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Jetzt geht auch Charles Phillot

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Einen Monat nach der Entlassung von Trainer Hans Kossmann wartet Gottéron mit dem nächsten Paukenschlag auf: Präsident Charles Phillot gab gestern seine Demission per 30. November bekannt. Ganz so freiwillig ist sein vorzeitiger Abschied allerdings nicht. Die FN hatten Phillot noch am Vorabend des erst am Donnerstag erschienen Interviews (siehe FN vom 13. November) mit der Frage konfrontiert, ob er in den nächsten Tagen zurücktreten werde. Zu diesem Zeitpunkt verneinte dies Phillot noch ausdrücklich, ganz auszuräumen vermochte er diesbezügliche Gerüchte trotzdem nicht. Wie sonst ist es zu erklären, dass er die entsprechende Passage über seine Zukunft aus dem Interview gestrichen haben wollte (siehe Kasten). Nur zwei Tage später haben sich die Gerüchte, die besagten, dass Phillot bei den Sponsoren in Ungnade gefallen sei, eben doch bewahrheitet.

 «Ich will keine Polemik»

Phillot, der das Amt erst im Sommer vor einem Jahr übernommen hatte, vermeidet tunlichst, dies explizit so zu formulieren. «Nach dem schlechten Saisonstart wurde meine Funktion als Präsident infrage gestellt. Aus diesem Grund ist ein reibungsloser Betriebsablauf nicht mehr gewährleistet.» Er habe deshalb nach einer Besprechung mit den Hauptaktionären des Klubs entschieden, von seinem Amt zurückzutreten. «Mir wurden eine Bilanz sowie eine Analyse vorgelegt, die mir zeigten, dass ich meine Rolle nicht mehr erfüllen kann.» Im Klartext heisst dies nichts anderes, als dass sich Phillot dem Druck gebeugt hat. Dabei hatte er im FN-Interview noch darauf hingewiesen, dass sich beispielsweise die Freiburger Kantonalbank nicht in die Entscheide des Verwaltungsrates einmische. «Es ist keineswegs so, dass wir die Befehle der Kantonalbank ausführen», liess er sich zitieren. Die jüngsten Entwicklungen lassen nun darauf schliessen, dass sich Phillot geirrt hatte. Kommentieren will er das nicht. «Es liegt mir fern, eine Polemik zu entfachen. Ich gehe mit erhobenem Kopf und wünsche Gottéron, dessen Situation schwierig genug ist, nur das Beste.»

Albert Michel, Generaldirektor der Freiburger Kantonalbank, war gestern für eine Stellungnahme zur Rolle der Hauptaktionäre nicht erreichbar. Auch die Groupe E, der zweite grosse Sponsor, wollte sich nicht äussern. «Die Groupe E hat den Entscheid von Herrn Phillot zur Kenntnis genommen, möchte diesen aber nicht weiter kommentieren», liess das Unternehmen über die Pressestelle ausrichten.

«Ein Zeichen dafür, dass der Klub lebt»

Überrascht zeigte sich Gottérons Verwaltungsrat von der Demission Phillots. «Wir wurden am Donnerstagabend vor vollendete Tatsachen gestellt», sagt Vize-Präsident Michel Volet, der ab Dezember die Aufgaben von Phillot interimistisch übernehmen wird. Gleiches hatte Volet schon im Februar 2013 nach dem plötzlichen Tod des damaligen Präsidenten Laurent Haymoz getan. Volet hält fest, dass er nicht das Gefühl habe, dass Phillot auf Geheiss der Hauptaktionäre demissioniert habe. «Phillot zog die Konsequenz aus der delikaten sportlichen Situation. Es ist sein Entscheid, der nicht auf einen externen Druck zurückzuführen ist.» Auf Druck oder aus persönlichem Antrieb, was bleibt, ist der Eindruck, dass es bei Gottéron zurzeit drunter und drüber geht. Sorgen müsse man sich um den Verein deshalb aber keine machen, beteuert Volet. «Die Entlassung von Kossmann und die Demission von Phillot zeigen viel mehr, dass der Klub lebt. Wenn wir nach den sportlich schlechten Resultaten nicht reagiert hätten, wären wir jetzt vielleicht schon in den Playouts. Sorgen hätte mir bereitet, wenn kein Leben mehr im Klub wäre. So ist das Gegenteil der Fall, der Verein hat Entscheidungen getroffen. Zunächst mit der Verpflichtung von Trainer Gerd Zenhäusern und nun mit dem Entscheid von Phillot, zum Wohle des Klubs zu gehen. Der Verein sucht Lösungen und findet sie auch.»

Nachfolge völlig offen

Sportlich habe man mittlerweile auf den richtigen Weg zurückgefunden und auch in Sachen Finanzen sei die Situation zwar schwierig, aber keineswegs so drastisch wie bei anderen Vereinen, welche hohe Defizite einfahren würden, führt Volet weiter aus. Dass er bereits zum zweiten Mal interimistisch das Präsidentenamt übernehme, sei für ihn selbstverständlich. «Das ist die Rolle des Vize, die man auch in schlechten Tagen annehmen muss.» Es sei selbstredend noch zu früh, um zu sagen, ob er möglicherweise über die nächste Generalversammlung hinaus als Präsident zur Verfügung stehe. «Diese Frage und wer ein möglicher Nachfolger von Phillot sein könnte, haben wir uns noch nicht gestellt. Was jetzt zählt, ist nur das Eishockey. Uns stehen zwei sportlich wichtige Wochen bevor, alles andere ist sekundär.»

 

 

Phillot am 10.11.: «Es wäre feige, wegzulaufen»

F olgende Passage liess Charles Phillot am Tag vor dem Erscheinungstermin aus dem FN-Interview vom Donnerstag, 13. November, streichen:

Fühlten und fühlen Sie sich auch selbst als Präsident unter Druck und hinterfragt?

Ja, natürlich. Man kann nicht in einer solchen Situation Präsident des Verwaltungsrates einer Unternehmung sein und sich keine Fragen stellen. Man muss sich Fragen: Was muss ich selber tun? Aber es wäre feige, einfach wegzulaufen und sich zu sagen: Okay, ich schaffe es nicht, also lass ich es sein. Der Captain verlässt ein Schiff nicht, wenn es in Schwierigkeiten ist, er bleibt. Bis zur nächsten Generalversammlung bin ich Präsident und übernehme bis dahin die Verantwortung für den Klub.

Aber Sie würden auch über die nächste GV hinaus Präsident bleiben?

Von mir aus würde ich gerne noch ein bisschen bleiben. fs

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