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Kanton Freiburg als Gewinner

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Kanton Freiburg als Gewinner

Staatsrat erläutert Folgen des neuen Stationierungskonzepts Armee

Vor drei Tagen kritisierte der Glanebezirk die ersatzlose Schliessung des Armeefahrzeugparks (AMP) in Romont. Am Mittwoch nun stellte Staatsrat Claude Grandjean Freiburg als Gewinner des neuen Stationierungskonzeptes der Armee vor.

Von ARTHUR ZURKINDEN

Das neue Konzept sieht eine massive Reduktion der Militärinfrastrukturen in den Bereichen Einsatz, Ausbildung und Logistik vor. In der Schweiz gehen bis 2010 insgesamt 1500 Stellen verloren. Staatsrat Claude Grandjean war einer der wenigen kantonalen Militär- resp. Sicherheitsdirektoren, welche die Folgen des Konzepts mit einem Lächeln zur Kenntnis nehmen konnten. Im Kanton Freiburg wird die Zahl der Arbeitsplätze gar um 70 zunehmen.

Claude Grandjean äusserte sich am Mittwoch vor den Medien etwas überrascht über die Tatsache, dass der Glanebezirk am Montag an die Presse gelangt war, um die Schliessung des Armeefahrzeugsparks von Romont zu kritisieren. Er hätte sich auch eine gemeinsame Pressekonferenz vorstellen können. Er stritt nicht ab, dass das neue Konzept für den Glanebezirk negative Folgen hat. Aus kantonaler Sicht stellte er Freiburg jedoch als Gewinner dar.

Logistik- und Infrastrukturzentrum
in Grolley

Zufrieden kann der Kanton Freiburg mit dem neuen Konzept sein, weil er sowohl ein Logistik- wie auch ein Infrastrukturzentrum sowie eine Retablierungsstelle beherbergen wird, und dies alles in Grolley. «Dass wir auch ein Infrastrukturzentrum erhalten, war für uns eine positive Überraschung», hielt Claude Grandjean fest.

Das Logistikzentrum Grolley wird die Aufgaben der bisherigen Westschweizer Zeughäuser und der Armeefahrzeugparks übernehmen. Es wird schrittweise ab 2006 bis spätestens 2010 in Betrieb gesetzt. U.a. wird auch das Textilzentrum in Payerne neu dem Logistikzentrum Grolley unterstellt werden, das aber in Payerne bleiben wird. Um in Grolley verschiedene Anpassungen der Infrastrukturen vorzunehmen, sind Investitionen von vier Millionen Franken vorgesehen.

Das Infrastrukturzentrum Grolley, das zu Beginn 2007 betriebsbereit sein sollte, wird für die Führung, den Betrieb und Unterhalt der Waffenplätze des Kantons Freiburg (Poya und Drognens) sowie jene von Bure (JU), Colombier (NE), Bière und Moudon (VD) verantwortlich sein. Es wird ebenfalls die Verwaltung sicherstellen und über technische Werkstätte für die Waffenplätze verfügen.

Die Retablierungsstelle Grolley (Aus- und Abrüstung von Einzelpersonen) wird ab dem 1. Januar 2007 betriebsbereit sein.

«Der Kanton Freiburg kann seine beiden Waffenplätze Freiburg resp. Poya und Drognens behalten», betonte der Sicherheitsdirektor weiter, als er über die Ausbildungsinfrastrukturen informierte. «Es ist gar vorgesehen, dass die beiden Waffenplätze bis 2007 eine Zunahme der Belegungstage verzeichnen werden.

Auch Militärlager bleiben

Auch die Militärlager von Grandvillard und Schwarzsee bleiben bestehen. Grandvillard wird weiterhin als Ausbildungsstätte der Luftwaffe dienen. Bezüglich Schwarzsee wies Daniel Papaux, Vorsteher des Amtes für Militär und Bevölkerungsschutz, auf die militärische und zivile Nutzung des Lagers hin. Bekanntlich wird dieses im Sommer durch die Kinder der belgischen Krankenversicherung Intersoc belegt. Wegen des Ausbaus des Schiessplatzes Geissalp stellte Daniel Papaux eine vermehrte militärische Nutzung des Lagers in Aussicht.

