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Jeder und jede kann beten

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Zu den allgemeinen Verhaltensregeln der Indianer gehört dieser Rat: «Stehe mit der Sonne auf, um zu beten. Bete allein. Bete oft. Der Grosse Geist wird zuhören, wenn du nur sprichst.» Darin kommt ein Gebetsverständnis vor, wie es in den meisten Religionen geteilt wird: Gebet als «Gespräch» mit jenem unfassbaren Wesen, das wir Gott nennen. Nicht «das» Gespräch mit Gott, das es auch in anderen Religionen gibt, sondern die Art und Weise, wie dieses formell und inhaltlich gestaltet wird, ist das Unterscheidende im christlichen Beten. Für Christen und Christinnen bietet sich als Ausgangspunkt an, sich der «göttlichen Berufung» des Menschen bewusst zu werden, da Gott uns gleichsam als seine «Gesprächspartner» geschaffen hat, zum «Dialog» mit ihm.

Dies verstand mit eigenen Akzenten die Mystikerin Teresa von Ávila (1515–1582). Sie empfahl vor allem das innere Beten als Weg zur Anverwandlung an Jesus durch Pflege der Freundschaft mit ihm. Das Wesentliche ist, inneres Beten als einen «freundschaftlichen, vertrauten Umgang» mit Jesus zu verstehen, «als Verweilen bei einem Freund, mit dem wir oft allein zusammenkommen, einfach um bei ihm zu sein, weil wir sicher wissen, dass er uns liebt». Es kommt auf die persönliche, liebevolle Beziehung zu Jesus an, unabhängig von Orten und Zeiten, immer im Bewusstsein seiner Liebe, aber auch der Verwandtschaft und des Unterschieds zwischen ihm und uns. Ein solches Beten bedarf nicht immer der Worte. Es geht auch nicht darum, «viel zu denken» oder die Einbildungskraft mit frommen Bildern diskursiv zu bemühen, sondern «viel zu lieben» im Angesicht der Liebe Gottes.

Beten ist nicht die Ableistung einer Pflicht, um Gott zu gefallen, und auch nicht ein punktuelles Ereignis, das man möglichst oft wiederholen und ausdehnen sollte, sondern ein «Beziehungsgeschehen», das sich nicht auf bestimmte Zeiten beschränken lässt, sondern das ganze Leben durchdringt. Wenn christliches Beten eine Frage des Vertrauens und der Liebe und nicht der Zeit und des Orts ist, so kann jeder und jede beten. Und man kann dann solches Beten nicht an andere delegieren, denn die Freundschaft mit Gott kann und muss jeder und jede selbst leben. Das Ziel des inneren Betens ist das Leben aus der Freundschaftsbeziehung zum «gütigen und demütigen» (Matthäus 11,29) Jesus heraus zu gestalten, damit wir erfahren, dass wir, «ob wir nun wachen oder schlafen» (1 Thessalonicher 5,10), mit ihm vereint sind und uns nichts von seiner Liebe scheiden kann (Römer 8,35.38-39).

zvg

Kommentar (1)

  • 06.02.2022-Ursina Knobel

    Die Auswahl dieses lesenswerten Beitrags bezeugt einmal mehr, dass der christliche Glaube hierzulande auch heute noch das Leben der meisten Zeitgenossen bestimmt und prägt.
    Gerade die religiöse Vielfalt kann mit der Praxis des sog. inneren Betens einen Weg aufzeigen, wie inmitten einer ruhelosen Welt, der allgegenwärtigen Sehnsucht nach Liebe und Lebenssinn zum Ziel ein geistliches Brot gegeben ist. .

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