Jugendliche können Politik beeinflussen
Bisher nur wenige Anmeldungen für Jugendsession im Raum Freiburg-Bern-Basel
Vom 4. bis 6. November findet in Bern die eidgenössische Jugendsession statt. Wer aus Deutschfreiburg dabei sein will, sollte zunächst an der regionalen Session in Biel teilnehmen. Anmeldeschluss ist nächsten Montag. Noch ist die Nachfrage ernüchternd gering.
Von MATTHIAS FASEL
Im vergangenen Jahr wurde das Durchschnittsalter im Bundesrat auf nunmehr 59 Jahre erhöht. Da sollte man meinen, dass sich auf politischer Ebene eine jugendliche Gegenbewegung formiert. Doch das Gegenteil ist der Fall, im Moment scheint sich eher eine Art Resignation breit zu machen.
Zu diesem Schluss kommt man jedenfalls, wenn man die bisherigen Anmeldungen für die regionale Jugendsession im Raum Deutschfreiburg, Bern, Basel betrachtet.
Bisher nur wenige Anmeldungen
Obwohl bereits am Montag, 23. August die Anmeldefrist abläuft, haben sich im Schweizer Mittelland bisher nur 20 Jugendliche angemeldet.
Das in Biel stattfindende Ereignis ist eine von sechs regionalen Jugendsessionen. Nur wer an einem dieser Anlässe dabei ist, kann im November im Bundeshaus an der eidgenössischen Jugendsession dabei sein. Normalerweise nehmen insgesamt um die 500 Jugendliche an den regionalen Veranstaltungen teil. Die fünf übrigen Treffs finden zu einem etwas späteren Zeitpunkt statt, weshalb die bisherigen Anmeldungen dort noch wenig Aufschluss bieten. Aber allgemein scheint sich die Tendenz der sinkenden Nachfrage auch dort zu bestätigen. «Wir wissen auch nicht, was in diesem Jahr los ist», meint Ciro Papini von der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für Jugendverbände (SAJV) etwas ratlos. Aber er will den Kopf nicht hängen lassen und hofft, dass noch viele Last-Minute-Anmeldungen eingehen werden.
Mitsprache und Mitgestaltung
Die wenigen Anmeldungen sind überraschend, ist doch die Jugendsession eine der wenigen Möglichkeiten für Jugendliche, auf den politischen Prozess Einfluss zu nehmen. Seit 1993 organisiert die SAJV jährlich in Form von Jugendsessionen eine Plattform, auf der junge Leute auf jugendpolitische Anliegen aufmerksam machen können. Aber auch über andere Themen der Alltagspolitik wird diskutiert. Damit die Veranstaltung nicht ergebnislos über die Bühne geht, werden die Lösungsvorschläge aus den regionalen Sessionen an der eidgenössischen Jugendsession zu Petitionen verdichtet, die anschliessend dem Nationalratspräsidenten übergeben werden.
Die Teilnahme an der eidgenössischen wie auch an den regionalen Jugendsessionen wird finanziell unterstützt. Die Übernachtungen, die Verpflegung und ein Teil der Transportkosten werden übernommen. «Es sind keine politischen Erfahrungen oder Vorkenntnisse erforderlich», so Ciro Papini. Ein Ziel der Veranstaltung ist vielmehr auch, dass die Jugendlichen eben gerade lernen, sich mit einem politischen Thema auseinander zu setzen. Im Vordergrund steht für die Teilnehmer weiter, Kontakte mit Jugendlichen aus der ganzen Schweiz zu knüpfen.
Die Regionalsession in Biel findet am 3./4. September statt. Interessierte können sich noch bis Montag, 23. August unter www.jugendsession.ch einschreiben. Einzige Voraussetzung ist, dass man zwischen 14 und 21 Jahre alt und Schweizer oder in der Schweiz wohnhaft ist.