Zeughäuser werden geschlossen

Andererseits werden im Rahmen des neuen Konzeptes die Zeughäuser von Bulle (Ende 2005) und Freiburg (Ende 2006) sowie der Armeefahrzeugpark von Romont (spätestens Ende 2010) aufgehoben. Allerdings hat Claude Grandjean die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben, dass aus Romont doch noch eine kleine Zweigstelle von Grolley wird und dort einige Ateliers untergebracht werden.

Was aus den leeren Gebäuden wird, steht noch nicht fest. «Gewisse Flächen des Zeughauses werden für einen begrenzten Zeitraum vermietet werden. Armasuisse hat den Auftrag erhalten, ab 2006 die gesamten Gebäude zum Verkauf anzubieten», sagte Claude Grandjean zu Bulle.

Was das Zeughaus von Freiburg betrifft, das dem Kanton gehört, so erstellt das kantonale Hochbauamt zurzeit eine Studie zur Weiterverwendung. Der Sicherheitsdirektor könnte sich dabei als neue Nutzung Räumlichkeiten für das Saanegericht oder für das Museum vorstellen.

Für die Gebäude des AMP Romont sucht Armasuisse einen Käufer.

Personelle Auswirkungen

Daniel Papaux, Vorsteher des Amtes für Militär und Bevölkerungsschutz, rechnete am Mittwoch vor, dass heute in den Armeefahrzeugparks (AMP) von Romont (99 Mitarbeiter) und Grolley (66), im Textilzentrum Payerne (20), in den Zeughäusern von Bulle (10) und Freiburg (45) sowie auf den Waffenplätzen von Freiburg resp. Poya (7), Drognens (12) und Grandvillard (4) insgesamt 263 Personen tätig sind. Dazu gesellen sich 19 Lehrlinge in Romont sowie 16 in Grolley.

Im Jahre 2007 wird nach seinen Worten das Logistikzentrum Grolley 323 Mitarbeiter und 35 Lehrlinge beschäftigen. Allerdings werden dabei «nur» 223 im Kanton Freiburg tätig sein, 160 in Grolley selber, 48 in Romont sowie 15 in Sâles. Das Textilzentrum von Payerne wird 40 Arbeitsplätze aufweisen. 60 Mitarbeiter werden in Bure, Bière und St.-Maurice arbeiten.
Das Infrastrukturzentrum Grolley seinerseits wird insgesamt 129 Mitarbeiter beschäftigen, wovon 47 in Grolley selber, 23 auf den Freiburger Waffenplätzen sowie 59 auf den Waffenplätzen von Bière, Moudon, Bure, Colombier und Chamblon, die ebenfalls dem Infrastrukturzentrum von Grolley unterstellt sind.

Dazu gesellen sich rund 150 Mitarbeiter, die im Ausbildungsbereich, hauptsächlich als Instruktoren, auf den Waffenplätzen von Freiburg und Drognens tätig sein werden.

Lösungen in Sicht

Die 24 Mitarbeiter des Zeughauses Bulle haben laut Staatsrat bereits eine Stelle gefunden oder gehen in den vorzeitigen Ruhestand. 42 Mitarbeiter sind von der Aufhebung des Zeughauses Freiburg betroffen. «23 sind bereits oder werden mit Sicherheit untergebracht werden respektive können von einem frühzeitigen Ruhestand profitieren. Für 19 muss eine Lösung gefunden werden», fuhr Claude Grandjean fort. «Es wurden bereits Schritte für eine interne Lösung unternommen», ergänzte er.

Bewerbungen schreiben

Die 160 Mitarbeiter der AMP Romont und Grolley sollten gemäss Staatsrat in den neuen Infrastruktur- und Logistikzentren von Grolley untergebracht werden. Allerdings verheimlichte er nicht, dass sich die Mitarbeiter bewerben müssen. Daniel Papaux schloss dabei nicht aus, dass auch ausserkantonale Bewerbungen berücksichtigt werden könnten.

Schliesslich hielt er fest, dass die Lehrlinge des AMP Romont ihre Ausbildung im Logistikzentrum Grolley beenden können. az

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