keinen Mitgliederbeitrag.

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