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Jarrett, der schon Weltrekordler schlug

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Jarrett, der schon Weltrekordler schlug

Leichtathletik: Europäisches Meeting im St. Leonhard mit Weltklasse-Leistungen

Ds EAP-Meeting von Freiburg kann in der Welthierarchie in die zweithöchste Klasse eingestuft werden. Dies bezeugen die diversen Spitzenleistungen von Athleten, die just die WM-Limite für Paris verpasst haben.

Von GUIDO BIELMANN

Das einzige, das nicht zu diesem hoch klassigen Meeting passte, war die Zuschauerzahl von vielleicht 200. Da muss sich der Kantonal-Vorstand mit Solange Berset an der Spitze den Vorwurf gefallen lassen, zu wenig oder nichts für die Promotion dieses Events zu machen. Der CA Freiburg seinerseits hatte jedem Club 5 bis 10 Eintritte geschenkt. Club-Präsident Christian Farine: «Es ist praktisch niemand mit einem solchen Ticket gekommen.»

10,04 – eine Medaille in Paris?

Diejenigen, die anwesend waren, konnten zum Beispiel die 100 m des Jamaikaners Patrick Jarrett bewundern. Er ist eine eindrückliche Sprinter-Persönlichkeit – nicht nur von der Statur her, sondern auch wegen seinen Leistungen. In Freiburg legte er am Samstagnachmittag 10,04 Sekunden auf die Bahn. Seine Freude war riesig. Es wäre nicht verwunderlich, wenn die 10,04 an der WM in Paris für eine Medaille reichen würde. «I’m back» – «ich bin zurück», sagte er im Zielraum des St.-Leonhard-Stadions. Es war erst sein zweites Rennen dieses Jahr. In La Chaux-de-Fonds eine Woche zuvor war er 10,37 gelaufen, und nun die 10,04. Dass der Rückenwind mit 2,8 m/s geblasen hatte, störte ihn wenig. Seine bisherige Bestleistung war bei 10,18 Sekunden: «Ich habe in meinem Land Probleme gehabt, jetzt bin ich zurück. Mein Coach sagt mir jeden Tag, dass ich den Weltrekord laufen kann.» Bei den 10,04, überlegen gelaufen, mag man ihm dies zutrauen. Umso mehr er vor zwei Jahren in Pre-Fontaine (USA) im gleichen Rennen Ex-Weltrekordler Maurice Greene, den aktuellen Weltrekordler Tim Montgomery sowie die weiteren Weltklasseprinter Williams und Surin.

Allerdings: beim Problem mit Jamaika handelt es sich darum, dass er des Dopings überführt worden war… Der 27-jährige Jamaikaner trainiert jetzt noch eine Woche in Genf.

Aushängeschild Sief geschlagen

Ali Saidi Sief, über 1500 m Vize-Weltmeister 2001 in Edmonton, wurde seiner Reputation nicht gerecht. Der Algerier, der auch eine Dopingsperre hinter sich hat und eine PB von 3:29,67 aufweist, wurde geschlagen. Der Kenianer Suleiman Simotwo überspurtete Sief. Die 3,39 waren zwei Sekunden langsamer als Alex Geissbühlers Freiburger Rekord von 3:37,13 aus dem Jahre 1991.

D ie Polizistin Tatjana Grigorejewa: Die 22-jährige Moskauerin gewann den Hochsprung mit 1,90 m. Auf die Frage, ob sie Profisportlerin sei, sagte sie in gebrochenem Englisch: «Nein, ich habe soeben in Moskau die Akademie für Finanz-Polizei abgeschlossen.» Dabei zog sie ihre offizielle metallene Marke hervor. Grigorejewa hat heuer schon 1,96 m überquert. An der U23-EM in Polen war sie mit 1,90 m Dritte gewesen. An den russischen Meisterschaften wurde sie Sechste. Am Samstag weilte sie zum ersten Mal in der Schweiz.

