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Japanische Geduld und Kampfgeist

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Noch bis tief ins 19. Jahrhundert versperrte sich Japan vor der Welt. Geheimnisvoll verhielt es sich. Exotisch und unbekannt. Und auch wenn das Land heute seine Pforten für Fremdlinge geöffnet hat: Die japanische Denkweise versteht hierzulande wohl kaum einer wirklich. Die Kampfkunst-Art Karate oder Karate-Do ist tief in dieser Kultur verwurzelt, das eine vom anderen zu trennen, ist laut Karl Huber, dem Leiter des Karate-Clubs Sense, kaum möglich. «Viele Sportarten praktiziert man heute so, wie es gerade gefällt. Was Karate betrifft, kann und soll man das nicht tun», ergänzt Elena Huber die Aussage ihres Ehemannes.

Was wollen die Kinder?

Seit 25 Jahren leiten die beiden zusammen den Karate-Club Sense. Fünf Mal die Woche trainieren sie mit ihren Schülern–an zwei Abenden in der Mehrzweckhalle Riffenmatt, an den drei anderen im Rhythmikraum des Schulhauses Gänseberg in Düdingen. Für sie steht dabei vor allem eins im Vordergrund: «In erster Linie geht es beim Training um unsere Schüler», sagt Elena Huber, «wir fragen die Schüler, was sie erreichen wollen und helfen ihnen dann, das zu erreichen.» Lautet die Antwort der Kinder «an Wettbewerben teilnehmen», dann sehen es Karl und Elena Huber als ihr Ziel, die Kinder so darauf vorzubereiten, dass sie ein Maximum leisten können. «Verlieren macht keinen Spass, gewinnen jedoch schon, und das kann man im Karate nur mit ausdauerndem Training», sagt Karl Huber. Zwölf Stunden die Woche trainieren ihre Schützlinge, um sich auf die Wettbewerbe vorzubereiten. Das harte Training lohnt sich laut Elena Huber: «Unsere Schüler kommen von fast jedem Wettkampf mit Medaillen zurück.»

 Spezialisierung: Kata

An 14 Wettbewerben haben Mitglieder des Karate-Clubs Sense dieses Jahr schon teilgenommen; einige werden noch folgen. «Wir starten an Wettbewerben nur in der Kategorie Kata», sagt Karl Huber. Sie wollten keine halben Sachen machen und hätten deshalb entschlossen, sich auf eine einzige Kategorie zu konzentrieren, auch wenn sie intern alles trainierten. Kata kann man sich als Kampf gegen einen imaginären Gegner vorstellen, der nach einer genauen Schrittabfolge abläuft. Ein Kata zu beherrschen bedeutet jedoch weitaus mehr, als nur die Reihenfolge der Techniken auswendig zu können. Um ein Kata richtig auszuführen, muss man jede Technik bis ins kleinste Detail beherrschen und Kampfgeist zeigen. Das spezialisierte Kata-Training scheint sich auszuzahlen: Zwei Mitglieder des Karate-Clubs Sense gehören seit letztem Jahr zur Kata-Nationalmannschaft und können an den Kadertrainings teilnehmen. Hubers hoffen, dass ihre Karatekas bald auch auf internationalem Parkett Fuss fassen werden.

Grundbausteine

«Die Grundtechniken genannt Kihon sind der allerwichtigste Bestandteil des Karate», sagt Elena Huber, «es sind die Bausteine für jedes Kata.» Im Karate-Club Sense wird deshalb viel Wert auf das Kihon-Training gelegt. «Es gibt Leute, die nicht verstehen, wieso man immer und immer wieder dieselben Übungen machen sollte», sagt Elena Huber, «aber nur so kann man diese verinnerlichen.» Noch dazu sähen alle Bewegungen bei anderen immer ganz leicht aus. «Aber sie richtig auszuführen, ist schwer», wissen Hubers.

Vierte Generation

Heute tragen Hubers beide den vierten schwarzen Gürtel, den vierten Dan. Karl Huber gehört zu den ersten Karatelehrern mit eidgenössischem Fachausweis. Um so weit zu kommen, haben auch die beiden einen langen Weg beschritten: Vor 35 Jahren haben sie ihre Ausbildung im Karate-Club Cobra in Freiburg begonnen. Nach der Gründung eines eigenen Clubs in Düdingen, den sie nach sieben Jahren Aufbauzeit verliessen, beschlossen, sie zu zweit weiter zu trainieren und das Dojo eines berühmten Karatelehrers aus Japan zu besuchen.

Ihre weitere Ausbildung absolvierten sie gemeinsam beim japanischen Meister Nakajima. Dazu fuhren sie während fünf Jahren einmal wöchentlich bis nach Genf und wieder zurück. «Unser Meister Nakajima hat seinerzeit selbst bei einem Schüler von Gichin Funakoshi, dem Gründer des Shotokan-Karate gelernt», erklärt Karl Huber, «wir sind also in vierter Generation Schüler von Funakoshi Sensei und führen seine strikte Linie weiter.»

Geduld gefragt

Elena Huber erzählt, dass ihr Meister Nakajima der Sohn eines der letzten Samurai war. «Er hatte sehr strenge Ansichten und lehrte auch in der Schweiz auf die japanische Art.» Geduld und Disziplin forderte der japanische Meister in höchstem Masse. «Die ersten sechs Monate unseres Trainings hat Nakajima uns vollkommen ignoriert», erzählt Huber weiter, «weder hat er uns begrüsst, noch unsere Fehler korrigiert.» Nach einem halben Jahr sei ihre «Probezeit» zu Ende gewesen, sie hätten genug Geduld gezeigt und Nakajima begann, Hubers als seine Schüler zu akzeptieren. «Andere liess er erst nicht einmal ins Dojo. Während zweier oder dreier Trainings durften sie nur draussen sitzen und zusehen. Wenn sie ihre Geduld bewiesen hatten, durften sie hereinkommen», sagt Elena Huber. «Typisch japanisches Verhalten, das von Schweizern nicht akzeptiert würde», ergänzt ihr Ehemann, «ganz so japanisch, wie wir damals unterrichtet wurden, gehen wir mit unseren Schülern schon nicht um.»

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