Glivinski mit 2,26 m: Der Ukrainer Ruslan Glivinsky gewann den Hochsprung mit 2,26 m. Vor drei Jahren war er 2,28 m gesprungen, als er den Europacup gewann. «Die Unterlage hier ist etwas zu weich. Ich spüre den Anlauf nicht», sagte der 28-jährige Sportler.
Mélanie Stempfels
U23-Rekorde

Unter den regionalen Athleten stach Mélanie Stempfel hervor mit 12,04 Sekunden über 100 m. Der Erste, der Mélanie Stempfel gratulierte, war ihr Vater, dem vor Freude die Tränen in den Augen standen. Mélanie Stempfel, soeben die Matura-Prüfungen bestanden, hatte ihre 12,20 von 2001 auf 12,04 verbessert. Damit unterbot sie Nadia Waebers Freiburger U23-Rekord um 15 Hundertstel. Ausserdem verbesserte Stempfel mit 25,20 auch Nadia Waebers Freiburger 200-m-Rekord der U23 um 7 Hundertstel.

«In den letzten Meetings bin ich immer um 12,25 gelaufen. Die 20er-Marke musste kommen. Dass es heute geklappt hat, darüber bin ich überrascht.» Die 1,63 m grosse Mélanie Stempfel meinte weiter: «Es war der A-Final. Ich dachte, was jetzt kommt, ist noch Zugabe. Dann gelang mir ein perfekter Lauf.»

Baeriswyls 100er: Der Freiburger Nicolas Baeriswyl lief die 100 m in 10,82: «Das Rennen war nicht genial. Im Training geht die Technik gut, ich laufe gute Zeiten. Ich weiss, dass ich schneller laufen kann als das. Aber es will an den Rennen nicht raus. Ich habe zurzeit 10,55 drauf. Es ist so wie ein Wort, das man auf der Zunge hat und das nicht raus will. Aber ich bin motiviert für die nächste Saison.»

Niederhäusers Kurve: Der Wünnewiler Marc Niederhäuser war mit seinen 10,54 über 100 m zufrieden: «Die Zeit ist korrekt, aber technisch brachte ich den Lauf nicht auf die Reihe.» Über 200 m lief er 21,36: «In der Kurve hatte ich Respekt», meinte er. bi
Sprinter Dwane und Dwayne

Der 26-jährige Amerikaner Dwane Wallace (110 m Hü.) und der Brite Dwayne Grant (200 m) zauberten einen Hauch von Weltklasse ins St.-Leonhard-Stadion.

Die Bestzeit von Dwane Wallace beträgt 13,22. Die hat er in den vergangenen drei Jahren jedesmal gelaufen. Damit ist er in der Weltrangliste auf Platz zwanzig. Vergangenen Montag am Meeting von Helsinki ist er als Vierter 13,56 gelaufen.

Die WM-Limite hat er nicht geschafft, weil er drei Monate lang an einer Seitenband-Verletzung am Fuss litt. «Erst seit Juni kann ich wieder gut trainieren.» Seit sieben Tagen nun weilt der Mann aus Virginia in der Schweiz: «Ich bin gestern in Freiburg angekommen. Die Bahn hier ist sehr gut, sehr schnell», hielt er fest. Wieso er denn überhaupt nach Europa komme? «So treffe ich ganz andere Leute, nicht immer die gleichen wie zuhause in den USA.» Nächstens geht er nach Paris.
200-m-Sprinter Dwayne Grant kam mit 20,48 als PB nach Freiburg. Hier lief er nun 20,38, allerdings mit 2,88 m/s Rückenwind. Der 21-jährige Brite war vergangenen Winter verletzt, zuerst am Fuss, dann am Oberschenkel: «Ich lief die WM-Limite, aber zwei Tage zu spät. Jetzt bin ich für die Sprintstaffel Reserve.» bi

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